berliner szenen: Helmholtz-Zentrum
Brahms vs. MP3
Nur bei der Musik, da würde man vielleicht anderes erwarten als Johannes Brahms’ Sonate für Cello und Klavier, op. 99. Etwas, dessen Sound mehr in Richtung Techno, Computer und Heute tendiert hätte. In Richtung jenes zeitgenössischen Alltags-Crossover, auf dessen Spur sich nun auch die Wissenschaft setzt.
Denn immerhin: Die versammelte Festgemeinde im Audimax der Humboldt-Universität wohnte vorgestern Abend in Beisein von Kultursenator Stölzl der Eröffnung des Hermann-von-Helmholtz-Zentrums für Kulturtechnik bei. Der Name des als Mediziner ausgebildeten Berliner Physikers (1821–1894), der sich besonders um die Erforschung der Akustik verdient gemacht hat, ist Programm. Es steht für die Verbindung von Mathematik und zeitgenössischer Musikkultur, für die Verbindung von Fourier-Gleichungen und den Streit, ob Wagner oder Brahms der Modernere sei. (Dass nun Brahms live gespielt wurde, ist kein Hinweis auf die Vorliebe von Helmholtz. Wir hätten da sowieso für Brahms als MP3-Datei plädiert.)
Das neue Helmholtz-Zentrum möchte also die beiden Bereiche Natur- und Geisteswissenschaften wieder interdisziplinär zusammenführen. Dafür steht der Projektbereich „Bild Schrift Zahl“ des Instituts für Kulturwissenschaften, der Bereich „Das technische Bild“ des Kunstgeschichtlichen Seminars und das „Sammlungsprojekt“, das mit dem Institut für Mathematik verbunden ist. Klingt spannend, wir bleiben also dran. wbg
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen