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Zukunft des BuchhandelsIch Buch, du E-Book

Das gute alte Buch aus Papier wird nicht aussterben. Das liegt auch an den Verlagen selbst, denn: Ein elektronisches Buch soll fast genauso viel kosten wie eines aus Papier.

An das Lesegefühl eines Buchs kommen E-Books noch nicht ran. Bild: ap

Ist das Buch vom Aussterben bedroht? Die Rede vom Ende des Buchs, wie wir es kennen, ist jedenfalls kaum zu überhören. Der Hype um das Lesegerät Kindle von Amazon oder Apples iPad geben dieser Behauptung immerzu neuen Stoff. Doch was genau sagen die Verlage zur Entwicklung des Markts für Lesegeräte und elektronische Bücher? Alles nur heiße Luft? Gibt es Zahlen, Daten, Fakten?

Für den Börsenverein des Deutschen Buchhandels steht außer Frage: "E-Books sind der Markt der Zukunft." Vor allem bei den jungen Generationen stößt das E-Book auf große Sympathie. Eine Studie des Börsenvereins ergab, dass bereits die Hälfte der 20- bis 29-Jährigen mit dem Medium vertraut ist. Hoffnungen setzt man dort auf "attraktive" Technologien: "Mit dem iPad von Apple sind wir einen großen Schritt weiter, denn nun ist ein Gerät auf dem Markt, das bei den Nutzern auf vielfaches Interesse stößt." Erfreulich sei auch, dass sich Apple für das Format ePub entschieden habe, was zu einer Standardisierung beitragen könne. Dieses Format erlaubt im Gegensatz zu dem bekannteren PDF eine dynamische Anpassung des Textes an die jeweiligen Lesegeräte.

Doch herrscht in Formatfragen weitgehend Unklarheit, und einen richtigen Standard gibt es noch nicht. Das scheint für die Verlage eines der zentralen Probleme zu sein. "Zuallererst muss sich ein Standardformat für E-Books herausbilden", sagte eine Sprecherin des Hanser Verlags der taz, erst dann könne man weitere Schritte unternehmen.

Auch der Berliner Verbrecher Verlag hält sich vorerst zurück. "Die Formatfrage bei E-Books ist ähnlich der Frage Betamax oder VHS? Da möchten wir nicht als Betamax-Verlag dastehen, auch wenn das vielleicht kultig ist." Aus der Studie des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels geht außerdem hervor, dass Unterschiede zwischen den Sachgruppen bestehen. Mit 42 Prozent liegen die Fachbücher vorne, dann kommen die Sachbücher mit 35 Prozent. Die Belletristik macht lediglich 26 Prozent der heruntergeladenen E-Books aus.

Laut einem Sprecher des Rowohlt Verlags ist dies auch nicht verwunderlich, schließlich sei der Digitalbuchmarkt für die deutschsprachigen Publikumsverlage ein völlig neuer und erst langsam entstehendes Geschäftsfeld. "Da ist es wenig überraschend, wenn der Absatz der Digitalbücher an unserem gesamten Buchabsatz in den ersten zwei Monaten des Jahres 2010 erst 0,15 Prozent ausmachte." Auch der Hanser Verlag sieht feine Unterschiede bei der Leserklientel: "Für Gebrauchsliteratur scheint das E-Book jedenfalls eine Option zu sein".

Ein Problem für eine baldige Durchsetzung des E-Books sind die Preise, die im Vergleich zum Papierprodukt hoch ausfallen. Was Preispolitik angeht, schätzt der Rowohlt Verlag die Zukunft des E-Books folgendermaßen ein: "Wir stehen auf dem Standpunkt, dass der Preis eines elektronischen Buches dem der jeweils günstigsten regulären analogen Buchausgabe entsprechen sollte." Auch der Hanser Verlag sieht ein ähnliches Modell vor.

