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Archiv-Artikel

araber und israelis über den baker-bericht

Ha’aretz aus Tel Aviv schreibt: Warum sollte der Irakkrieg von einer Lösung des Nahostkrise abhängen? Angeblich trägt eine Lösung des Irakproblems automatisch dazu bei, den israelisch-palästinensischen Konflikt beizulegen. Gemäß dieser etwas dünnen Logik würde also die Bewältigung der Libanonkrise auch das Irak- oder das Palästinaproblem lösen. Oder Israel zieht sich von allen Gebieten zurück, und der Iran stoppt dafür sein Atomprogramm. Kein vernünftiger Mensch würde all diesen Formeln zustimmen. Der Irakkrieg hat nun einmal unabhängig vom Nahostkonflikt begonnen – und zwar trotz des Versprechens, damit Frieden in der gesamten Region zu schaffen.

Die Gulfnews aus Dubai meinen: Palästinas Regierungschef Hanija sagt, man werde Israel niemals anerkennen und Widerstand bis zur Befreiung Jerusalems leisten. Nur: Angesichts der Lage in der Region erscheint das als kaum praktikabel. Mehr als manch andere Konfliktpartei erkennen die Palästinenser an, dass extreme Schritte niemals zum Ziel führen. Ein Beweis dafür ist der Boykott der demokratisch gewählten Hamas-Regierung durch die westlichen Staaten. Dies hat der Zivilbevölkerung mehr geschadet als der Regierung. Für die Menschen war der Preis hoch, für die Politik war es eine Niederlage. Es stimmt: Es ist Zeit für einen umfassenden Nahost-Friedensplan.