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Zwischenfall in AfghanistanBundeswehr erschießt Zivilisten

Weil ein Kleinlaster trotz Warnschüssen nicht anhielt, schossen deutsche Soldaten scharf – und töteten dabei einen Jugendlichen. Im Kleinlaster fanden sich keinerlei Waffen.

Bundeswehrpatrouille in der Provinz Kundus (Archivbild). Bild: ap

BERLIN taz Die Bundeswehr hat in Nordafghanistan erneut Zivilisten getötet und verletzt. Der Sprecher des Verteidigungsministeriums erklärte am Montag, in dem schon länger umkämpften Bezirk Char Dara der Provinz Kundus hätten am Sonntag beträchtliche Feuergefechte stattgefunden. Auf eine Stellung der Bundeswehr, die wegen der "anormalen Situation" dort errichtet worden sei, sei ein "Pickup"-Kleinlaster zugefahren, der auch durch Warnschüsse nicht zu stoppen gewesen sei. Daraufhin hätten die Bundeswehrsoldaten "gezielt auf den Motorblock" geschossen. Doch seien Menschen getroffen worden.

Ein Jugendlicher sei sofort tot gewesen, zwei Schwerverletzte seien in die Klinik des deutschen Lagers in Masar-i-Scharif verfrachtet worden. Ein weiterer Mann sei unverletzt geblieben, ein fünfter weggelaufen. Es sei unklar, warum das Fahrzeug auf die "Auffangstellung" der Bundeswehr zugefahren sei und ob die Besatzung irgendeine Rolle in den Kämpfen zwischen Aufständischen und afghanischen sowie internationalen Truppen gespielt habe. Es gebe "keine Erkenntnisse, dass auf dem Fahrzeug wahrnehmbare Waffen oder wahrnehmbarer Sprengstoff" gewesen sei. Die Angehörigen des Jugendlichen hätten aber bereits erklärt, "ihrer Meinung nach seien die Terroristen zuständig" für seinen Tod, betonte der Ministeriumssprecher.

Über die Zahl der Toten herrschte bis Montagmittag noch Unsicherheit. Die Bundeswehr hatte zunächst von zwei, der afghanische Provinzgouverneur Mohammad Omar sogar von drei toten Zivilisten gesprochen. Die afghanischen Behörden bestätigten dann aber die deutschen Erkenntnisse.

Die Staatsanwaltschaft Potsdam erklärte, sie prüfe nun anhand der von der Bundeswehr bereitgestellten Informationen, ob sie ein Ermittlungsverfahren gegen die Bundeswehrsoldaten einleiten müsse. Ein dafür ausreichender Anfangsverdacht bestünde "zum Beispiel dann, wenn es sich nicht um Notwehr gehandelt hätte", erklärte Oberstaatsanwalt Christoph Lange am Montag. Doch seien die Unterlagen der Bundeswehr gerade erst eingetroffen.

Es ist dies der zweite bekannt gewordene Fall, in dem die Bundeswehr Zivilisten getötet hat. Im August 2008 hatten Soldaten an einem Checkpoint versehentlich eine Frau und zwei Kinder erschossen, die Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) stellte ihre Ermittlungen erst im Mai dieses Jahres ein. Um Erkenntnisse und Kompetenzen zu Auslandseinsätzen zu bündeln, will das Verteidigungsministerium noch vor der Wahl eine Schwerpunktstaatsanwaltschaft in Brandenburg errichten. Das Justizministerium ist aber dagegen.

Die Angehörigen des toten Jugendlichen werden vermutlich eine Art Schmerzensgeld bekommen.

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44 Kommentare

 / 
  • SW
    stanley williams

    vor ganz genau 10 jahren, im herbst, war ich mit der kfor im "urlaub" im kosovo. ich habe oft genug an check-points gestanden, wer das noch nicht getan hat, sollte auch nicht darüber urteilen, ob die armen jungs nun alles richtig oder falsch gemacht haben. auch damals 99 gab es eine selbige situation, auch damals kamen 2 oder 3 menschen ums leben, genau weiß ich das nicht mehr.

    ein auto fuhr verdammt schnell auf den checkpoint zu, es wurde geschossen, es wurde gestorben.

    obwohl damals noch nicht mal davon ausgegangen werden musste, dass es sich um eine mobile bombe haldelte. sowas nennt sich selbstschutz. eigensicherung, wie auch immer. den soldaten ist in keiner weise ein vorwurf zu machen, basta.

     

    aber dieser vorfall muss konsequenzen haben. irgendjemand muss dafür bestraft werden. und das kann nur derjenige sein, der dafür verantwortlich ist, dass wir überhaupt dort unten sind. also, alle die im bundestag für den einsatz gestimmt haben, fordere ich hiermit dazu auf, buße zu tun und sich selbst zu kasteien.

     

    alternativ würde ich auch gelten lassen, wenn sie sich freiwillig selbst ins knie schießen würden.

    oder wie wärs mit einer anti-personen-mine?

     

    man kann schließlich auch im rollstuhl politik machen..... naja, obwohl........

  • B
    Basti

    Über was trauert Deutschland eigentlich mehr? Über einen getöteten "Zivilisten" oder um mehrere getötete Soldaten?

     

    Ich weiß nicht an was ihr denkt wenn ihr so etwas in der Zeitung lest... "Bundeswehr erschießt Zivilisten". Ist ja ne tolle Überschrift. Ich bin selber Soldat und befinde mich auch derzeit im Auslandseinsatz.

