brief des tages:
Beim Namen nennen
„Terror- und Siedlermainstreaming “, taz vom 23. 6. 23
Man sollte die Pogrome der Siedler schon beim Namen nennen. Sie kommen zu Dutzenden, manchmal zu Hunderten, sind organisiert und greifen palästinensische Dörfer und Orte an. Wenn sich die Bewohner:innen wehren, greift die israelische Armee ein und bekämpft sie! Vor zwei Wochen wurde ein zweijähriges Kleinkind durch Kopfschuss getötet, eine 15-Jährige erlag vor einigen Tagen ihren Kopfverletzungen (https://www.middleeasteye.net/news/palestine-israel-teenage-girl-dies-shot-west-bank), die Al-Jazeera-Journalistin Shireen Abu Akleh wurde durch Scharfschützen getötet. Das ist alles kein Versehen. Die in völkerrechtswidrigen Siedlungen lebenden Siedler:innen werden auf palästinensischer Seite wohl nicht als Zivilist:innen angesehen, und auch von israelischer Seite gelten sie oft als Vorhut einer Landnahme. Sie leben gut und günstig auf gestohlenem Land, genießen den Schutz des israelischen Militärs, und internationales Recht ist ihnen ganz offensichtlich egal. Wirklich neu ist auch nicht der Angriff des Militärs aus der Luft. Das gab es bereits während der Zweiten Intifada vor circa 20 Jahren.
Manuela Kunkel, Stuttgart
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