So kostet die E-Book-Version des aktuellen Titels des schwedischen Krimiautors Henning Mankell, "Der Chinese", 21 Euro und ist damit kaum günstiger als das Hardcover, was für 24,90 Euro zu haben ist. Die relativ hohen Preise sind für den Hanser Verlag ein Indiz dafür, dass das gute alte Buch nicht aussterben wird. 21 Euro für ein Buch, das man nach dem Kauf nicht in der Hand halte? Das stehe für sie in keiner Relation. "Für diejenigen, denen der Akt des Lesens und die haptisch-sinnliche Erfahrung eine Rolle spielt, ist das E-Book keine Alternative. Es ist halt ein perfektes Objekt, das Buch." Das hört sich wohl kaum nach dem Ende des Buches an. Eher zeichnet sich hier ein Kampf um kulturelle Distinktion ab.

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19 Kommentare

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  • S
    Seeräuber-Jens

    Na klar wird das Buch nicht sterben, wenn ein eBook genau so teuer ist.

     

    Daß eine Audio-CD teurer war als eine Vinyl-Lp, hat deren Überleben bekanntlich auch garantiert und beschert Musikverlegern wie Musikern bis heute bekanntlich festte Absätze..

  • H
    Heidi

    An den eBooks kann ein Verlag ja eigentlich nur verdienen. Wie schon angeführt, keine Druck-, Papier- und Lagerkosten, keine eventuellen Restbestände. Der Händler spart Versandkosten, die ja zur Zeit von allen großen Anbietern (Amazon, Weltbild etc.)übernommen werden. Wenn jetzt für ein eBook genau der gleiche Preis verlangt wird, wie für ein Print-Buch, wird die große Masse der Leser wohl eher nicht umsteigen. Da müsste schon ein deutlicher Preisvorteil zu erkennen sein, da ja das Gerät selbst auch (noch) nicht gerade günstig ist. Ich fände die Variante des zusätzlichen kostenlosen eBooks denkbar: Ich kaufe ein Buch in gedruckter Form und erhalte dazu eine Lizenz, das selbe Buch kostenlos herunterzuladen. Somit habe ich zu Hause den Genuss, ein Buch aus Papier in den Händen zu halten. Bin ich aber unterwegs (Mittagspause, Arztbesuche, Bus- oder Zugfahrten, Urlaub etc.) wäre mir ein eBook wesentlich lieber, um so mehr, als das Buch Seiten hat. Auf diesem Weg könnte man sicher auch neue eBook-Leser gewinnen, vorausgesetzt, dies ist überhaupt gewünscht.

  • V
    vertrautmir

    Das Papierbuch wird aussterben und wie die Schallplatte noch einen speziellen Nischenmarkt darstellen.

     

    Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche, schon aufgrund von ergonomischen/alltagspraktischen Vereinfachungen, aber auch der unkomplizierteren Contentherstellung, -wechsels, groesseren Aufbereitungsmoeglichkeit und mehr ...

     

    Derlei Geschichten brauchen immer laenger als gedacht, gehen dann aber doch schneller als vermutet.

  • K
    K.K.Koriander

    Das e-book...unendliche Weiten...nun ja...

    Kein Zweifel, das e-book kommt und es wird das Buch ablösen, jedenfalls für die breite Masse.

    Ähnlich wie in der Musik- und Filmbranche, wird es einen "zweiten" Markt geben, denn anstatt sich selbst ein für den Nutzer attraktives Vertriebsmonopol zu sichern und damit auch die notwendige wirtschaftliche Grundlage zu schaffen, um weiter ein möglichst breites Spektrum an Literatur fördern zu können, leisten sich die Verlage eine elitäre Arroganz und ein vielleicht auch verzweifeltes Festhalten an einem sterbenden Patienten.

    Ich nehme mir die Freiheit dies so zu formulieren, denn auch ich werde ein Opfer dieser Entwicklung sein- der Beruf des Buchhändlers stirbt mit dem Buch. Wie auch der jetzt schon kaum mehr vorhandene Beruf des Buchbinders, des Setzers, des Druckers...