    Kommentare wie "Wir sind wie die deutsche Polizei, erst schießen und danach fragen.." Das trifft doch weder auf die Polizei zu noch auf die Soldaten. Also spart euch solche Kommentare... Wir haben genug Regeln und Vorschriften die uns den Einsatz nicht wirklich erleichtern. Ein paar davon stehen in den "Rules of Engagement".

     

    Was wir im Ausland machen? Fragt unsere Politiker. Die können es euch besser erklären als ich. Wir bekommen nur unsere Aufträge und die werden erledigt. Aber dafür dass wir dort sind können wir nichts! Gebt uns nicht an allem die Schuld!

    Ihr sagt wir schießen auf Zivilisten, auf Kinder und auf Frauen. Ich sage: Ihr habt doch alle keine Ahnung wie es wirklich ist.

    Im Einsatz heißt es für uns: "Wir stehen mit einem Bein im Gefängnis und mit dem anderen im Grab."

    Eine Situation wie hier am Checkpoint ist nicht einfach. Man hat nur wenige Sekunden um zu entscheiden wie man handelt. Und in diesen Sekunden muss man ein Anruf-Verfahren wie z.B. "Nato, Stop or i fire!" durchführen und auch noch Warnschüsse abgeben. Der Transporter fährt aber weiter mit hoher Geschwindigkeit auf mich zu. Erst jetzt darf ich direkten Gebrauch von der Schusswaffe machen. Euch muss klar sein dass keiner wissen kann ob dieses Fahrzeut Sprengstoff geladen hat oder nicht. Keiner weiß ob der Fahrer jetzt ein Terrorist ist oder nicht. Ich weiß nur dass ich, wenn ich nicht handle, mein Leben und das Leben meiner Kameraden riskiere. Also muss ich das Auto zum Stehen bringen. Und das einzige was mir bleibt ist meine Waffe.

    Es hätte auch anders ausgehen können. Aber dann würde die Überschrift heute vielleicht lauten "Erneut mehrere Deutsche Soldaten in Afghanistan getötet" Aber eigentlich interressiert es ja keinen ob ein Deutscher tot ist oder ein Afghane. Hauptsache ihr habt jemanden über den ihr schimpfen könnt. Entweder die Bundeswehr oder die Politiker.

    Armes Deutschland...

  • A
    aso

    Hallo liebe SezzerIn: hier ist ein Irrtum passiert:

    das steht zwar aso drauf, ist aber nicht aso drin...:

    „23.07.2009 08:00 Uhr:

    Von vic @aso:

    Nein, ich hätte das nicht gefragt...“

    Ist in rot. Aber nicht von mir

    Falls von vic, dann bitte aso in schwarz darunter.

    Bitte um Korrektur. Danke

  • V
    vic @aso

    Nein, ich hätte das nicht gefragt. Wer sich ins Feuer begibt kann sich schonmal verbrennen.

    Und dass sich die afghanische Bevölkerung zur Wehr setzt kann ich verstehen. Widerständler sind keine Terroristen, sondern Landesverteidiger.

    Dafür haben sie aber nicht die High-Tech Mittel der westlichen Angreifer.

    Für Deutschlands Bürger wäre Landesverteidigung im Angriffsfall nach Jahrzehnten der Kriege für viele selbstverständlich.

    Für mich allerdings nicht.

  • PP
    Paule Panther

    Erst schießen, dann fragen. So hantiert doch die deutsche Polizei schon lange. Endlich mal was gelernt. Fazit: Wenn keiner mehr antwortet, ist man sicher.

  • S
    Sven

    Man stelle sich vor, nach einem Terroranschlag in Oslo wird eine Ringfahndung ausgelöst und Straßensperren errichtet. Was erwarten Sie, wird die Polizei tun, wenn jemand versucht, eine Straßensperre zu durchbrechen?

     

    Jeder Autofahrer, der das versucht, begiebt sich sehenden Auges in Lebensgefahr. Und wer sich in Gefahr begibt, kommt sprichtwörrtlich darin um.

     

    Um wieviel vorsichtiger muss man sich in einem Krisengebiet bewegen, in dem ein bewaffneter Konflikt ausgetragen wird? Egal ob Soldat oder Zivilist, wer die einfachsten Spielreglen vergisst, der sollte sich nicht beschweren, wenn eines Morgens tot aufwacht.

     

    "Tja", sagte der Adler als er das Murmeltier schlug, "wer nicht aufpasst, der wird gefressen. So ist das Leben."

     

    Auf die Gefahr hin, als "Rassist" diffamiert zu werden: Es gibt Gegenden in der Welt, in denen das Wunschdenken deutlich stärker ausgeprägt ist, als das rationale Denken; Afghanistan gehört m.E. dazu.

  • A
    aso

    @ schnipp-schnapp, alias t.s.:

    „...Warum diese Ironie?...“

    Um Ihnen vor Augen zu führen, daß Sie auf den Rechten von Frauen und Homosexuellen herum trampeln. Und sich damit über die allgemeinen Menschenrechte lächerlich machen.

    Menschenrechte für Kinder gibt’s bei Ihnen schon gar nicht: Sie hatten sich trotz wiederholter Anfragen nicht mal herabgelassen zu der Praxis der Kindersoldaten der Hamas Stellung zu beziehen.

    „...Ein paar Artikel weiter haben Sie doch genau das behauptet - um damit die Liquidation von Muslimen zu rechtfertigen...“ :

    Statt infamer haltloser vager Beschuldigungen, sollten Sie mich schon konkret zitieren. Den behaupteten Zusammenhang versuchen Sie mir auf miese aber durchsichtige Art unterzuschieben...: keine Chance...

