■ Zwölfjähriger Junge seit 1993 vermißt: Ermittlungsfehler der Staatsanwaltschaft?
Berlin/Rotterdam (dpa) – Der Verbleib des seit 1993 vermißten Manuel Schadwald aus Berlin ist weiter ungewiß. Die Berliner Staatsanwaltschaft wollte sich gestern nicht zu dem Fall des damals 12jährigen Jungen äußern, kündigte jedoch für heute eine Pressekonferenz an. Der Junge war im Juli 1993 verschwunden und soll möglicherweise Opfer einer Kinderschänderbande geworden sein.
Die niederländische Staatsanwaltschaft hatte bereits am Dienstag einen Vorabbericht der Berliner Morgenpost dementiert, wonach Manuel in ein Bordell nach Rotterdam verschleppt worden sei. „Völlig falsch“ seien Berichte, wonach der Junge in Rotterdam gesehen worden sei, die Polizei aber wegen einer Fahndungspanne nicht gehandelt habe.
Auch das niederländische Fernsehen hatte am Dienstag berichtet, daß die Rotterdamer Polizei auf mehrere Hinweise zu Manuel Schadwald nicht reagiert habe. Die deutsche Polizei sei nicht informiert worden.
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