    Da die Hersteller der e-books, IPads und wie sie nicht alle heißen werden, sich gleichzeitig schon das Vertriebsmonopol der virtuellen Literatur unter den Nagel reißen, wird es den Buchhändler als solchen nicht mehr geben, denn auch das hübsche Gedanken-Experiment, sich mit einem kleinen Lädchen selbstständig machen zu wollen, wo neben dem handfesten Buch, gleichwertig auch die Datenversion gekauft werden kann, ist eine romantische Verklärung der Tatsache, dass dank des Internets schon JETZT eine immer größer werdende Menge an Musik, Film und eben noch dem "traditionellen Buch" via Daten-Highway geordert wird.

    Die Bequemlichkeit des Einzelnen, die Notwendigkeit durch einen immer weiter steigenden Zeitdruck, die Gier nach immer mehr Profit und damit verbundene Einsparungen, all dies und noch mehr fördern den Siegeszug der virtuellen Welt und das sterben alter, tatsächlicher Welten.

    Traurig, aber wahr, schon jetzt, und dies ist eine unaufhaltsame Entwicklung, ist abzusehen, dass das Buch, aus Papier und Druckerschwärze, zu einem Luxusobjekt avanciert.

     

    Die Preise für gebundene Bücher sind in den letzten Jahren drastisch gestiegen und werden es weiterhin tun. Das Taschenbuch steht dieser Entwicklung nicht nach. Kleinere Auflagen tun ihr Übriges- kleine, unbekannte Autoren und ihre Verlage verdursten.

    Bücher werden schon jetzt nur gedruckt, wenn sie "vielversprechend" sind, der Verlag sich den Bestseller-Platz leisten kann und sie sich einem bestimmten Trend unterordenen- trotz Buchpreisbindung und co.

     

    Das gemeine Volk wird gezwungen sein, sich am "zweiten Markt" zu bedienen, einfach aufgrund fehlender Mittel. Dank fortschreitender Lohnunterentwicklung und sozialer Diskriminierung sind schon jetzt viele "gezwungen", teilweise illegal zu handeln.

    Ich glaube nicht, daß sich die Preisvorstellungen der Verlage durchstezen werden, geschweige denn eine ordentliche Wahrung von Urheberrechten.

    Die Hersteller der e-books werden ihre Druckmittel finden und wenn es zur Not die eigene Förderung des "zweiten Marktes" ist...

     

    Es wird das Buch an sich immer geben, denn der Reiz eines gebunden Werkes, das Rascheln des Papieres, der Geruch der Druckerschwärze und die mit diesen Eindrücken untrennbar verbundene Mystik der WELT DES WISSENS und der PHANTASIE, nur allein dadurch schon näher zu sein, bleibt ungebrochen.

    Es wird immer Menschen geben, die "das Buch" lieben, die sich nicht vorstellen können, dass ihre Kinder ein virtuelles Buch in den Händen halten.

    Aber es wird in nicht allzu weiter Ferne nur wenige geben, die in den Genuß eines Buches kommen und noch ein bißchen weiter in die Zukunft geblickt, ihn noch kennen und ihn vermissen werden.

     

    Da der Profit in unserer Gesellschaft die treibende Kraft ist, habe ich keinen Zweifel daran, dass die verschiedenen Wirtschaftszweige, die hinter dem Produkt "Buch" stehen den Patienten möglichst lange am Leben erhalten werden, koste was es wolle, so aussichtslos es sei...

    Statt wohlüberlegt zu handeln und die neue Situation möglichst wach und vielleicht konstruktiv zu gestalten, durch gut durchdachte Aktionen das Buch in einer würdevollen Co-Existenz mit der neuen Welt zu halten, Kraft und Geld sinnvoll zu investieren um ein möglichst breites Spektrum an qualitativ guter Literatur zu erhalten, wird an alten Tradition krampfhaft festgehalten werden bis der Patient schlußendlich und unweigerlich aus lauter Enthusiasmus erwürgt ist...

     

    Das Buch, so wie wir es kennen, wird weiterleben, solange wir ihm den Respekt zollen, den es verdient.

    Das bedeutet auch, dass das Buch an sich seinen inneren Wert wiederfinden muß. Das Verleger und Autoren den Wert des geschriebenen Wortes wieder schätzen müssen, weitab von Profitabilität und dem dazugehörigen Tamtam...

