piwik no script img

Zur BuchvorstellungProteste gegen Sarrazin

Während Sarrazin sein umstrittenes Buch vorstellt, gibt es vor der Tür Proteste. Zentral ist die Forderung nach seinem Rücktritt - und einem Ausschluss aus der SPD.

Sarrazins Aussage, dass „alle Juden ein bestimmtes Gen teilen“ war ein beliebtes Thema bei den Demonstranten. Bild: dpa, Soeren Stache

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

10 Kommentare

 / 
  • C
    Cyrus

    zu Johann Albers

     

    Das das Buch keiner kauft ist wohl ist kaum vorstellbar.

    Ich habe es sehr lange vor dem Erscheinungstermin bei Thalia vorbestellt.

    Als ich es am Montag abholen wollte hat man mich vertröstet. "Es seinen Hunderte Vorbestellungen eingegangen, da konnte man meine noch nicht berücksichtigen. Die Lieferung hätte noch nicht mal ausgereicht um es in die Auslage zu bringen."

    Ja, so viel dazu.

    Im übrigen finde ich es unglaublich das ein Buch schon vor der eigentlichen Veröffentlichung so verrissen wird. Keiner kennt den Inhalt

    Außerdem ist die Resonanz der Bürger wohl eindeutig.

    Und zu denen gehöre ich auch.

     

    DANKE THILO

     

    stand auf einem Plakat eines mutigen Fürsprechers von Sarrazins Buch am Montag bei der Pressekonferenz. Ich war es ich leider nicht. Das hätte ich mich getraut.

    Aber viele Bürger in unserem Land denken genauso.

     

    Cyrus

  • L
    luetzgendorff

    Gegenthesen zu Sarrazin

     

    Gegenthese 1

    Jeder Arbeitsfähige, der Unterstützung erhält, kann selbst entscheiden, ob und wann er arbeiten will und was er mit seiner Arbeitslosenunterstützung tut. Gemeinnützige Arbeit ist letztlich Wiedereinführung der Zwangsarbeit; Zwang zur Erlernung der deutschen Sprache Kulturimperialismus. Stattdessen sollte schon an den Grundschulen Türkisch und Arabisch für alle gelehrt werden - das sind wir unseren Migranten einfach schuldig.

    Gegenthese 2

    Eltern sollen selbst entscheiden, was sie mit ihren Kindern tun und lassen. Es ist das Problem des Schulsystems, wenn Schulen nicht in der Lage sind, Kinder in nichtdeutschen Sprachen zu unterrichten. Langfristig sollten Türkisch und Arabisch auch Amtssprache in Deutschland werden - das sind wir unseren Migranten einfach schuldig.

    Gegenthese 3

    Es ist Privatsache, wen jemand heiratet. In vielen Kulturen ist die Ehe mit mehreren Ehepartnern möglich, warum soll das für Menschen mit Migrationshintergrund nicht auch so sein? Und selbstverständlich steht jedem dieser Ehepartner die volle Unterstützung zu - das sind wir unseren Migranten einfach schuldig.

    Gegenthese 4

    Uns sollte jeder willkommen sein, denn jeder Migrant ist eine Bereicherung unserer Kultur. Nach den Gründen zu fragen, ist ausländerfeindlich, und Qualifikationen zu verlangen, rassistisch, denn dann werden Einwanderer aus Ländern mit schlechtem Bildungsstandard ausgegrenzt.

    Unser Land ist bekanntlich reich genug, um noch viele Millionen weiterer Migranten ein Leben lang zu alimentieren - Grenzen auf für alle, die kommen wollen! Und unser Rechtssystem ist auch kulturimperialistisch - lassen wir doch einfach die Scharia als Alternative zu und jeder kannfrei wählen, wie er verurteilt und bestraft werden möchte!

  • S
    Sven

    Ich frag mich, was Sarrazins Rassenthesen mit einer Migrationspolitik zu tun haben könnten.

