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Zweiradmythos aus der VergangenheitZurück in der Hölle

Kolumne
von Georg Seesslen

Die Zeit der klammheimlichen Sympathie für Hells Angels, Bandidos und anderen Rockern ist vorbei. Der Mythos verblasst, übrig bleibt schmutzige Wirklichkeit.

Defekter Anachronismus in rot-gelb: Polizeibeamte während einer Razzia gegen einen Rockerclub. Bild: dapd

D er erste Rocker, den wir erlebten, sah aus wie Marlon Brando und war ein Getriebener zwischen Machogewalt und Liebessehnsucht. Genauso hatten wir uns das vorgestellt: einen Engel aus der Hölle. Tief gefallen in das Böse, und doch erlöst in Freiheit und Liebe.

In „The Wild One“ von Laszlo Benedek drückte er all das aus, was auch späterhin unser Verhältnis zu den mehr oder weniger uniformierten Motorradnomaden bestimmen sollten: diese Widersprüchlichkeit zwischen Angst, Faszination, Neid und Erlösungssucht. Die No-Nonsense-Version des Bürgerschrecks. Rocker waren dann, im besten Fall, ein Spiegelbild der Hippies, nur waren sie „proletarisch“, gewalttätig und rechts.

In den siebziger Jahren liebten Menschen mit etwas derberem Geschmack die Rockerfilme, wie sie bei Roger Corman gedreht wurden, hierzulande liefen sie in den Kinos der Bahnhofsgegenden (so hieß das damals). Rocker waren, was ihre amerikanische Spielart anbelangt, die morbiden Nachfahren des einsamen Cowboys. Motorradkonvois unter dem Sonnenuntergang auf dem Highway, das war die nächste Version des Glory-Hallelujah-Ritts über den Hügel im Western.

Ein Trick war, dass es um Kämpfe zwischen guten und bösen Rockern ging, ein anderer, wie im Western, um den Kampf des Individualisten gegen das korrupte Kollektiv. Und die Musik dazu war dreckig und laut.

Bild: privat
Georg Seesslen

ist Publizist, Filmkritiker und Autor von mehr als zwanzig Büchern über das Kino. Zuletzt erschien von ihm und Markus Metz: „Bürger erhebt euch!“ (Laika Verlag).

Outlaws auf Motorrädern

Und dann kam „Easy Rider“, sozusagen der Spätwestern der Rockerfilme. Die Outlaws auf Motorrädern, Dennis Hopper und Peter Fonda, waren nun radikale Einzelgänger und Zivilisationsflüchtlinge geworden, das perfekte Amalgam von Rocker und Hippie.

Der (praktisch eher imaginäre) Pakt zwischen Hippies und Rockern wurde ziemlich endgültig gebrochen durch die mörderische Tat eines Hells-Angels-Manns beim Konzert der Rolling Stones in Altamont im Dezember 1969. Der Tod des (afroamerikanischen) Meredith Hunter beendete eine Illusion über einen Schmelztopf der Gegenkulturen – unabhängig davon, dass die „Schuldfrage“ am Ende nicht gar so einfach zu klären war.

In England war in den Jahren zuvor die ständige Auseinandersetzung zwischen Mods und Rockers, die The Who in „Quadrophenia“ beschrieben, ein Abbild des Klassenkampfs: Mittelklassekids auf aufgeputzten Rollern gegen die Prolls auf ihren massigen Motorrädern.

Die Mods produzierten die besseren Bilder und hatten die bessere Musik, und sie hießen so nicht wegen ihrer Modischkeit, sondern als Kürzel für „modernists“: Tatsächlich ging es nicht zuletzt darum, nämlich um die Modernisierung des Zustands Jugend.

Rocker, so „rebellisch“ sie auch sein mochten, waren zugleich immer eine Kraft der Vergangenheit, der Reaktion und Beharrlichkeit: sexistisch, rassistisch, homophob und auf eine verquere Art auch nationalistisch, oder, wie im Gebrauch der Südstaatenfahne, als Anhänger einer „alten“ Gesellschaftsform kenntlich. Der Rocker war das Bewegungsbild einer eindeutigen alten Männlichkeit, der Mod dagegen Bewegungsbild einer androgynen, mild queeren Heterotopie.

