brief des tages:
Kleines Dorf, große Folgen
„Proteste für Lützerath“, taz vom 9. 1. 21
Ende des Monats wird ein Gericht über den Fall Lützerath entscheiden – ein kleines Dorf im Ruhrgebiet, nur etwa 40 Kilometer von Köln entfernt, direkt an den Grenzen zu den riesigen RWE-Kohlegruben. Der Energiekonzern möchte auch unter Lützerath Millionen Tonnen des so klimaschädlichen Rohstoffes abbaggern. In den letzten Jahren wurde das Dorf Stück für Stück zerstört. Große Teile der Infrastruktur sind nicht mehr vorhanden, was Anwohnende zwang nachzugeben. Jetzt lebt nur noch eine Person fest in diesem Dorf. Das Gesetz sagt, es sei rechtmäßig zu enteignen, wenn es der Allgemeinheit dient. Aber unabhängige Gutachten, unter anderem beauftragt durch das Umweltministerium, belegen, dass die Kohle unter dem Dorf für die deutsche Energieversorgung nicht mehr nötig ist. Wenn auch Lützerath abgebaggert wird, hat das zur Folge, dass Deutschland seine 2015 verabschiedeten Klimaziele nicht mehr einhalten kann. Wir sollten die Proteste unterstützen, die überall in Deutschland stattfinden. RWE will gesetzeswidrig Menschen enteignen, um den eigenen Profit zu steigern. Lassen wir das diesem menschenfeindlichen Konzern nicht durchgehen.
Luca Barakat, Marquartstein
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