Zwei Tage nach Erdbeben in Taiwan: Überlebende in den Trümmern
37 Menschen starben bei der Naturkatastrophe. 48 Stunden nach dem Beben fanden die Rettungskräfte zwei Überlebende in einem eingestürzten Hochhaus.
Die Überlebende Tsao Wei-ling hatte nach einem Bericht der Eastern Broadcasting Corp. die Retter mit dem Ruf „Hier bin ich“ auf sich aufmerksam gemacht. Der Körper ihres toten Ehemanns hatte sie vor einem eingestürzten Balkon geschützt. Auch ihr zweijähriger Sohn kam ums Leben. Fünf weitere Familienmitglieder werden noch vermisst.
Das 17-stöckige Hochhaus in der Stadt Tainan im Süden des Landes war bei dem Beben der Stärke 6,4 am Wochenende wie eine Ziehharmonika in sich zusammengefallen. 170 Menschen wurden aus den Trümmern gerettet.
Die am Montag entdeckten Überlebenden waren im fünften und sechsten Stock des Gebäudes. Mehr als 100 weitere Menschen wurden noch in den Trümmern vermutet. Fast alle der 37 Todesopfer kamen in dem Hochhaus um. Zwei weitere Menschen starben anderswo in Tainan.
Behörden ermitteln gegen Baufirma
Die Menschen waren am frühen Samstagmorgen (Ortszeit) - kurz vor dem chinesischen Neujahrsfest – im Schlaf von dem Beben überrascht worden. Das eingestürzte Hochhaus war 1989 errichtet worden. Die Behörden ermitteln gegen die Baufirma wegen möglicher Verstöße gegen Sicherheitsvorschriften, wie Innenminister Chen Wei-zen sagte. Die Stadt hatte das Haus allerdings nicht als gefährliches Gebäude gelistet.
Taiwan wird oft von Erdbeben mittlerer Stärke erschüttert und hat entsprechende Bauvorschriften. Die meisten Beben verlaufen relativ glimpflich. 1999 hatte ein Beben der Stärke 7,6 jedoch mehr als 2300 Menschen in den Tod gerissen.
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