berliner szenen: Hare und HipHop
Zwei ziemlich hip und hiphopmäßig wirkende Jungs springen in die U-Bahn, einem von ihnen klemmt ein monströses Trommelgerät unterm Arm. Sie tragen knallorangene T-Shirts, die im Vergleich zum Rest ihrer Kleidung leicht kuttig aussehen. Sie klatschen sich gegenseitig begeistert in die Hände. Irgendwas irritiert da, andererseits wirken sie seltsam vertraut. Warum, das ist in den hinteren Hirnwindungen verschüttet.
Sobald die U-Bahn losgefahren ist, springen die beiden in Pose: „Wir singen jetzt was Harekrishnamäßiges vor.“ Ach so, ja, alles klar. Der Orangeton war das Reizsignal, das zugeordnet werden wollte. Und die Glatzen das andere, die an den Jungs aber erstaunlich stylish wirken. An der nächsten Station haben sie’s plötzlich ganz eilig, rauszukommen. Noch ein kurzes „Yo! Tschüss!“ und weg sind sie. Plötzlich stehen Kontrolleure im Wagen. Ich renne den Jungs verwirrt hinterher. Das Ticket in meiner Hosentasche fällt mir erst auf der Treppe wieder ein. STEPHANIE GRIMM
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