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berliner szenenDa fehlen echt die Worte

Hast du auch eine Mieterhöhung bekommen?“, fragt eine Freundin vergangenes Wochenende, während wir am Schlachtensee auf die S-Bahn zurück in den „Inner Circle“ warten. Hab ich! Und zwar die zweite innerhalb weniger Monate.

Der erste Versuch, für meine 45 Quadratmeter mehr Geld zu bekommen, wurde dank Unterstützung vom Mieterverein erst vor zwei Wochen zurückgezogen. Mich fälschlicherweise in Sicherheit wähnend, dachte ich nun, Ruhe zu haben, denn der nahende Mietendeckel schien beschlossen.

Mich den anderen Baustellen im Alltag widmend, erschien mir die Ankunft einer zweiten Mieterhöhung beinah scherzhaft. Hier muss wohl ein Irrtum vorliegen, da haben sich die Mitarbeiter der Hausverwaltung nicht abgesprochen, dachte ich.

Wie falsch ich lag, wurde mir beim neuen Termin im Mieterverein bewusst. Man stand, man saß, man wartete, bis sich ein Mitarbeiter dem ewig gleichen Lamento widmete. In einem Büro, das mehr nach Hund als legislativem Scharfsinn roch, ließ ich mich durch den Paragrafendschungel manövrieren. Ein weiteres Schreiben gegen die Willkür von 0,81 Euro proQuadratmeter mehr im Monat in der Hand, verließ ich den Verein.

Noch vor dem postalischen Gegenschlag kündigte sich die Verwaltung auf einen Hausbesuch an. Man wolle sichergehen, dass es keine Möglichkeit gebe, eine Spülmaschine anzuschließen. Gibt es nicht. Wie auch, wenn Spüle neben Dusche neben Herd neben Kühlschrank etc. pp.?! Etwas angewidert streift man hier durch meine Küche, weil nicht recht geputzt und generell bereits sehr verwohnt. Es wurde ja nie renoviert. Und jetzt? Werd ich gefragt, ob ich nicht bald ausziehen möchte, von wegen Grundsanierung. Dankend lehne ich ab. Wo sollte ich auch hin als Studentin? Da fehlen dann echt die Worte. Sophia Zessnik

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