Zucker- und Fettgehalt in Lebensmitteln: Süß, süßer, Kindersnack
Fertigprodukte für Heranwachsende werden immer ungesunder. Die Strategie der Bundesregierung, Zucker und Fett zu reduzieren, scheint nicht zu wirken.
![Bunte Getreideringe mit Fruchtgeschmack in Teller mit Löffel Bunte Getreideringe mit Fruchtgeschmack in Teller mit Löffel](https://taz.de/picture/6370038/14/imago0160784463h-1.jpeg)
Der Zuckergehalt von Fruchtjoghurts und Frühstückszerealien hat sich zwar verringert, ist aber laut MRI immer noch zu hoch. In manchen Produkten sei der Zucker- und Fettgehalt sogar gestiegen: Enthielten 2019 die ohnehin schon zuckerhaltigsten Kindergetränke 7,4 Gramm Zucker pro 100 Milliliter, sind es nun 8,4 Gramm – für ein 0,2-Liter-Glas macht das sechs Zuckerwürfel.
Zudem stellte das MRI fest, dass einige Produkte, die sich speziell an Kinder richten, mehr Kalorien, Zucker oder Fett enthalten als vergleichbare Produkte ohne Kinderoptik. Dazu gehören etwa Müsliriegel, Nudelsoßen, Salami und Chicken-Nuggets. 2,3 Gramm Zucker mehr pro 100 Gramm stecken zum Beispiel in Zerealien für Kinder als im Durchschnitt aller Frühstücksflocken.
„Fertigprodukte für Kinder und Erwachsene müssen gesünder werden“, erklärte Özdemir. „Wer viel davon isst, erhöht sein Risiko für schwerwiegende Folgen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes Typ 2 oder Adipositas.“ Gesetze, die das regeln, sind bisher aber nicht geplant. „Die Unternehmen haben es selbst in der Hand, Rezepturen zu verbessern“, sagt Özdemir. Stattdessen will er bis Ende 2024 weitere Reduktionsziele entwickeln.
Im Zuge einer Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie hatte sich die Lebensmittelwirtschaft 2018 selbst verpflichtet, bis 2025 Zucker, Fette und Salz zu reduzieren. Die freiwilligen Vereinbarungen sehen unter anderem vor, dass der Zuckergehalt in Zerealien um 20, in Erfrischungsgetränken um 15 und in Kinderjoghurts um 10 Prozent sinkt.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Macrons Krisengipfel
Und Trump lacht sich eins
Krisentreffen nach Sicherheitskonferenz
Macron sortiert seine Truppen
Maßnahmenkatalog vor der Bundestagswahl
Grünen-Spitze will „Bildungswende“
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
USA und Russland besetzen ihre Botschaften wieder regulär
Gentrifizierung in Großstädten
Meckern auf hohem Niveau
Verlierer der Wahlrechtsreform
Siegerin muss draußen bleiben