■ Zur Person: Samba mit Nachspiel
Eigentlich ist Leila, die 25jährige Sambatänzerin aus Bremen, ein Zugpferd für die brasilianische Gastronomie. Noch zu seinen Bremer Zeiten, damals in der Hankenstraße, warb der heutige Oldenburger Betreiber des brasilianischen Steakhauses „Rodizio, Lazador Brazil“ deshalb mit dem Bild der Tänzerin, die gelegentlich in seinem Haus tanzte. Die gute Verbindung blieb auch bestehen, nachdem Parvez Mahmood das „Rodizio“ in Oldenburg in der Cloppenburger Straße übernahm. Nach den Vorfällen der Silvesternacht wird „Leila“ dort allerdings nie wieder tanzen, schwört sie.
„Weil mein Partner und ich zum zweiten Auftrtitt nach Mitternacht zu spät auf der Bühne standen, hat der Geschäftsführer mich angegriffen und geschlagen“, berichtet die zierliche Frau mit dem bürgerlichen Namen Rosangela Eggerking. Noch heute, Tage später, tue ihr der linke Kiefer weh. „Ich lasse mich nicht schlagen“, sagt sie aufgebracht. „Er hat mich behandelt wie eine Schlampe. Vor allen Leuten.“ Rosangela Eggerking ging noch in derselben Nacht zur Polizei und erstattete Anzeige. Ein Begleiter, der sie auf Anraten der Beamten anschließend noch ins Krankenhaus fuhr, bezeugt den Angriff des Gastwirts gegenüber der taz.
Der Wirt des brasilianischen Steakhauses allerdings sieht die Sache, die sich am frühen Neujahrsmorgen vor Gästen zugetragen hat, die noch vergebens auf den letzten Samb>aauftritt warteten, anders. „Ich habe sie rausgeworfen“, erklärt er. Angefaßt habe er die Tänzerin dabei „kaum“. Aber sie habe Gäste belästigt, nachdem er sich über die fast einstündige Verspätung beschwert hatte. „Dafür habe ich über 30 Zeugen“, sagt er. ede
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