    „...Sie haben es doch sogar geschafft den rassistisch motivierten Mordanschlag in Dresden zu leugnen....“

    Völlig daneben: Den Mord in Dresden habe in an keiner Stelle geleugnet. Allerdings habe ich bestritten, aus den spärlichen Infos im Vorfeld der Tat, glasklar auf die Motivlage des Täters schließen zu können.

    Aber Sie wissen natürlich sofort Bescheid, daß sie rassistisch gewesen sein müsse.

    Ich vermute mal, Sie meinen damit, es seien islamfeindliche Motive, und nicht etwa, der Mann sei ein Ägypter-Hasser. Aber auch da liegen Sie daneben, denn Islam ist keine Rasse...

    Aber es passt gut zu Ihrem Schubladendenken.

    Es könnte aber auch ganz anders gewesen sein: z.B. der Mann ist ein Supermacho, läßt sich nichts von Frauen sagen, schon gar nicht, daß er von der Schaukel zu gehen habe. Dies empfindet er als Affront, er beschimpft und beleidigt, wie man das ja nicht nur von russischstämmigen Menschen, sondern auch von andern Menschen kennt, denen ein eher südländischen Temperament unterstellt wird...Die Beleidigungsklage bringt ihn daraufhin völlig in Rage. Dies empfindet er als Demütigung, er fühlt sich in Stolz und Ehre verletzt.

    Mord aus verletzter Ehre ist in D ja mittlerweile nicht mehr unbekannt. Warum sollte dies nicht auch auf einen Rußland-Deutschen zutreffen? Für dieses Motiv gibt es keinen Alleinanspruch der bisherigen Tätergruppe.

    Aber für Menschen mit simpel gestricktem Weltbild ist es eben bequemer, die Tat in eins ihrer Klischees zu pressen...

  • S
    schnipp-schnapp

    >> "Allgemeine Menschenrechte? Doch nicht für Afghaner, die brauchen solch neumodischen Schnickschnack nicht."

     

    Warum diese Ironie? Ein paar Artikel weiter haben Sie doch genau das behauptet - um damit die Liquidation von Muslimen zu rechtfertigen.

     

    Sie haben es doch sogar geschafft den rassistisch motivierten Mordanschlag in Dresden zu leugnen.

     

    Ein Rassist der für Menschenrechte eintritt, natürlich nur um zu deren Herbeiführung auf ihnen herum zu trampeln. Das nennt man Chuzpe.

  • A
    aso

    Wären weitere tote Bundeswehrsoldaten aufgrund eines Selbstmordanschlages zu beklagen, hätte jeder gefragt: warum gaben sie nicht wenigstens Warnschüsse ab, um den Kleinlaster zu stoppen?

    @ schnipp-schnapp, alias t.s.:

    „...Ausreden...“?

    Rechte von Frauen? Haben die überhaupt welche? Na unter den Taliban sicher nicht. Aber das spielt in Ihrem Machismo-Universum keine Rolle...ist ja nur die Hälfte der Bevölkerung. Und wozu brauchen die bloß Mädchenschulen, wo sie unter den Taliban doch eh nicht allein aus dem Haus dürfen, und im Prinzip auch keine Berufe außer Haus ausüben dürfen.

    Und Homosexuelle werden eben einfach ermordet, so wie von Iran u.a. vorgemacht, wen interessiert das schon? Allgemeine Menschenrechte? Doch nicht für Afghaner, die brauchen solch neumodischen Schnickschnack nicht.

    „...längsten Besatzung der Welt...“ welche jetzt? Die in Gaza? Die wurde bereits 05 beendet. Und vorher war dieses Gebiet von Ägypten besetzt.

    Oder meinen sie die ab 638 erfolgte Besetzung Israels infolge von widerrechtlicher gewaltsamer Okkupation und Annektion durch muslimische Araber. Damit haben Sie in der Tat recht.

  • V
    vic

    @Berliner Schnauze

    Dann einigen wir uns eben auf:

    Sie erschießen alle die in ihre Nähe kommen. Auch oder gerade Kinder, präventiv. Man kann ja nie wissen...

    So war das doch gemeint, oder?

  • S
    Shrike

    Na toll.

     

    Ich bin ja tendenziell eh gegen den Einsatz, insofern muss ich mich jetzt nicht rechtfertigen.

    Und mich als Deutscher keinesfalls schämen.

     

    Ich sehe jedoch den Erfolg dieses Einsatzes nicht, ebensowenig die demokratische Legitimation.

     

    Allerdings sei fairerweise gesagt, dass diese Soldaten nach den VORLIEGENDEN Informationen zu urteilen nicht einfach so "Mörder" sind, dieses Diskussionsniveau gehört in den Kindergarten.

    Obwohl Soldaten durchaus zu Mördern werden können, was keine Überraschung ist.

     

    Leider aber hätte es in der aktuellen afghanischen assymetrischen Kriegssituation durchaus den Tod der Soldaten bedeuten können, wenn sie nicht geschossen hätten.

     

    Solche Selbstmord-Fahrzeug-Anschläge hat es nämlich durchaus schon gegeben.

    Eine schöne Erkenntnis ist das nicht, aber eine zwingende.

    Und da die Soldaten nicht in einem fremden Land weggesprengt werden wollten haben sie so gehandelt - und sich womöglich falsch verhalten, dies wird sich hoffentlich klären.

    Auf jeden Fall aber sind die Folgen kein Grund zum Jubeln.

     

    Wir Deutschen sollten uns überlegen, wie lange wir dieses oft genug tödliche Trauerspiel noch fortführen wollen.

  • U
    unvReitool

    Falls das alles so stimmt wie die Bundeswehr behauptet ( mit Warnschüssen, LKW nicht langsamer geworden, usw.), dann muss ich sagen, dass ich die Handlung des (/der) Soldaten nicht verwunderlich finde.

