berlinalie: Arbeitsempfänge
Engelpunsch
Ja, Arbeit sind diese Empfänge. Jedenfalls wenn man satt werden wollte beim Empfang des argentinischen Botschafters. Ohne Schubsen ging nichts am Hyatt-Büfett. Denn auch Schlipsträger wissen, wo es superzartes Rind umsonst gibt. Gestern war ich dann bei Maredo, um weiter Steak zu kauen . . . Hier hat die Zukunft schon begonnen. Auf der Speisekarte. Die Preise sind relativ runde Eurobeträge. Das führt zu krummen Sachen wie Pflaumenpunsch für 7,43 Mark (3,80 EUR) oder dem großen Becks zu 5,97. Ich bin pleite, und drei Pfennig Trinkgeld ist besser als nix, oder?
Nie Pleite wird Peter Schwenkow gehen. Seit kurzem Bundesverdienstkreuzträger, baut der Musicalmogul gerade einen Nachtclub für reiche Neuberliner in den Keller seines Glöcknertheaters (die ehemals verlustreiche Stella gehört Peter dem Großen ja auch, macht auch schon wieder Profite). Die ersten Einbauten für den Club sind nun die rudimentären Kulissen für die Pressekonferenzen. Manch Journalist glaubt sich in einer historischen Ausgrabungsstätte. Täuschend echt wie Stalingrad in Brandenburg wirken die grauen Pappsteinbögen und die Deckenbemalung mit reichlich fliegenden Engelchen. Schön übrigens, wie Kollegin Zylka (neben der sogar die supersüße Kate Winslet verblasst) es als Diskussionsleiterin und sanfte Domina unter Engeln der Pressemeute besorgt. a.becker
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