    Bevor man (als Bundesbankvorstand???) jemand integriert, muss derjenige erst einmal in die unterste Schublade abgelegt werden? Frauen bekommen nur Kinder um Kindergeld zu erschleichen? Hass4-Empfänger, Muslime, Juden... und mal sehen wer noch alles, sind dort wo sie sind aufgrund ihrer Gene?

    Auf welchem Gebiet forscht der Mann?

    Sind Religionen "genetisch" veranlagt? Ich bin verwirrt (nicht so sehr wie Hr. Sarrazin)

    Er ist Beamter und schadet seinem Amt. Sein Dienstherr ist der Bund, die Bundesbank repräsentiert Deutschland auf dem Finanzsektor... ist der an dieser Stelle zumutbar bzw. erträglich? AUF GAR KEINEN FALL!

    Es gibt (bloß gut!) andere mehr oder weniger hochbezahlte Leute, die für Migrationspolitik zuständig sind... er hatte 7 Jahre als FINANZsenator, die er hätte nutzen können, die Lage der Schulen/SchülerInnen in Berlin zu verbessern. Er hat sie nich genutzt und jetzt das Lager zu seinem Vorteil gewechselt.

    Es wäre so schön wenn er seinen Job täte und sich auf dem einzigen Gebiet verewigt, von dem er eine Ahnung hat/haben soll.-->Finanzen

  • JA
    Johann Albers

    Nur mal angenommen:

    1. Keiner kauft das Buch

    2. Keiner regt sich auf

    Dann könnte man doch einfach einmal anfangen Probleme, die aus der Migration entstanden sind, ruhig und sachlich zu lösen.

  • S
    SchallUndRauch

    Wichtig war natuerlich die Erwaehnung der Transgender aus der Türkei. Es muss ja bei der ganzen Demo immer der Multikultieffekt hervorgehoben werden.

     

    Aber selbst wenn auf der Demo lesbische Pandas tanzen: Sarrazin hat Recht!

  • G
    grafinger

    Liebe "taz"ler,

    da habt ihr ja ein gaanz tolles Bild und gaanz tolle Parolen für den Artikel verwendet.

    Diese Fäkalsprache ist sicher Ausdruck der übermässigen Intelligenz der Demonstrierenden und der darüber Berichtenden (SCNR).

    Quo vadis, taz?

  • NI
    not in my name

    Eine konstruktive Diskussion kann mit Verallgemeinerungen und Abwertungungen ganzer Gruppen sicherlich nicht angestoßen werden. Wer wirklich etwas Konstruktives zur Integration beitragen und duiese befördern möchte, diskutiert anders und beleidigt nicht jene, die er ansprechen will. Um was es hier geht ist Aufmerksamkeit für das eigene Ego und die Freude an der Beileidigung anderer, vermeintlich "Schwächerer". Denn auf diesen Zug springen viele mit auf, das ist bekannt - denn das tut dem geschwundenen Ego in einer duirch Konkurrenz und Angst geprägten Zeit so gut. Dieses Schema ist so einfach wie billig und ist genau dasselbe wie bei den "Menuvorschlägen" für Hartz-4-Empfänger/innen: Ich Sarrazin (gebildet, mit gutem Job, hohem sozialem Status) erhebe mich über Euch ("arm, dumm, faul, ohne sozialen Status"). Oder ich ("blutsdeutsch", weiß, christlich, hoher Status) erhebe mich über Euch ("ungebildet, muslimisch, arm, faul"). Der anderen Gruppe werden Eigenschaften zugeschrieben, die die Eigengruppe - und das eigene Selbst - in besonders gutem Licht erscheinen lassen. Zudem werden sie als alleinig schuld an ihrer schlechten Lage beschrieben, was die eigene Leistung noch erhöht. Die Tatsache, dass man (mit Bildung, hohem Status etc.) normalerweise nicht diesem Ton über andere Gruppen/Individuen spricht, bringt die so dringend benötigte Aufmerksamkeit. Das ist dumpf, nicht die Rassismusvorwürfe sind es - denn diese Art zu argumentieren ist rassistisch. Dass so viele auf diese billige Masche hereinfallen, ist erschreckend und spricht auch nicht gerade für deren Intelligenz. Aber so können sie sich leicht ihn ihren Defiziten über andere erheben. Abgesehen davon ist sehr fraglich, was Sarrazin fachlich qualifiziert, ein Buch über dieses Thema zu schreiben. Dass die Zahlen darin bzw. deren Interpretation oft fragwürdig sind, scheint kaum jemanden dern Zujubler/innen zu stören. "Es muss ja endlich mal gesagt werden...". Seid Ihr eigentlich die, die Migrant/innen mit offenen Armen empfangen habt und jetzt, da dies Eurer Meinung nach nichts brachte, umschwenkt? Bestimmt nicht. Wann gab es denn in Deutschland eine Zeit, in der MigrantInnen von der deutschen Politik und Gesellschaft einbdeutig signalisiert wurde "Ihr seid willkommen?". Außer in der Zeit, als sie als "Gastarbeiter/innen" angeworben wurden für schlechtbezahlte schwere Arbeit, die die feinen Deutschen nicht machen wollten, nie. Schon mal daran gedacht, dass sich so eine gesellschaftliche Stimmung auswirken kann?