     

    Dass überhaupt westliche Soldaten in Afghanistan sind finde ich ein Unding, genauso wie das imperialistische Gehabe der Besatzer.

    Aber ich finde es nicht verwunderlich, wenn ein Auto auf ein militärisches Lager, das auch klar erkennbar ist, zurast, bei Warnschüssen wirklich nicht langsamer wird, und dass dann scharf auf das Auto geschossen wird.

    Welche andere Annahme kann man als Soldat in so einer Situation, innerhalb weniger Sekunden, haben, als dass dieses Auto tatsächlichen vorhat einen (Sprengstoff- /Selbstmord-) Angriff auf das Lager zu verüben?

     

    Vielleicht is ja der Fahrer in einen Sekundenschlaf gekippt und wurde auch durch die Warnschüsse nicht wach? Vielleicht hat er einen Krampf bekommen und konnte nicht mehr vom Gas?

    Mit welchem sinnvollen Grund rast man mit voller Geschwindigkeit auf ein militärisches Lager, es gibt einfach keinen!

     

    Wie gesagt, dies gilt nur, wenn die Aussage der Bundeswehr stimmt, doch solange sie nicht gelogen hat, hab ich nur bedingt Verständnis für die Aufregung über den Toten.

     

    Und dass die Bundeswehr raus soll aus Afghanistan stimm ich absolut zu, bloß finde ich es unmöglich wie man sich hier über das Verhalten des Soldaten aufregt.

  • A
    Aufgewacht

    Tja, Herr Verteidigungsminister Jung, jetzt müssen Sie's zugeben, wir führen Krieg in Afghanistan. Und wenn doch nicht, dann war es Mord ! Weswegen nochmal sind unsere Soldaten dort ? Ach ja, sie verteidigen die deutsche Grenze am Hindukusch...

  • M
    moh

    da kann ich schnipp-schnapp kommentarlos zustimmen ...

  • HW
    H. Wombat

    "Zwischenfall"?

  • R
    rikner

    ich denke, wenn man keinerlei waffen oder sprengstoff gefunden hat und auch sonst keinerlei gefahr von diesem lkw ausgegangen ist (außer dass er die warnschüsse nicht registriert oder missachtet hat), darf man dessen insassen als zivilisten bezeichnen.

    für mich trifft die überschrift einfach nur die hier erwähnten informationen.

  • C
    Christian

    ...macht es Sinn die Schuld einzig den Soldaten zu geben?

    Es ist nunmal die Politik die Entscheidungen trifft!Sie ist somit grundsätzlich Verantwortlich zu machen und nicht das arme Würstchen das da bewaffnet und in Uniform in irgendeiner Wüste auf der anderen Seite der Welt sitzt und wahrscheinlich sogar tatsächlich noch glaubt auf irgendeine verdrehte Weise seinem Land zu dienen.

     

    Klar, Befehl ist Befehl aber eigentlich haben wir rein GARNICHTS in diesem Land zu suchen und ein Beruf der mir den gesunden Menschenverstand wegbefielt könnte ich persönlich nicht ausführen!

     

    Jeder (ohne Außname!!!) hat die Wahl, wer sich für die Uniform entscheidet nimmt in Kauf eventuell zum Mörder zu werden...und damit meine ich MORD und nicht etwa Selbstverteidigung! Denn wer sich mit M16 bewaffnet in fremde Länder traut kann nicht mehr von Verteidigung reden!

     

    Ihr, die ihr da mitspielt seid alle schuldig, ich weiß nicht wie sehr schuldig, aber schuldiger wie ich der ich hier arbeitslos rumhäng und niemand was tu...so einfach (da logisch) ist das und da gibts auch nichts schönzureden!

  • KK
    Klaus Keller

    Aroganz der Macht

     

    die Staatsanwaltschaft Potsdam leitet ggf an die Staatsanwaltschaft des Wohnortes des Soldaten weiter! ????

    In Zukunft wird dann nach einem Einbruch auch in Deutschland die Staatsanwaltschaft am Wohnorts des Einbrechers zuständig?

    Hat es schon jemand Wolfgang Scheuble gesagt das das Verteidigungsministerium die Zuständigkeiten neu geregelt hat?

    Herr Schäuble werden Sie tätig das dürfen Sie nicht zulassen ! :-)

     

    Die Staatsanwaltschaft oder genauer die Bundesregierung geht davon aus das es keine rechtsstaatlichen Institutionen in Afgahnistan gibt.

    Wie schön! Was wird dann dort verteidigt?

     

    Aus meiner Sicht ist die Staatsanwaltschaft des Tatortes zuständig.

    Die Afgahnen werden es mit Recht als Besatzermentalität ansehen wenn so verfahren wird.

    Die Angehörigen bekommen vermutlich eine kleine Entschädigung damit sie nicht als Nebenkläger aktiv werden.

    Wunderbare Lehrstunden wie Deutschland die Anwendung rechtsstaatlicher Regeln vorlebt.

     

     

     

    klaus keller hanau

  • TF
    the fnord

    "Oh Gott, er hat Melonen geladen! FEUER FREI!!!"

     

    Als Entschädigung bekommt die Familie des Toten jetzt $200 und die Sache ist von deutscher Seite aus geklärt. Und da wundert man sich auch noch allen Ernstes in Deutschland warum die afghanische Bevölkerung Bundeswehrtruppen attackiert?!?

