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Zur Debatte um Bosnien

■ Rede am 1.9. vor dem Bundeswehrhochhaus

Nach einer Darstellung von Aufgaben des Kreiswehrersatzamtes für die Alarmierung und Mobilisierung von Teilen unserer Bevölkerung kam ich auch auf das Stichwort „Bosnienkrieg“, um mir nicht von der taz den Vorwurf einzuhandeln, über Frieden und Waffenstillstand allerlei zu reden, aber zu Restjugoslavien nichts zu sagen.

Ich habe zu der Frage eines militärische Eingreifens in Bosnien eigens den höchsten Offizier im Lande Bremen, den Standort- Ältesten Oberst Löhr (Scharnhorstkaserne Huckelriede) befragt: „Was halten Sie von einem militärischen Eingreifen in Restjugoslavien?“ Herr Löhr: „Nichts.“ Und er sage das nicht nur für sich. Eben gehe ein amerikanischer Offizier aus seinem Zimmer, der den Vietnamkrieg mitgemacht habe. Und er habe erleben müssen, daß sie — die Amerikaner — beim Kampf gegen den Vietkong oft das 50fache an Zivilisten hätten töten müssen, um zwei oder drei gut verschanzte Soldaten in ihren getarnten Verstecken zu erwischen. Von daher sei ein militärischer Einsatz bei den Landschaftsverhältnissen auf dem Balkan nicht möglich ohne höchste Opfer an der Zivilbevölkerung. Und das wolle Herr Löhr nicht.

Am Bremer Polizeihochhaus (Haupteingang - gleich rechts) steht ein Gedenkspruch für die Toten des 1. Weltkrieges in Stein gehauen: „Ja, glücklich und frei sind die Toten.“ Nein, glücklich und frei sollen unsere Kinder werden! Rudolf Prahm

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