    Ich hoffe sehr, daß die Entwicklung des e-books und des damit verbundenen "neuen" Marktes eben auch postive Folgen haben wird, zum Beispiel die Freiheit, dass auch kleine, unbekannte Autoren wieder eine Chance haben "veröffentlicht" zu werden, fernab von kalkulierten Verkaufszahlen, Leserbevormundung durch Verlage, bezahlte Kritiker und auch den einzelnen Buchhändler.

    Natürlich birgt das die Möglichkeit auf unglaubliche Mengen an literarischen Exkrementen, aber eben auch die Chance auf wahre Diamanten, die wir sonst vielleicht nie zu lesen bekämen, weil sie den "Ansprüchen" mancher Lektoren oder wirtschaftlichen Interessen nicht genügten.

    Der "selbstbestimmte" Leser, so weit er gelassen wird, ist meine kleine Hoffnung bei all diesen bescheidenen Aussichten...

  • K
    K.K.Koriander

    Das e-book...unendliche Weiten...nun ja...

     

    Kein Zweifel, das e-book kommt und es wird das Buch ablösen, jedenfalls für die breite Masse.

    Ähnlich wie in der Musik- und Filmbranche, wird es einen "zweiten" Markt geben, denn Anstatt sich selbst ein für den Nutzer attraktives Vertriebsmonopol zu sichern und damit auch die notwendige wirtschaftliche Grundlage zu schaffen, um weiter ein möglichst breites Spektrum an Literatur fördern zu können, leisten sich die Verlage eine elitäre Arroganz und ein vielleicht auch verzweifeltes Festhalten an einem sterbenden Patienten.

     

    Ich nehme mir die Freiheit dies so zu formulieren, denn auch ich werde ein Opfer dieser Entwicklung sein- der Beruf des Buchhändlers stirbt mit dem Buch. Wie auch der jetzt schon kaum mehr vorhandene Beruf des Buchbinders, des Setzers, des Druckers...

     

    Da die Hersteller der e-books, IPads und wie sie nicht alle heißen werden, sich gleichzeitig schon das Vertriebsmonopol der virtuellen Literatur unter den Nagel reißen, wird es den Buchhändler als solchen nicht mehr geben, denn auch das hübsche Gedanken-Experiment, sich mit einem kleinen Lädchen selbstständig machen zu wollen, wo neben dem handfesten Buch, gleichwertig auch die Datenversion gekauft werden kann, ist eine romantische Verklärung der Tatsache, dass dank des Internets schon JETZT eine immer größer werdende Menge an Musik, Film und eben noch dem "traditionellen Buch" via Daten-Highway geordert wird.

    Die Bequemlichkeit des Einzelnen, die Notwendigkeit durch einen immer weiter steigenden Zeitdruck, die Gier nach immer mehr Profit und damit verbundene Einsparungen, all dies und noch mehr fördern den Siegeszug der virtuellen Welt und das sterben alter, tatsächlicher Welten.

     

    Traurig, aber wahr, schon jetzt, und dies ist eine unaufhaltsame Entwicklung, ist abzusehen, dass das Buch, aus Papier und Druckerschwärze, zu einem Luxusobjekt avanciert.

     

    Die Preise für gebundene Bücher sind in den letzten Jahren drastisch gestiegen und werden es weiterhin tun. Das Taschenbuch steht dieser Entwicklung nicht nach. Kleinere Auflagen tun ihr Übriges- kleine, unbekannte Autoren und ihre Verlage verdursten.

    Bücher werden schon jetzt nur gedruckt, wenn sie "vielversprechend" sind, der Verlag sich den Bestseller-Platz leisten kann und sie sich einem bestimmten Trend unterordenen- trotz Buchpreisbindung und co.

     

    Das gemeine Volk wird gezwungen sein, sich am "zweiten Markt" zu bedienen, einfach aufgrund fehlender Mittel. Dank fortschreitender Lohnunterentwicklung und sozialer Diskriminierung sind schon jetzt viele "gezwungen", teilweise in den verschiedenen Bereichen illegal zu handeln.