Wie die Kaninchenzüchter

Und in Deutschland? Sowohl die Outlaw-Mythologie aus den USA als auch die Working-Class-Rebel-Legende aus Großbritannien konnten hier jenseits des Kinos so richtig nicht greifen. Hier etablierte sich eine sehr, sehr deutsche Fantasie von einem mehr oder weniger harmlosen Zusammenschluss motorradbegeisterter Herren verschiedenen Alters, deren Vereinsmeierei sich kaum von der von Kaninchenzüchtern unterschied. Der Rocker sollte ein kurioses Freizeitphänomen sein, ein Kerl, der seine Maschine und die Freiheit der Landstraße liebte, nützlich für die Zweiradindustrie.

Während auch hier nach und nach ruchbar wurde, dass es die motorisierten Vereine nicht bei Auseinandersetzungen untereinander und nicht beim Dosenbier bewenden ließen, verschwanden sie mehr oder weniger auch vom Schirm der populären Mythologie. Immerhin waren sie noch ein Phänomen radikaler Analogie im anbrechenden Zeitalter des Digitalen. Eine der vielen Formen, „Authentizität“ zurückzugewinnen. Ein Rocker mag ein gefährliches Arschloch sein, aber er sei eben, mochte man glauben, ehrlich ein gefährliches Arschloch.

Ein defekter Anachronismus

Motorradfahren an sich war eine Geste des Widerstands, so schien es eine Weile. Und zwischen „zivilen“ Motorradklubs und Formen und Subformen der Motorradrocker blieb eine Zwischenzone. Nach der Wiederaufbauphase gönnte man sich in Deutschland eben gewisse Refugien von „Freiheit“; gemeinsames Motorradfahren war eines dieser Ventile.

So wurden Rocker weniger als die Kerle wahrgenommen, die im „Rotlichtmilieu“ die Drecksarbeit erledigen, als vielmehr als Extreme einer organisierten Bewegung von Freizeit und Freiheit. Dazu gab es ja auch herzallerliebste Bilder: Babys in Rockerkluft, Rockerfamilien beim Picknick, alte Männer mit Bierbäuchen und Bärten, die keiner Fliege was zuleide tun konnten.

Die Entmythologisierung, ja Trivialisierung medialer Rockerbilder kam zäh und langsam. Noch die tribalistischen Kämpfe zwischen einzelnen Organisationen („Bandidos“, man bedenke!) hatten ja etwas kaputt Heroisches. Rocker waren immer noch besser als gar kein Anarchismus, nun ja, jedenfalls solange man nicht direkt mit ihnen zu tun bekam.

Dass der Staat nun etwas entschlossener gegen die Rocker vorgeht, die als Teil der organisierten und manchmal auch desorganisierten Kriminalität identifiziert werden, hat wohl nicht nur mit der Offensichtlichkeit ihrer Verstrickungen zu tun, sondern auch mit dem Verblassen des Mythos, oder, noch genauer gesagt: mit der sozialen Reorganisation der Klassen.

Rocker taugen nicht mehr als Projektionsfläche für Freiheitsträume. Auch vom „nomadischen“ Mythos ist so gut wie nichts geblieben, stattdessen „Revierkämpfe“, territoriale Enge, sogar so etwas wie eine „Entmotorisierung“.

Aus dem kaputten Anarchismus ist ein nicht minder defekter Anachronismus geworden. Und die klammheimliche Sympathie des Mainstreams schwindet mit dem Outlaw-Mythos. Was bleibt, ist schmutzige Wirklichkeit. Als hätten wir davon nicht genug!

