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Archiv-Artikel

britische zeitungen fordern eine untersuchung von blairs irak-politik

Zu den Forderungen nach einer Untersuchung des Militäreinsatzes im Irak meint der konservative Daily Telegraph: Die Invasion und die Besetzung des Irak haben Fragen zur britischen Außenpolitik aufgeworfen, die so grundsätzlich sind wie jene nach der Suez-Invasion vor einem halben Jahrhundert. Beiden Krisen lag und liegt die Verbindung zu unserem engsten Verbündeten Amerika zu Grunde. Eine Frage von solcher Bedeutung verdient eine Untersuchung, die der Wählerschaft helfen würde besser zu verstehen, warum wir in den Krieg gezogen sind und wie die Beziehung zwischen Blair und George W. Bush seit dem 11. September 2001 wirklich aussieht.

In London kommentiert der Guardian: In den Vereinigten Staaten würde jede Untersuchung in der Öffentlichkeit geführt, von erfahrenen Senatoren, mit starken Rechten. In Großbritannien ist eine solche Untersuchung überhaupt nicht in Sicht. Die Regierung sollte neue Pläne für einen kontrollierten Abzug der britischen Truppen aus dem Süden des Irak ausarbeiten und sie dem Parlament zur Abstimmung vorlegen. Der Premierminister hat an Kredit gewonnen, indem er die Abgeordneten abstimmen ließ, noch bevor der Irakkrieg begann. Jetzt haben sie das Recht, den Verlauf des Krieges zu untersuchen und ihre Schlüsse daraus zu ziehen.