■ Zur Person: Falsches Täterprofil
War Achim Zurwehme der Mörder von Alexandra Meyer, fragte gestern Bild. Schließlich wollte ein Bremer, dem Blatt zufolge, den vierfachen Mörder am alten Oslebshauser Bahnhof gesehen haben. Die Polizei in Bremen dagegen schließt Zurwehme als Mörder der 27jährigen aus: Die Täterprofile stimmten eindeutig nicht überein.
Trotzdem führt Zurwehmes Spur momentan nach Norddeutschland: In Cuxhaven wurde Ende Juli eine Frau beinahe vergewaltigt. Der Täter wurde von Fußgängern gestört, konnte aber noch fliehen. Zwar konnte er nicht mit den Fahndungsfotos von Zurwehme indentifiziert werden. Der Täter hinterließ aber Fingerabdrücke und DNA-Material auf einem Rucksack. Und das soll nach einer Untersuchung des Landeskriminalamts zweifelsfrei von Zurwehme stammen.
Im Mordfall Alexandra Meyer hat die Polizei in Bremen dagegen noch keine heiße Spur. Schwerpunkt der Recherchen sei momentan das Umfeld des Opfers, teilte die Polizei gestern mit. Zwar seien weitere Hinweise eingegangen, aber ein konkreter Täterhinweis war bislang nicht dabei. Das am Freitag gefundene Messer wird derzeit untersucht. Mit ersten Ergebnissen wird am Mittwoch gerechnet.
Inzwischen hat ein Hinweisgeber gegen die Notrufsprecher der Polizei Anzeige wegen unterlassener Hilfeleistung erstattet. Erst 40 Minuten nach dem ersten Anruf hatte die Polizei einen Streifenwagen geschickt. Das Abhören des Funksprechverkehrs auf Band ergab, dass die Beamten die Situation falsch eingeschätzt hatten. „Die Dringlichkeit des ersten Anrufs“ am Freitag Abend sei nicht erkannt worden. pipe
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