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Zusammenlegung sofort!

■ Ewig jung: Jonathan Richman im Grünspan, Robert Forster im Schauspielhaus

Es war der Freitagabend zweier ewig junger Troubadours. Während sich in der Kantine des Schauspielhauses Robert Forster in seiner gewohnten Rolle des Dorian Gray übte, erkor Jonathan Richman im Grünspan die Unschuld der Jugend zum Prinzip. Ein „Egyptian Reggae“ zeigte anfangs, daß die Vergangenheit für den braungebrannten Endvierziger diesmal kein Problem darstellt. Selbst der Dunst der Raucher wurde mit einigen Fisherman's Friend gnädig ignoriert, und als Ausgleich für das spärliche Instrumentarium gab es von Beginn an jede Menge Hits.

Dabei reichten ein Standschlagzeug nebst stummer Bedienung vollends aus, um quasi alles von „Pablo Picasso“ bis „Vincent van Gogh“ in frischem Glanz erstrahlen zu lassen. Wozu hatte Richman jemals eine Band? Der einzig wahre Modern Lover stand dort oben auf der Bühne und gab sich mitunter lasziv wie ein Zwölfjähriger beim Luftgitarrenspiel. Aber Achtung! Der Mann gilt als Aufreißer, und waren da nicht sogar einige Takte James Brown zu hören? Richman war an diesem Abend in allen Belangen très chic! Wie er auf der Wandergitarre „Fender Stratocaster“ intonierte und dabei den ganzen Abend akrobatisch versuchte, seiner ohnehin nicht knappen Mimik noch mehr Ausdruck zu verleihen – das alles entschädigte für den folgenden Sprint in die Kirchenallee.

Dort war Robert Forster derart kurzfristig angesetzt worden, daß einigen Fans glatt noch der Badeschaum an den Ohren hing. Die für sie wichtigste Frage klärte sich recht bald: Der Anzug des Australiers war diesmal sandfarben. Was folgte, war das bewährte Soloprogramm, in das sich einige neue Songs verloren. Doch spätestens als Robert Forster Jonathan Richman eine Zugabe widmete, rief diese Koinzidenz der Ereignisse vergangene Slogans wieder wach. Also, Konzertagenturen, das nächste Mal besser: Zusammenlegung sofort! Michael Hess

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