    Ich glaube nicht, daß sich die Preisvorstellungen der Verlage durchsetzen werden, geschweige denn eine ordentliche Wahrung von Urheberrechten.

    Die Hersteller der e-books werden ihre Druckmittel finden und wenn es zur Not die eigene Förderung des "zweiten Marktes" ist...

     

    Es wird das Buch an sich immer geben, denn der Reiz eines gebunden Werkes, das Rascheln des Papieres, der Geruch der Druckerschwärze und die mit diesen Eindrücken untrennbar verbundene Mystik der WELT DES WISSENS und der PHANTASIE, nur allein dadurch schon näher zu sein, bleibt ungebrochen.

    Es wird immer Menschen geben, die "das Buch" lieben, die sich nicht vorstellen können, dass ihre Kinder ein virtuelles Buch in den Händen halten.

    Aber es wird in nicht allzu weiter Ferne nur wenige geben, die in den Genuß eines Buches kommen und noch ein bißchen weiter in die Zukunft geblickt, ihn noch kennen und ihn vermissen werden.

     

    Da der Profit in unserer Gesellschaft die treibende Kraft ist, habe ich keinen Zweifel daran, dass die verschiedenen Wirtschaftszweige, die hinter dem Produkt "Buch" stehen den Patienten möglichst lange am Leben erhalten werden, koste was es wolle, so aussichtslos es sei...

    Statt wohlüberlegt zu handeln und die neue Situation möglichst wach und vielleicht konstruktiv zu gestalten, durch gut durchdachte Aktionen das Buch in einer würdevollen Co-Existenz mit der neuen Welt zu halten, Kraft und Geld sinnvoll zu investieren um ein möglichst breites Spektrum an qualitativ guter Literatur zu erhalten, wird an alten Tradition krampfhaft festgehalten werden bis der Patient schlußendlich und unweigerlich aus lauter Enthusiasmus erwürgt ist...

     

    Das Buch, so wie wir es kennen, wird weiterleben, solange wir ihm den Respekt zollen, den es verdient.

    Das bedeutet auch, dass das Buch an sich seinen inneren Wert wiederfinden muß. Das Verleger und Autoren den Wert des geschriebenen Wortes wieder schätzen müssen, weitab von Profitabilität und dem dazugehörigen Tamtam...

    Ich hoffe sehr, daß die Entwicklung des e-books und des damit verbundenen "neuen" Marktes eben auch postive Folgen haben wird, zum Beispiel die Freiheit, dass auch kleine, unbekannte Autoren wieder eine Chance haben "veröffentlicht" zu werden, fernab von kalkulierten Verkaufszahlen, Leserbevormundung durch Verlage, bezahlte Kritiker und auch den einzelnen Buchhändler.

    Natürlich birgt das die Möglichkeit auf unglaubliche Mengen an literarischen Exkrementen, aber eben auch die Chance auf wahre Diamanten, die wir sonst vielleicht nie zu lesen bekämen, weil sie den "Ansprüchen" mancher Lektoren oder wirtschaftlichen Interessen nicht genügten.

    Der "selbstbestimmte" Leser, so weit er gelassen wird, ist meine kleine Hoffnung bei all diesen bescheidenen Aussichten...

  • S
    spring

    Die Preise werden künstlich hochgehalten und technisch wäre es kein Problem kompatible Formate zu verwenden.

     

    Dabei fallen Druckkosten, Lagerkosten, Zwischenhändler etc. für das E-Book weg! "Der Chinese" hat dann einen Wert von vielleicht 4€ - und das ist grosszügig.

     

    Lange werden sie sich nicht sperren können. Irgendwann werden auch die Verlage Geld machn wollen mit E-Books.

    In den USA stellen Schulen bereits auf E-Books um.