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13 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

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  • DR
    Dr. rer. Nat. Harald Wenk

    Es stimmt schon: Die "veralltäglicvhung" seit 40 Jahren hat gezeigt: Sonderlich "progessives", entwicklung von Freiheitstugenden, geht kaum von den Rpckern aus. Das ist gerdezu grotesk, weil die Voarussetzunen für "virtue" (Nietzsche): Loslösung von Konventionenn, hohe Selbsbständigkeit, durch Zusammnaghalt stabilisiert, "eigentlich" besser sind als in der Mitttelschicht, die extrem "lose" Verbindungen durch die ungheure Flexibiltät und Spezialisierung der Intellektuelen hat.

     

    Leider hat sich wohl noch kein so richtiger "Rockerphilosoph" gefunden, der die Bedürfnislage und Fähigkeiten zur eigen Freiheit so bündeln könnnte, dass das Dümpeln in Kriminalsierungsvorurteilen sufhört.

     

    Da wäre weniger "Beschreibung" nötig.

     

    Wenn der Berliner Innensenator Rocker als Schwerkriminelle bezeichnet, ist das eindeutiug "Hetze von Regierunhgsseite". Das sollte "eigentlich" doch die gemeinsamen Gefährdungsinstinkte zur beliebigen Auflösung und Kontrolle aller Arten von eigenständigen Sotzialstrukturen seitens de (Staats)Macht auf den Plan rufen. Besser bekannt unter: Solidarität.

     

    Altamont war traumatisierend. Aber ein einziger Toter eines Einzeltäters reicht, um alles für immer zu zestören? Wie schnell man doch "Kooperation von unten" im Keim ersticken" kann.

     

    Ich darf noch an James Dean erinnern, und daran, dass auch Bob Dylan Motorrad fuhr - auch in einen Unfall.

     

    Das "Drogen- und Rotlichtmileu" strotzt vor linken Sozialarbeitern. Foucault und Deleuze/Guattari und Nachfolger kommen da ganz gut. Auch für "Gangs". Auch für bisher "unphilosophische" Rocker und Drogen und Rotlichtmileu - Teilnehmer. Sogar Pharmakoanalysis von links gibt es da. Und Meuten.

     

    Und bdssse als die Mafianahem Zuhälter alten Zuschnitts könnten sie schlimmstenfalls immer noch sein.

  • H
    HaHa

    @Hans im Glück

     

    Bist ein Komiker, gell?

  • HI
    @Hans im Glück

    Wen willst du hier verarschen?

  • HI
    Hans im Glück

    Da kennt sich mal wieder einer überhaupt nicht aus!!!

     

    Und genau deshalb steh ich jeden Morgen um 5 auf, damit ich pünktlich um 6 in der Arbeit bin-

     

    Wenn ihr Schreibelinge mal über was richtig wichtiges schreiben wollt, dann schreibt doch mal über den ach so tollen Euro, und wie es da scheinbar weitergehen soll!!!!

    Dem deutschen Staat kommt doch so was immer wie gerufen, ein neuer Skandal, ein Unglück, oder ähnliches, und die Menschen sind wieder mal von unseren Politikern abgelenkt.

    Wenn ich einen Zweitjob habe, muss ich ihn ab 400 € aufwärts verteuern, unsere Politiker sitzen in irgendwelchen Vorständen und kassieren dort dick ab, und nebenher machen sie a bisserl Politik.... Da stimmt es doch hinten und vorne nicht mehr!!!!

     

    Welcher Staat hilft eigentlich Deutschland, wenn wir am Boden sind ?

     

    Ich sage raus aus dem Euro, die gute D-Mark wieder her, und zwar zum alten Kurs : 1 € sind 2 D-mark!!!

     

    Denn dann werden einige Leute die Augen aufgehen und sie werden dann auch verstehen warum unsere Politiker immer gesagt haben dass man nicht mehr umrechnen soll!!!!

    Ich denke nicht dass irgendjemand eine einfache Salatgurke für 2 D-mark gekauft hätte, aber heute kostet sie ja " nur " 98 cent-

     

    Der Solidaritätszuschlag sollte erst " nur " 1 Jahr, dann doch plötzlich 2 Jahre gezahlt werden- Ich zahl den .... seid es ihn gibt, und keiner berichtet darüber?? Warum gibt es ihn noch??

