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Zwei Tage nach Erdbeben in TaiwanÜberlebende in den Trümmern

37 Menschen starben bei der Naturkatastrophe. 48 Stunden nach dem Beben fanden die Rettungskräfte zwei Überlebende in einem eingestürzten Hochhaus.

Hier helfen nur noch Spürhunde: Suche in den Trümmern eines Hochhauses in Tainan. Foto: dpa

Tainan AP | Nach dem schweren Erdbeben in Taiwan hat eine Frau zwei Tage unter dem Körper ihres toten Ehemannes in den Trümmern eines Hochhauses überlebt. Sie und ein zweiter Überlebender wurden am Montag gerettet. Eine 28-jährige Frau und ein achtjähriges Mädchen wurden ebenfalls lebend geortet, konnten aber nach Angaben der Polizei zunächst nicht aus dem Schutt befreit werden. Die Zahl der Todesopfer stieg auf mindestens 37.

Die Überlebende Tsao Wei-ling hatte nach einem Bericht der Eastern Broadcasting Corp. die Retter mit dem Ruf „Hier bin ich“ auf sich aufmerksam gemacht. Der Körper ihres toten Ehemanns hatte sie vor einem eingestürzten Balkon geschützt. Auch ihr zweijähriger Sohn kam ums Leben. Fünf weitere Familienmitglieder werden noch vermisst.

Das 17-stöckige Hochhaus in der Stadt Tainan im Süden des Landes war bei dem Beben der Stärke 6,4 am Wochenende wie eine Ziehharmonika in sich zusammengefallen. 170 Menschen wurden aus den Trümmern gerettet.

Die am Montag entdeckten Überlebenden waren im fünften und sechsten Stock des Gebäudes. Mehr als 100 weitere Menschen wurden noch in den Trümmern vermutet. Fast alle der 37 Todesopfer kamen in dem Hochhaus um. Zwei weitere Menschen starben anderswo in Tainan.

Behörden ermitteln gegen Baufirma

Die Menschen waren am frühen Samstagmorgen (Ortszeit) - kurz vor dem chinesischen Neujahrsfest – im Schlaf von dem Beben überrascht worden. Das eingestürzte Hochhaus war 1989 errichtet worden. Die Behörden ermitteln gegen die Baufirma wegen möglicher Verstöße gegen Sicherheitsvorschriften, wie Innenminister Chen Wei-zen sagte. Die Stadt hatte das Haus allerdings nicht als gefährliches Gebäude gelistet.

Taiwan wird oft von Erdbeben mittlerer Stärke erschüttert und hat entsprechende Bauvorschriften. Die meisten Beben verlaufen relativ glimpflich. 1999 hatte ein Beben der Stärke 7,6 jedoch mehr als 2300 Menschen in den Tod gerissen.

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