  • N
    Norman

    @Hans-Ulrich Hofmann: Ein Buch kann durch Wasser zerstört werden. Ein E-Book nicht, da man entweder davon eine Kopie hat, sofern kopierbar oder man hat einen Lizenz zum Lesen erworben. D.h. ist das Gerät kaputt, kann man die Lizenz auch auf ein neues Gerät übertragen ohne das E-Book neu zu erwerben. An wasserfesten E-Book-Readern wird gearbeitet. Meiner Meinung nach gibt es sie schon.

     

    @Rudi: Ein moderner E-Book-Reader hat ein anderes Display als ein Laptop, vom iPad mal abgesehen. Man nennt das ganze e-Paper. Das Darstellung ist durchaus mit einer Papierseite zu vergleichen. Batterie wird beim e-Paper auch nur beim Umblättern verbraucht, also nicht, wenn die gleiche Seite stundenlang angezeigt wird. Die Technik entwickelt sich. Einfach mal unvoreingenommen ausprobieren!

     

    Mein Fazit ist ebenfalls, dass die Verlage hier einen mächtigen Fehler machen. Bücher wird es in nicht so ferner Zukunft nicht mehr geben. Nur noch aus Nostalgiegründen. Was auch OK ist.

  • VP
    Volker Paul

    An das Fahrgefühl einer Dampflok kommen moderne Loks

    nicht heran. Dieses Stampfen, Zischen - diese Haptik!

    Die Dampflok wird nie ganz aussterben.

    (Zu Ostern gibt es wieder ein "Dampfspektakel").

     

    Auch das gute alte Buch wird nicht (ganz) aussterben.

  • MP
    Max Persch

    Für meine Dissertation bearbeite ich jetzt schon über ein Drittel der Literatur am PC, eine handlichere Alternative ist daher willkommen.

    Bedenklich ist aber der Einsatz proprietärer Hardware im ebook-Bereich. Solange hier keine einheitlichen Übertragungsstandards herrschen stehe ich dem Erwerb eines solchen Gerätes skeptisch gegenüber.

    Wenn ein ebook problemlos vom kindle, auf den ipod und das Notebook übertragbar sind und auch problemlos andere Dokumente auf diesen Geräten gelesen werden können, ohne dass Amazon, Appele oder sonst wer mitbekommt was ich dort lese, dann ist es eine gute Alternative, die das Notebook ergänzt.

  • ES
    Elvira S.

    Ein E-Book wird meine Bücher nie ganz ersetzen. Es gibt mir jedoch die Möglichkeit, auch umfangreiche Werke mit mir zu führen und so z.B. auf dem Weg zur Arbeit in den Genuss auch seitenstarker Literatur zu kommen. Ebenso muss ich mir vor Urlaubsantritt keine Gedanken mehr machen, welche und wie viele Bücher ich in meinem Urlaub lesen möchte. Da es aber ein Genuss ist, ein gutes Buch in Händen zu halten, lese ich eben zweigleisig.

  • R
    Rudi

    Das Buch aussterben? Ich denke nicht. Ich gehör zu der Gruppe der 20 - 29 jährigen und finde es gibt nichts schlimmeres als vor einem Bildschirm zu lesen. Ob ich jetzt vor meinem PC sitze oder mit dem iPad auf dem Bett liege spielt für mich keine Rolle. Sobald ich einen längeren Text oder gar einen Roman lesen möchte brauch ich etwas in der Hand was kein Kabel oder Infrarot hat.

    Die Preise sprechen ja schon gegen den Kauf eines eBooks zumal ein solcher Preis wieder die Raubkopierer auf den plan ruft. Ein kleines Buch lässt sich einfacher Verteilen als ein ganzer Film....

    Ich für meinen Teil werde auf jeden Fall weiter echt Bücher aus echtem Papier kaufen.

  • C
    Chris

    Na, wenn die meinen so hohe Preise für Bücher verlangen zu müssen, dann werden die miterleben, wie freie Autoren auf Verlage verzichten und die Bücher direkt anbieten.

    für die Autoren definitv mehr zu holen.

    Wenn sich erst mal Plattformen gebildet haben, wo solche Bücher angeboten werden, haben die Verlage das nachsehen. Und dann werden sie jammern und schärfere Gesetze verlangen.