    So jetzt habt ihr mal was zu lesen.

    Gruß

     

    Ein "böser" Rocker, der jetzt weiterarbeiten muss damit er sich heute abend was zu kauen kaufen kann.

  • H
    Handschaltung

    Ein leider völlig unzutreffender Artikel! Die diversen Filme, die zur Herleitung herangezogen werden, sind größtenteils so realistisch (falls sie das überhaupt jemals sein sollten) wie die aktuelle Berichterstattung die gesamte Szene betreffend.

     

    Ich bin selbst Mitglied eines schon recht alten, deutschlandweit bekannten und respektierten kleineren Motorradclubs. Für einige Leser ihres Artikels sicher kaum zu glauben, aber ich bin noch nicht einmal vorbestraft! Was übrigens für die meisten Clubmitglieder ebenfalls zutrifft. Ich selbst bin Abteilungsleiter in einem Softwarehaus. Womit gleich das nächste Klischee wiederlegt ist: Ich habe Arbeit - und nicht die schlechteste! Auch das trifft auf nahezu alle Mitglieder bei uns zu.

     

    Ich kann nur jedem empfehlen, sich selbst ein Bild zu machen. Einfach mal bei einem der regionalen Clubs eine Party besuchen.

  • M
    moses

    Schlecht geschrieben, die Bildzeitung, hat ein wesentlich höheres Niveau.

  • ED
    Einer der genauer hinschaut.

    Wenn man die momentane Diskussion und mediale Berichterstattung einmal genauer unter die Lupe nimmt muss man doch wirklich staunen.

    Hier werden Menschen in unserem Land pauschal diskriminiert und kriminalisiert. Und das nur, weil sie für sich eine eigene Lebensart gewählt haben und sich (zumindest zum Teil) einer Gemeinschaft gleichgesinnter angeschlossen haben.

     

    Plötzlich hat jeder Schreiberling die große Ahnung von sogenannten Subkulturen und fühlt sich von der Muse gestreichelt und erkoren, zu diesem Thema sein Statement abzugeben und somit, sich und seine vermeidlich prädestinierte Fachkenntnis der Öffentlichkeit zukommen zu lassen.

     

    Herr Seesslen. Ich sage Ihnen nur – Sie haben so wenig Ahnung von MC´s (Motorcycle Clubs) und von sogenannten Rockern, wie eine Kuh vom Eier legen. Auch die Mischung von bekannten Filmtiteln und schwergewichtigen Fremdwörtern macht Ihre Kolumne weder wahrheitsgemäßer, noch für den Leser interessanter. Ganz im Gegenteil. Es stellt sie auf gleiche Ebene mit all den Wichtigtuern und Sensationsreportern, die sich mit diesem Thema in den Vordergrund bringen wollen.

     

    Grundsätzlich muss man die Begriffe „Motorcycle Club“ und „Rocker“ komplett voneinander trennen. Nicht jeder Rocker ist in einem Motorcycle Club und in den Motorcycle Clubs ist nicht jedes Mitglied ein Rocker.

     

    Ein „Rocker“ ist ein Mensch (sowohl Mann als auch Frau) der sich für eine ganz eigene Lebensform entschieden hat, die den Normen der bürgerlichen Gesellschaft abweicht. Es gibt keine Regeln für das „Rocker“ sein. Ganz im Gegenteil. Man ist einfach wie man als Individuum ist. Unangepasst und frei in seiner Meinung und seinem Denken. Und dazu steht man. Das alleine macht den Rocker aus.

    Dafür braucht man kein Motorrad und auch keinen Motoradclub.

