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Ilona Eveleens über die Krise im SüdsudanZukunft verspielt

Das Projekt Südsudan ist gescheitert. Das jüngste Land der Welt, gerade mal fünf Jahre alt, versinkt in Machtgier und ethnischem Hass. Die Internationale Gemeinschaft ist ebenso ratlos wie die Nachbarländer. Der jüngste Lösungsvorschlag der UNO: mehr Blauhelme für die Hauptstadt Juba. Aber wenn die 12.000 UNO-Soldaten, die bereits im Südsudan sind, es nicht schaffen – wie sollen 4.000 Mann mehr da einen großen Unterschied machen, selbst wenn sie ein robusteres Mandat haben? Die letzten Kämpfe in Juli waren sehr heftig; nicht nur in Juba, sondern auch im Norden und Süden wütet der Krieg.

Die südsudanesische Regierung will keine neuen UNO-Truppen und begründet dies mit der Souveränität ihres Landes. Und Drohungen der UNO, ein Waffenembargo zu verhängen, wenn die Regierung von Präsident Salva Kiir die 4.000 Blauhelme nicht mit offenen Armen empfängt, sind lächerlich. Die ganze Region ist bereits völlig überflutet von Waffen. Kiir sowie die Opposition von Riek Machar hören auf niemanden. Sie scheren sich einen Dreck um diplomatischen Druck.

Es gab große Hoffnungen im Jahr 2011. Alle träumten von einem Land, in dem Milch und Honig fließt. Aus dem Nichts einen Staat aufzubauen ist eine enorme Herausforderung. Sowohl die internationale Gemeinschaft als auch die Südsudanesen wollten beweisen, dass es möglich ist. Gescheitert ist es nun vor allem an der Unfähigkeit der eigenen politischen Führung.

Jahrzehnte des Bürgerkriegs zwischen Nord- und Südsudan haben Führungspersönlichkeiten hervorgebracht, die den größten Teil ihres Lebens im Busch verbrachten. Dort gelten andere Gesetze – Konflikte werden mit Waffen, nicht durch Kompromisse gelöst. Die Uniformen gegen Anzüge einzutauschen hat an dieser Mentalität nichts geändert.

Südsudan braucht dringend eine andere Führung – demokratisch, kompromissbereit und jenseits ethnischer Arroganz.

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