■ Zur Person: Gutachter spricht für Gerold
Der fünfjährige Gerichtsstreit der Stadt Bremen gegen den Umweltaktivisten Gerold Janssen tritt offenbar in ein neues Stadium. Noch immer fordert die Stadt zwar rund 4.500 Mark Reinigungskosten vom Umweltsenior. Der hatte aus Protest gegen die Bauvorhaben u.a. der Firma Siemens auf dem wertvollen Naturland „Uni-Ost“die Straße vor dem Siemens-Hochhaus einst mit Schmetterlingen und Blumen bemalt, die die Stadt teuer entfernen ließ. Im Streit um die Höhe der Reinigunsgkosten meldet sich jetzt aber ein weiterer Gerichts-Gutachter zu Wort, der vor einer zusätzlichen Verteuerung des Verfahrens warnt.
Sollten die streitenden Parteien nämlich auf dem Gutachten bestehen, drohen weitere 4.000 Mark Gutachterkosten. Zugleich dürfe man keine allzu hohen Hoffnungen in die Ergebnisse der Analyse von damals verwendeten Farbresten setzen, mahnt dieser. Es sei kaum möglich, zweifelsfrei festzustellen, ob Janssen dem Trottoir damals mit schwer löslicher Öl-, oder mit leicht abwaschbarer Dispersionsfarbe zu Leibe gerückt sei.
Janssen selbst, der der Stadt vorgeworfen hatte, ein überdimensioniertes – und deswegen künstlich verteuertes – Reinigungsverfahren angeleiert zu haben, hofft jetzt, daß man auf das teure Gutachten verzichtet. Er setze auf die Vernehmung von Zeugen, läßt er wissen. Diese könnte seine Sicht der Dinge bestätigen: Die Malaktion sei mit Dispersionsfarbe durchgeführt worden, die mit Wasser aus dem Wallgraben verdünnt war. ede
Sonderkonto Gerold Janssen, Kennwort Siemens Malaktion, Kto.Nr. 1002352, Bankhaus Neelmeyer BLZ 290 200 00
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