     

    *In die Tischkante beiß*

     

    Die Bundeswehr hat ohnehin nichts in Afghanistan zu suchen. Ebenso wenig wie im Inland. Die Bundeswehr dient zur Verteidigung Deutschlands vor Militärangriffen anderer Länder. Und seit bestehen der Bundeswehr hat noch niemand angegriffen. Der alte Feind Russland ist nun einer der dicksten Kumpels und da wir jetzt nicht wissen wohin mit unserem unterbelichteten Kanonenfutter müssen wir jetzt den "Kampf gegen Terror" *hust* in Afghanistan aufnehmen? Ich schäme mich jeden Tag auf's neue ein Deutscher zu sein. So viel Idiotie in einem so kleinen Land... Einfach nur traurig!

  • S
    schnipp-schnapp

    'occupation kills'. Aber genauso wie wir keinen Krieg in Afghanistan führen, so halten wir es natürlich auch nicht besetzt.

    Und wenn doch - dann nur um die Rechte von Frauen und Homosexuellen zu schützen.

     

    Für weitere Ausreden, Rechtfertigungen und dgl. stehen die Islamophobiker und Freunde der weltweit längsten Besatzung der Welt in Palästina ja schon Gewehr bei Fuss.

  • L
    lorenzo

    zitat eines bekannten schriftstellers:

    soldaten sind mörder.

     

    -l

  • BS
    Berliner Schnauze

    Bundeswehr erschießt Zivilisten: Eine etwas reisserische und wertende Überschrift. Waren es wirklich Zivilisten? Berichte anderer Quellen sprechen eher davon, dass die Gefahr eines Selbstmordattentat (durchaus nicht ungewöhnlich in Afghanistan) betanden habe. Dass die Taliban zur Erreichung ihrer Ziele auch Kinder mutwillig in den Tod schicken, ist ja kein Geheimnis. Damit lässt sich der Propagandakrieg an der Pressefront gewinnen.

  • SW
    stanley williams

    vor ganz genau 10 jahren, im herbst, war ich mit der kfor im "urlaub" im kosovo. ich habe oft genug an check-points gestanden, wer das noch nicht getan hat, sollte auch nicht darüber urteilen, ob die armen jungs nun alles richtig oder falsch gemacht haben. auch damals 99 gab es eine selbige situation, auch damals kamen 2 oder 3 menschen ums leben, genau weiß ich das nicht mehr.

    ein auto fuhr verdammt schnell auf den checkpoint zu, es wurde geschossen, es wurde gestorben.

    obwohl damals noch nicht mal davon ausgegangen werden musste, dass es sich um eine mobile bombe haldelte. sowas nennt sich selbstschutz. eigensicherung, wie auch immer. den soldaten ist in keiner weise ein vorwurf zu machen, basta.

     

    aber dieser vorfall muss konsequenzen haben. irgendjemand muss dafür bestraft werden. und das kann nur derjenige sein, der dafür verantwortlich ist, dass wir überhaupt dort unten sind. also, alle die im bundestag für den einsatz gestimmt haben, fordere ich hiermit dazu auf, buße zu tun und sich selbst zu kasteien.

     

    alternativ würde ich auch gelten lassen, wenn sie sich freiwillig selbst ins knie schießen würden.

    oder wie wärs mit einer anti-personen-mine?

     

    man kann schließlich auch im rollstuhl politik machen..... naja, obwohl........

  • B
    Basti

    Über was trauert Deutschland eigentlich mehr? Über einen getöteten "Zivilisten" oder um mehrere getötete Soldaten?

     

    Ich weiß nicht an was ihr denkt wenn ihr so etwas in der Zeitung lest... "Bundeswehr erschießt Zivilisten". Ist ja ne tolle Überschrift. Ich bin selber Soldat und befinde mich auch derzeit im Auslandseinsatz.

    Kommentare wie "Wir sind wie die deutsche Polizei, erst schießen und danach fragen.." Das trifft doch weder auf die Polizei zu noch auf die Soldaten. Also spart euch solche Kommentare... Wir haben genug Regeln und Vorschriften die uns den Einsatz nicht wirklich erleichtern. Ein paar davon stehen in den "Rules of Engagement".

     

    Was wir im Ausland machen? Fragt unsere Politiker. Die können es euch besser erklären als ich. Wir bekommen nur unsere Aufträge und die werden erledigt. Aber dafür dass wir dort sind können wir nichts! Gebt uns nicht an allem die Schuld!

    Ihr sagt wir schießen auf Zivilisten, auf Kinder und auf Frauen. Ich sage: Ihr habt doch alle keine Ahnung wie es wirklich ist.

    Im Einsatz heißt es für uns: "Wir stehen mit einem Bein im Gefängnis und mit dem anderen im Grab."

    Eine Situation wie hier am Checkpoint ist nicht einfach. Man hat nur wenige Sekunden um zu entscheiden wie man handelt. Und in diesen Sekunden muss man ein Anruf-Verfahren wie z.B. "Nato, Stop or i fire!" durchführen und auch noch Warnschüsse abgeben. Der Transporter fährt aber weiter mit hoher Geschwindigkeit auf mich zu. Erst jetzt darf ich direkten Gebrauch von der Schusswaffe machen. Euch muss klar sein dass keiner wissen kann ob dieses Fahrzeut Sprengstoff geladen hat oder nicht. Keiner weiß ob der Fahrer jetzt ein Terrorist ist oder nicht. Ich weiß nur dass ich, wenn ich nicht handle, mein Leben und das Leben meiner Kameraden riskiere. Also muss ich das Auto zum Stehen bringen. Und das einzige was mir bleibt ist meine Waffe.

