piwik no script img

andere über marilyn

Jane Russell, Monroes Partnerin in „Gentlemen Prefer Blondes“:

„Ich habe vor allem ihre Ehrlichkeit geschätzt. Weil wir über alles offen sprechen konnten, gab es zwischen uns auch keinen Konkurrenzkampf. Im Gegenteil. (...) Ich glaube, sie hat in mir vor allem mütterliche Beschützerinstinkte geweckt. Es mag sich sentimental anhören, aber manchmal macht es mich nach all den Jahren immer noch unendlich traurig, wenn ich an sie denke.“

Robert Mitchum, Monroes Partner in „River of No Return“:

„Es machte ihr Spaß, die Sexgöttin zu spielen. Sie spielte sie so, wie die Zuschauer es erwarteten. Für sie war es eine Parodie auf eine Sache, die sie sehr lustig fand. Für mich war Marilyn eine sehr gute Komödiantin, aber sie glaubte mir nicht, wenn ich versuchte, ihr das zu sagen. (...) Sie konnte es nie glauben, wenn es jemand wirklich ernst mit ihr meinte.“

Otto Preminger, Regisseur von „River of No Return“:

„Einiges musste einfach in kurzen Einstellungen aufgelöst werden, weil sie ihren Text nicht behalten konnte. Ich hatte schließlich nicht die Absicht, mein ganzes Leben in Kanada zu verbringen. Aber es gab keine künstlerischen Probleme mit ihr. Trotz der Tatsache, dass sie auf so tragische Weise ums Leben gekommen ist, war sie nicht das große Genie, das die Leute gern in ihr sahen. Sie war ein liebes Mädchen mit einem sehr beschränkten Horizont.“

Inge Morath, Fotografin:

„Es war unmöglich, sie schlecht zu fotografieren.“

Fritz Lang, Regisseur von „Clash by Night“:

„Mit Marilyn Monroe zu arbeiten, war nicht leicht, dies war praktisch ihr erster großer Film. Sie war wirklich eine eigentümliche Mischung aus Schüchternheit, Unsicherheit und – ich will nicht sagen Star-Allüren –, aber sagen wir, sie wusste ganz genau, wie sie auf Männer wirkte. (...) Ich weiß nicht, warum sie ihren Dialog nicht behalten konnte, doch ich kann all die Regisseure, die mit ihr zusammengearbeitet haben, sehr gut verstehen, wenn sie wütend wurden, denn sie brachte die Arbeit ständig zum Stocken. Aber sie war sehr gelehrig.“

Billy Wilder, Regisseur von „Some Like It Hot“, „The Seven Year Itch“:

„Sie war gemein, entsetzlich gemein. Die gemeinste Frau, die ich je in dieser Stadt gekannt habe. Dieser Marilyn-Monroe-Kult ist für mich unbegreiflich. Kann sein, dass manchmal schon Mut dazu gehört, die Wahrheit über sie zu sagen. Also schön, dann bin ich jetzt mutig: Ich habe nie jemanden getroffen, der so durch und durch gemein war wie Marilyn Monroe. Oder so durch und durch fantastisch auf der Leinwand, die Garbo eingeschlossen.“

Arthur Miller, Monroes dritter Ehemann:

„Marilyn kam aus den Vierziger- und Fünfzigerjahren. Sie war der Beweis, dass in der amerikanischen Psyche Sexualität und Ernsthaftigkeit nicht nebeneinander existieren konnten, dass sie sogar feindliche, einander abweisende Gegensätze waren. Am Ende hatte Marilyn nachgegeben und wieder nackt in einem Swimmingpool liegen müssen, um einen Film drehen zu können.“

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen