■ Zur Person: Jöns gegen Haller 1:0
Wenn sich der Staatsrat in Detailfragen besser auskennt, dann steht er auch in der Bremischen Bürgerschaft Rede und Antwort. So war es nach dem Amtsantritt des neuen Wirtschaftssenators Josef Hattig zu beobachten. Im Oktober 1997 erklärte da nämlich der Wirtschaftsstaatsrat Frank Haller für den Wirtschaftssenator, bei öffentlichen Aufträgen dürften Frauenförder-Maßnahmen nicht als Kriterium gelten. Die Europäische Union verbiete soetwas. Die Abgeordneten glaubten das, auch die der SPD.
Karin Jöns, SPD-Europaabgeordnete, glaubte das nicht und fragte bei der EU-Kommission nach. Die Antwort gab der streitbaren Sozialdemokratin jetzt Recht. „Es ist nicht zu fassen, wie die Wirtschaftsbehörde Frauenförderung hintertreibt“, kommentiert die Europaabgeordnete Jöns den Vorgang. Die EU prüfe sogar, ob Frauenfördermaßnahmen im öffentlichen Auftragswesen in Zukunft stärkere Berücksichtigung finden sollte. K.W.
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