    Zu Götz Härer, der weiss, dass "Sarrazin recht hat" (- warum eigentlich, das Argument hab ich nicht gelesen/verstanden): im Übrigen wohne ich - wahrscheinlich im Gegensatz zu Götz Härer und sicherlich zu Sarrazin in Berlin-Kreuzberg und fühle mich dort sehr wohl und viel wohler als an meinem letzten Wohnort, dem fast "rein-deutschen" Prenzlauer Berg, der mit einem deutlichen Naziproblem zu kämpfen hat - Kreuzberg übrigens nicht.

  • T
    Tyrfing

    @guapito:

    Ich wage zu bezweifeln dass du jemals Geld fuer eine Printausgabe ausgeben würdest, Sarrazins Rassismus ist spätestens seit den Vorabveröffentlichungen und seinen jüngsten Aussagen erwiesen.

     

    @Härer:

    Sarrazin hat Recht?

    Demnach kann ich einige Zahlen aus der Luft greifen, und habe auch Recht?

    80% aller CDU Wähler sind Außerirdische. Die Zahl hört sich doch gut an, was?

    Du hast keine Statistik zur Erfassung des Alienanteils unter den Wählern der CDU?

    Demnach wird meine Zahl wohl stimmen.

  • GH
    Götz Härer

    Auch wenn es einigen wenigen nicht passt, Sarazzin hat recht. Frau Merkel oder Herr Gabriel sollen doch mal für 6 Monate in einen typischen Brennpunkt nach Berlin ziehen...dann kommt vielleicht das große Erwachen und willkommen in der Wirklichkeit. Schluss mit dem Multikultisch...!!!!!

  • G
    guapito

    Sarrazins Tonfall ist nicht der meine, dennoch schiebt er eine längst überfällige Diskussion an und was er sagt denkt ein beachtlicher Teil der Herrschenden und auch das gemeine Volk. Wo sonst bleiben die Proteststürme die z.B. die Tageszeitung und der Spiegel herbeiphantasieren?

    Lediglich 100 Demonstranten beweisen doch, dass seine Thesen erheblichen Anklang finden und dass das so ist wird auch seine Gründe haben.

    Dumpfe Rassismusvorwürfe jedenfalls tragen hier nicht zur Aufklärung bei.

    Viel wichtiger wäre eine Analyse der deutschen Migrationspolitik. Das wäre dann Journalismus. Was IHR hier macht ist kleines bockiges Kind spielen und das Geld für eure Printausgabe sicher nicht wert.