    Oder neue Abgaben erfiden.

    Was book on demand nicht geschafft hat, wird dann dem E-book gelingen. Nicht mehr alle Autoren werden einen Verlag suchen.

  • HH
    Hans-Ulrich Hofmann

    An den Preiswünschen der Verlage werden E-Books nicht scheitern. Denn auf der Suche nach Profit wird schon einer den "richtigen" Preis finden, den genügend bezahlen und den Verlag verdienen lassen.

    Das Problem liegt meiner Meinung nach wo anders: Habe ich erst mal ein Buch, kann ich es vielfältig nützen. Fällt es beim lesen in die Badewanne, kann ich es vielleicht retten, ansonsten ist EIN Buch hin. Mit dem E-Book ganz anders: fällt das ins Wasser, ist nicht EIN Buch hin, sondern ALLE bezahlten und das Gerät selber dazu. Entsprechend am Strand: Sand im Buch? Rausschütteln! Im E-Book: Alles neu kaufen. Es wird eine lange Zeit der Koexistenz geben - schon aus technischen Gründen!

  • S
    she_core

    Und was ist mit der CD? Mit dem haptischen Empfinden eines Booklets, der visuelle Reiz des CD-Artworks? Das ist für die Download-Generation auch kein Argument mehr, CDs zu kaufen. So wird es irgendwann, in spätestens 10 Jahren, auch den Büchern - zugunsten dem EBook - ergehen.

  • S
    Sebastian

    Die Buchverlage werden genau so sterben wie es die Zeitungen und die Musikindustrie gerade tun.

    Es gibt Formate für eBooks, z.B. PDF. Das einzige Problem sind die Verlage, die an ihren veralteten Methoden festhalten.

     

    Genauso wenig, wie man heutzutage stapelweise CDs herumträgt, wird man in Zukunft kiloweise Bücher herum tragen. Bücher sind auch nur ein paar 100KB Informationen. Es gibt keinen Grund, sie auf Papier zu bannen.

  • S
    Susi

    Gibt es wenigstens eine Pseudo-Rechtfertigung warum der Vorteil der preisgünstigeren Produktion eines Ebooks im Vergleich zum gedruckten Buch nicht an den Käufer weiter gegeben wird?

    Die Buchpreisbindung kann doch sicher (sofern man unbedingt weiter darauf beharren will) nicht 1:1 auf Ebooks übertragen werden. Für die kann man doch eine eigene Preisgruppe definieren.

    Wenn aber ein Ebook genauso viel kostet wie ein Taschenbuch, dann machen die Bücherverlagen den gleichen Fehler wie die Musikindustrie.

  • S
    Seppl

    Irgendwie blicke ich da nicht durch. einerseits heißt es dass die Verlage die eBooks nicht günstiger machen wollen als die günstigste Papiervariante, sehen genau das aber als einen entscheidenden Punkt gegen die Durchsetzung. Das ist genau die Haltung mit der sich die Musik- Filmindustrie schon viele Feinde gemacht. Mal abgesehen davon dass es genau an diesen Verlegen liegt, die Preise/Vertriebe so zu gestalten dass es von beiderseitigem Nutzen ist. Aber das ist wohl nicht gewollt.

  • HB
    Hanno Böck

    Aussterben wird das Buch wohl nicht, aber mit Sicherheit werden ebooks den Buchmarkt erschüttern.

     

    Dass der Artikel ausgerechnet mit der Zurückhaltung der Verlage argumentiert, scheint seltsam, geradezu kurios. Die Tatsache, dass die Musikindustrie in den Frühzeiten des Internets keine attraktiven Angebote parat hatte, hat den Siegeszug der MP3-Player nicht aufgehalten, nichtmal verlangsamt.

     

    Die Buchbranche ist drauf und dran, alle Fehler der Musikindustrie zu wiederholen.

  • S
    schnurzel

    Naja, das Papierbuch wird noch nicht aussterben, aber wer an die Umwelt denkt, ist mit dem E-Book früher oder später besser bedient.