    Es hätte auch anders ausgehen können. Aber dann würde die Überschrift heute vielleicht lauten "Erneut mehrere Deutsche Soldaten in Afghanistan getötet" Aber eigentlich interressiert es ja keinen ob ein Deutscher tot ist oder ein Afghane. Hauptsache ihr habt jemanden über den ihr schimpfen könnt. Entweder die Bundeswehr oder die Politiker.

    Armes Deutschland...

  • A
    aso

    Hallo liebe SezzerIn: hier ist ein Irrtum passiert:

    das steht zwar aso drauf, ist aber nicht aso drin...:

    „23.07.2009 08:00 Uhr:

    Von vic @aso:

    Nein, ich hätte das nicht gefragt...“

    Ist in rot. Aber nicht von mir

    Falls von vic, dann bitte aso in schwarz darunter.

    Bitte um Korrektur. Danke

  • V
    vic @aso

    Nein, ich hätte das nicht gefragt. Wer sich ins Feuer begibt kann sich schonmal verbrennen.

    Und dass sich die afghanische Bevölkerung zur Wehr setzt kann ich verstehen. Widerständler sind keine Terroristen, sondern Landesverteidiger.

    Dafür haben sie aber nicht die High-Tech Mittel der westlichen Angreifer.

    Für Deutschlands Bürger wäre Landesverteidigung im Angriffsfall nach Jahrzehnten der Kriege für viele selbstverständlich.

    Für mich allerdings nicht.

  • PP
    Paule Panther

    Erst schießen, dann fragen. So hantiert doch die deutsche Polizei schon lange. Endlich mal was gelernt. Fazit: Wenn keiner mehr antwortet, ist man sicher.

  • S
    Sven

    Man stelle sich vor, nach einem Terroranschlag in Oslo wird eine Ringfahndung ausgelöst und Straßensperren errichtet. Was erwarten Sie, wird die Polizei tun, wenn jemand versucht, eine Straßensperre zu durchbrechen?

     

    Jeder Autofahrer, der das versucht, begiebt sich sehenden Auges in Lebensgefahr. Und wer sich in Gefahr begibt, kommt sprichtwörrtlich darin um.

     

    Um wieviel vorsichtiger muss man sich in einem Krisengebiet bewegen, in dem ein bewaffneter Konflikt ausgetragen wird? Egal ob Soldat oder Zivilist, wer die einfachsten Spielreglen vergisst, der sollte sich nicht beschweren, wenn eines Morgens tot aufwacht.

     

    "Tja", sagte der Adler als er das Murmeltier schlug, "wer nicht aufpasst, der wird gefressen. So ist das Leben."

     

    Auf die Gefahr hin, als "Rassist" diffamiert zu werden: Es gibt Gegenden in der Welt, in denen das Wunschdenken deutlich stärker ausgeprägt ist, als das rationale Denken; Afghanistan gehört m.E. dazu.

  • A
    aso

    @ schnipp-schnapp, alias t.s.:

    „...Warum diese Ironie?...“

    Um Ihnen vor Augen zu führen, daß Sie auf den Rechten von Frauen und Homosexuellen herum trampeln. Und sich damit über die allgemeinen Menschenrechte lächerlich machen.

    Menschenrechte für Kinder gibt’s bei Ihnen schon gar nicht: Sie hatten sich trotz wiederholter Anfragen nicht mal herabgelassen zu der Praxis der Kindersoldaten der Hamas Stellung zu beziehen.

    „...Ein paar Artikel weiter haben Sie doch genau das behauptet - um damit die Liquidation von Muslimen zu rechtfertigen...“ :

    Statt infamer haltloser vager Beschuldigungen, sollten Sie mich schon konkret zitieren. Den behaupteten Zusammenhang versuchen Sie mir auf miese aber durchsichtige Art unterzuschieben...: keine Chance...

    „...Sie haben es doch sogar geschafft den rassistisch motivierten Mordanschlag in Dresden zu leugnen....“

    Völlig daneben: Den Mord in Dresden habe in an keiner Stelle geleugnet. Allerdings habe ich bestritten, aus den spärlichen Infos im Vorfeld der Tat, glasklar auf die Motivlage des Täters schließen zu können.

    Aber Sie wissen natürlich sofort Bescheid, daß sie rassistisch gewesen sein müsse.

    Ich vermute mal, Sie meinen damit, es seien islamfeindliche Motive, und nicht etwa, der Mann sei ein Ägypter-Hasser. Aber auch da liegen Sie daneben, denn Islam ist keine Rasse...

    Aber es passt gut zu Ihrem Schubladendenken.

    Es könnte aber auch ganz anders gewesen sein: z.B. der Mann ist ein Supermacho, läßt sich nichts von Frauen sagen, schon gar nicht, daß er von der Schaukel zu gehen habe. Dies empfindet er als Affront, er beschimpft und beleidigt, wie man das ja nicht nur von russischstämmigen Menschen, sondern auch von andern Menschen kennt, denen ein eher südländischen Temperament unterstellt wird...Die Beleidigungsklage bringt ihn daraufhin völlig in Rage. Dies empfindet er als Demütigung, er fühlt sich in Stolz und Ehre verletzt.

    Mord aus verletzter Ehre ist in D ja mittlerweile nicht mehr unbekannt. Warum sollte dies nicht auch auf einen Rußland-Deutschen zutreffen? Für dieses Motiv gibt es keinen Alleinanspruch der bisherigen Tätergruppe.

    Aber für Menschen mit simpel gestricktem Weltbild ist es eben bequemer, die Tat in eins ihrer Klischees zu pressen...

  • S
    schnipp-schnapp

    >> "Allgemeine Menschenrechte? Doch nicht für Afghaner, die brauchen solch neumodischen Schnickschnack nicht."