     

    Ein MC (Motorcycle Club oder Motorrad Club) ist in erster Linie ein Zusammenschluss von gleichgesinnten Motorradfahrern. Der strukturelle Aufbau ist genau derselbe wie die in jedem gesellschaftlich anerkannten und vom deutschen Gesetz (bei eingetragenen Vereinen) vorgeschriebene Aufbau eines z.B. Sport-und Schützenverein, oder sogar eines gemeinnützigen Vereins. Es gibt in der Regel eine Satzung, einen Vorstand und ganz normale Mitglieder.

    Wenn man hier, wie oft in der Presse zu lesen, von Armeeähnlichen Strukturen spricht, dann muss das wohl an der tief prägenden preußischen Kultur liegen, die in uns deutschen steckt. Denn dann haben auch die Sport-; die Schützen- und gemeinnützigen Vereine eine solche Armeeähnliche Struktur.

     

    Auch die Entstehungsgeschichte deutscher Motorrad Clubs ist komplett anders wie die der Amerikanischen. Die ersten Motoradclubs in Deutschland sind aus den sogenannten Mofacliquen entstanden, die es in den 60er und 70 er Jahren in vielen Wohnsiedlungen unserer Städte gab. Jungs und Mädels, die sich schon von Kindheit her kannten, jeden Tag zusammen hingen und so eine Gemeinschaft (Clique) bildeten. Irgendwann wurden aus den Mofa´s dann Mopeds und dann Motorräder. Die Leute waren aber meistens die gleichen geblieben. Sie waren eine eingeschworene Gemeinschaft, die zusammenhielt und sich geschworen hatten, gemeinsam durch dick und dünn zu gehen. Schon damals gab es zwischen diesen Cliquen Revierkämpfe. Erst Anfang der 80er änderte sich das Bild der Motoradclubs. Gemeinschaften brachen auseinander und es bildeten sich Neue. So wie allgemein in unserer Gesellschaft wurde auch bei den Motoradclubs viel von den Amerikanern abgeschaut und übernommen. Es war eben der Trend in unserer Gesellschaft, größer und Internationaler zu denken.

     

    Die sogenannte MC Szene in unserem Land besteht aus hunderten von diesen Gemeinschaften. Clubs, deren Mitglieder einer ganz normalen Arbeit nachgehen, eine Familie haben und nur die GEMEINSCHAFT LIEBEN UND LEBEN. Es ist unmoralisch und unserer Gesellschaft unwürdig, solche Menschen als kriminell hinzustellen und als eine Subkultur zu diffamieren.

     

    Die großen, internationalen MC´s in Deutschland machen mit Ihren gesamten Mitgliedern nicht einmal 1/3 der insgesamt in deutschen Motorradclubs organisierten Mitglieder aus. Und auch dort sind nicht alle Mitglieder gleich kriminell.

     

    Es wird Zeit, dass man hier im Land mal wieder mit offenen Augen die Sachen betrachtet und mehr als nur EINER DER GENAUER HINSCHAUT.

  • DR
    Doc Rock

    Lieber Herr S.

     

    Sie sollten mal den Ar... vom Schreibtisch hoch kriegen

    und mit offenen Augen über Deutschland s Strassen fahren.

    Dann würden Sie nämlich sehen, das es diese Subkultur die den Kaninchenzüchtern so ähnlich seien soll immer noch lebt !!

    Auch wenn der Altersdurchschnitt nicht mehr Mitte dreissig ist ,ist die Szene aktiv und reisst km ohne Ende ab.

    Ach ja, die meisten Kuttenträger gehen, man mag s kaum glauben, ganz normalen Berufen nach und sind zum grössten Teil auch Familienväter ,man kann Rocker sein und nach alten Werten leben und seine Familie lieben!!!

    Doc

  • R
    rocker

    Schön geschrieben, aber zu einfach gedacht. Wir reden hier von einer Subkultur, deren Mitglieder aus dem gesamten Spektrum unserer Gesellschaft kommen. Nach dem Artikel müßten sich die Rockerklubs in nächster Zeit alle selbst auflösen- weil überholt. Dies steht aber im Gegensatz zu den Erkenntnissen der LKAe der Länder, die gerade in den letzten Jahren einen massiven Zulauf zur Rockerszene festgestellt haben. Und genau darin liegt wohl auch der Grund des derzeit massiven Vorgehens gegen die Klubs begründet. Denn zur Razzia wird nicht an der Haustür geklingelt, sondern das SEK rammt auf; Haustiere werden vor den Augen der Kinder sofort erschossen. Die Begründung für dieses Vorgehen soll meist erst bei der Razzia gefunden werden, immer ein schwieriges Unterfangen. Damit soll aber vor allem eins erreicht werden: den Zustrom zur Szene zu stoppen. Methoden, wie wir sie aus deutscher Vergangenheit kennen. Darüber könnte man mal philosophieren. Denn die Einzeldelikte einzelner Rocker fallen wohl weitgehend unter die Rubrik Kleinkriminalität. Kennen Sie das Ergebnis der Großrazzia in Niedersachsen gegen die Hells Angels mit über 1000 Beamten, SEK und GSG 9 wie im wilden Westen? Zwei verbotene Messer und ein paar Gramm Kokain? Ich habe vom Ergebnis nichts gehört, nur die Sensationspresse vom Einsatz, damit schreckt man Leute ab und das ist das Ziel unserer Politiker.

  • V
    VORURTEIL

    "Die Bewegung hatte Ende der 1950er Jahre ihren Ursprung in britischen Jugendlichen der *working class und der lower middle class*. Man versuchte, die eigene Herkunft unwichtig werden zu lassen und durch Auftreten und Kleidung Jugend, Erfolg (und sozialen Aufstieg) und anspruchsvollen Stil miteinander verbindend darzustellen. Das äußerte sich im Tragen von maßgeschneiderten Anzügen und teurer Markenkleidung, woraus sich mit der Zeit ein eigener Kleidungsstil entwickelte."

     

    Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Mod_(Subkultur)

     

    In GB haben auch Angehörige der von Ihnen diskreditieren working class (bescheidene, winzige) Häuser. Unter diesem Aspekt vielleicht nochmals Quadrophenia schauen und klüger draus werden.

     

    Und ja, Rocker sind Kriminelle. Alter Hut.

  • T
    Tarkus

    Hört endlich auf, wegen einiger "Gesetzloser" eine ganze Kultur(!) zu kriminalisieren, die es sehr wohl noch gibt.

  • GG
    Gustav Gans

    Lieber Herr Seesslen,

     

    mit all der Herrlichkeit, die die Sprache des Kritikers und Kulturellen hergibt, leiten Sie hier m. E. vor allem eines ein: Einen Abgesang auf den Rockerkult, der, davon habe ich nun in etwa so viel Ahnung wie die UEFA von transparentem Wirken, sicherlich keiner zeitgemäßen Version von Subkultur mehr entspricht. Dass dieser Umstand jedoch mit einem härteren Vorgehen des Staates gegen ein als solches deklariertes Milieu vorgeht, hat meiner bescheidenen Meinung nach, eher wenig mit dem Ende eines kulturellen Mythos zu tun; Hells Angels, wie auch Bandidos o. a. MCs, waren den Sicherheitsbehörden lange Zeit ein willkommener Gast in den bahnhofsnahen Vierteln. Und zwar nur deshalb, weil sie Deutsche oder überwiegend Deutsche sind und man sich mit diesen besser auf gewisse Dinge einigen konnte als mit den wilden Kurden, Arabern und Libanesen. Dass sich dieses Gentlemen-Agreement mittlerweile überlebt hat, ist wohl auch der Polizei und deren Chefs langsam gedämmert. Die Mainstreamgesellschaft und deren kulturelle Moden haben mit diesen Entwicklungen, so denke ich, rein gar nichts zu schaffen. Mit vielen Grüßen,

  • B
    Bitte :(

    Ich mag die TAZ, wirklich. Aber hört dich bitte auf, jeden Menschen, der in der Lage ist ein Zweirad zu bedienen, als "Rocker" zu bezeichnen. Das ist absolutes Bild-Niveau.