     

    Warum diese Ironie? Ein paar Artikel weiter haben Sie doch genau das behauptet - um damit die Liquidation von Muslimen zu rechtfertigen.

     

    Sie haben es doch sogar geschafft den rassistisch motivierten Mordanschlag in Dresden zu leugnen.

     

    Ein Rassist der für Menschenrechte eintritt, natürlich nur um zu deren Herbeiführung auf ihnen herum zu trampeln. Das nennt man Chuzpe.

  • A
    aso

    Wären weitere tote Bundeswehrsoldaten aufgrund eines Selbstmordanschlages zu beklagen, hätte jeder gefragt: warum gaben sie nicht wenigstens Warnschüsse ab, um den Kleinlaster zu stoppen?

    @ schnipp-schnapp, alias t.s.:

    „...Ausreden...“?

    Rechte von Frauen? Haben die überhaupt welche? Na unter den Taliban sicher nicht. Aber das spielt in Ihrem Machismo-Universum keine Rolle...ist ja nur die Hälfte der Bevölkerung. Und wozu brauchen die bloß Mädchenschulen, wo sie unter den Taliban doch eh nicht allein aus dem Haus dürfen, und im Prinzip auch keine Berufe außer Haus ausüben dürfen.

    Und Homosexuelle werden eben einfach ermordet, so wie von Iran u.a. vorgemacht, wen interessiert das schon? Allgemeine Menschenrechte? Doch nicht für Afghaner, die brauchen solch neumodischen Schnickschnack nicht.

    „...längsten Besatzung der Welt...“ welche jetzt? Die in Gaza? Die wurde bereits 05 beendet. Und vorher war dieses Gebiet von Ägypten besetzt.

    Oder meinen sie die ab 638 erfolgte Besetzung Israels infolge von widerrechtlicher gewaltsamer Okkupation und Annektion durch muslimische Araber. Damit haben Sie in der Tat recht.

  • V
    vic

    @Berliner Schnauze

    Dann einigen wir uns eben auf:

    Sie erschießen alle die in ihre Nähe kommen. Auch oder gerade Kinder, präventiv. Man kann ja nie wissen...

    So war das doch gemeint, oder?

  • S
    Shrike

    Na toll.

     

    Ich bin ja tendenziell eh gegen den Einsatz, insofern muss ich mich jetzt nicht rechtfertigen.

    Und mich als Deutscher keinesfalls schämen.

     

    Ich sehe jedoch den Erfolg dieses Einsatzes nicht, ebensowenig die demokratische Legitimation.

     

    Allerdings sei fairerweise gesagt, dass diese Soldaten nach den VORLIEGENDEN Informationen zu urteilen nicht einfach so "Mörder" sind, dieses Diskussionsniveau gehört in den Kindergarten.

    Obwohl Soldaten durchaus zu Mördern werden können, was keine Überraschung ist.

     

    Leider aber hätte es in der aktuellen afghanischen assymetrischen Kriegssituation durchaus den Tod der Soldaten bedeuten können, wenn sie nicht geschossen hätten.

     

    Solche Selbstmord-Fahrzeug-Anschläge hat es nämlich durchaus schon gegeben.

    Eine schöne Erkenntnis ist das nicht, aber eine zwingende.

    Und da die Soldaten nicht in einem fremden Land weggesprengt werden wollten haben sie so gehandelt - und sich womöglich falsch verhalten, dies wird sich hoffentlich klären.

    Auf jeden Fall aber sind die Folgen kein Grund zum Jubeln.

     

    Wir Deutschen sollten uns überlegen, wie lange wir dieses oft genug tödliche Trauerspiel noch fortführen wollen.

  • U
    unvReitool

    Falls das alles so stimmt wie die Bundeswehr behauptet ( mit Warnschüssen, LKW nicht langsamer geworden, usw.), dann muss ich sagen, dass ich die Handlung des (/der) Soldaten nicht verwunderlich finde.

     

    Dass überhaupt westliche Soldaten in Afghanistan sind finde ich ein Unding, genauso wie das imperialistische Gehabe der Besatzer.

    Aber ich finde es nicht verwunderlich, wenn ein Auto auf ein militärisches Lager, das auch klar erkennbar ist, zurast, bei Warnschüssen wirklich nicht langsamer wird, und dass dann scharf auf das Auto geschossen wird.

    Welche andere Annahme kann man als Soldat in so einer Situation, innerhalb weniger Sekunden, haben, als dass dieses Auto tatsächlichen vorhat einen (Sprengstoff- /Selbstmord-) Angriff auf das Lager zu verüben?

     

    Vielleicht is ja der Fahrer in einen Sekundenschlaf gekippt und wurde auch durch die Warnschüsse nicht wach? Vielleicht hat er einen Krampf bekommen und konnte nicht mehr vom Gas?

    Mit welchem sinnvollen Grund rast man mit voller Geschwindigkeit auf ein militärisches Lager, es gibt einfach keinen!

     

    Wie gesagt, dies gilt nur, wenn die Aussage der Bundeswehr stimmt, doch solange sie nicht gelogen hat, hab ich nur bedingt Verständnis für die Aufregung über den Toten.

     

    Und dass die Bundeswehr raus soll aus Afghanistan stimm ich absolut zu, bloß finde ich es unmöglich wie man sich hier über das Verhalten des Soldaten aufregt.

  • A
    Aufgewacht

    Tja, Herr Verteidigungsminister Jung, jetzt müssen Sie's zugeben, wir führen Krieg in Afghanistan. Und wenn doch nicht, dann war es Mord ! Weswegen nochmal sind unsere Soldaten dort ? Ach ja, sie verteidigen die deutsche Grenze am Hindukusch...

  • M
    moh

    da kann ich schnipp-schnapp kommentarlos zustimmen ...

  • HW
    H. Wombat

    "Zwischenfall"?

  • R
    rikner

    ich denke, wenn man keinerlei waffen oder sprengstoff gefunden hat und auch sonst keinerlei gefahr von diesem lkw ausgegangen ist (außer dass er die warnschüsse nicht registriert oder missachtet hat), darf man dessen insassen als zivilisten bezeichnen.

    für mich trifft die überschrift einfach nur die hier erwähnten informationen.

  • C
    Christian

    ...macht es Sinn die Schuld einzig den Soldaten zu geben?

    Es ist nunmal die Politik die Entscheidungen trifft!Sie ist somit grundsätzlich Verantwortlich zu machen und nicht das arme Würstchen das da bewaffnet und in Uniform in irgendeiner Wüste auf der anderen Seite der Welt sitzt und wahrscheinlich sogar tatsächlich noch glaubt auf irgendeine verdrehte Weise seinem Land zu dienen.

     

    Klar, Befehl ist Befehl aber eigentlich haben wir rein GARNICHTS in diesem Land zu suchen und ein Beruf der mir den gesunden Menschenverstand wegbefielt könnte ich persönlich nicht ausführen!

     

    Jeder (ohne Außname!!!) hat die Wahl, wer sich für die Uniform entscheidet nimmt in Kauf eventuell zum Mörder zu werden...und damit meine ich MORD und nicht etwa Selbstverteidigung! Denn wer sich mit M16 bewaffnet in fremde Länder traut kann nicht mehr von Verteidigung reden!

     

    Ihr, die ihr da mitspielt seid alle schuldig, ich weiß nicht wie sehr schuldig, aber schuldiger wie ich der ich hier arbeitslos rumhäng und niemand was tu...so einfach (da logisch) ist das und da gibts auch nichts schönzureden!

  • KK
    Klaus Keller

    Aroganz der Macht

     

    die Staatsanwaltschaft Potsdam leitet ggf an die Staatsanwaltschaft des Wohnortes des Soldaten weiter! ????

    In Zukunft wird dann nach einem Einbruch auch in Deutschland die Staatsanwaltschaft am Wohnorts des Einbrechers zuständig?

    Hat es schon jemand Wolfgang Scheuble gesagt das das Verteidigungsministerium die Zuständigkeiten neu geregelt hat?

    Herr Schäuble werden Sie tätig das dürfen Sie nicht zulassen ! :-)

     

    Die Staatsanwaltschaft oder genauer die Bundesregierung geht davon aus das es keine rechtsstaatlichen Institutionen in Afgahnistan gibt.

    Wie schön! Was wird dann dort verteidigt?

     

    Aus meiner Sicht ist die Staatsanwaltschaft des Tatortes zuständig.

    Die Afgahnen werden es mit Recht als Besatzermentalität ansehen wenn so verfahren wird.

    Die Angehörigen bekommen vermutlich eine kleine Entschädigung damit sie nicht als Nebenkläger aktiv werden.

    Wunderbare Lehrstunden wie Deutschland die Anwendung rechtsstaatlicher Regeln vorlebt.

     

     

     

    klaus keller hanau

  • TF
    the fnord

    "Oh Gott, er hat Melonen geladen! FEUER FREI!!!"

     

    Als Entschädigung bekommt die Familie des Toten jetzt $200 und die Sache ist von deutscher Seite aus geklärt. Und da wundert man sich auch noch allen Ernstes in Deutschland warum die afghanische Bevölkerung Bundeswehrtruppen attackiert?!?

     

    *In die Tischkante beiß*

     

    Die Bundeswehr hat ohnehin nichts in Afghanistan zu suchen. Ebenso wenig wie im Inland. Die Bundeswehr dient zur Verteidigung Deutschlands vor Militärangriffen anderer Länder. Und seit bestehen der Bundeswehr hat noch niemand angegriffen. Der alte Feind Russland ist nun einer der dicksten Kumpels und da wir jetzt nicht wissen wohin mit unserem unterbelichteten Kanonenfutter müssen wir jetzt den "Kampf gegen Terror" *hust* in Afghanistan aufnehmen? Ich schäme mich jeden Tag auf's neue ein Deutscher zu sein. So viel Idiotie in einem so kleinen Land... Einfach nur traurig!

  • S
    schnipp-schnapp

    'occupation kills'. Aber genauso wie wir keinen Krieg in Afghanistan führen, so halten wir es natürlich auch nicht besetzt.

    Und wenn doch - dann nur um die Rechte von Frauen und Homosexuellen zu schützen.

     

    Für weitere Ausreden, Rechtfertigungen und dgl. stehen die Islamophobiker und Freunde der weltweit längsten Besatzung der Welt in Palästina ja schon Gewehr bei Fuss.

  • L
    lorenzo

    zitat eines bekannten schriftstellers:

    soldaten sind mörder.

     

    -l

  • BS
    Berliner Schnauze

    Bundeswehr erschießt Zivilisten: Eine etwas reisserische und wertende Überschrift. Waren es wirklich Zivilisten? Berichte anderer Quellen sprechen eher davon, dass die Gefahr eines Selbstmordattentat (durchaus nicht ungewöhnlich in Afghanistan) betanden habe. Dass die Taliban zur Erreichung ihrer Ziele auch Kinder mutwillig in den Tod schicken, ist ja kein Geheimnis. Damit lässt sich der Propagandakrieg an der Pressefront gewinnen.