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Zoll fordert schärfere Kontrollen

Bonn (dpa) — Um das organisierte Verbrechen besser bekämpfen zu können, müssen ab 1993, wenn die Grenzkontrollen wegfallen, die Außengrenzen besser Überwacht werden. Dies forderte der Vorsitzende des Bundes der Deutschen Zollbeamten (BDZ), Richard Müller, gestern vor Journalisten in Bonn.

Die deutsch-polnische Grenze ist ein besonderer Dorn im Auge der Zöllner. Es sei ein „offenes Geheimnis“, daß Berufsverbrecher aus dem Innern der ehemaligen Sowjetunion unbehelligt über diese Grenze bis nach Berlin und wieder zurück pendeln. Dabei würden „tonnenweise“ Zigaretten und „herdenweise“ Vieh geschmuggelt. Polen und andere osteuropäische Länder, vor allem die Nachfolgestaaten der UdSSR, hätten sich zu Operationsbasen und Rückzugsgebieten des organisierten Verbrechens entwickelt, sagte Müller. Im vergangenen Jahr seien rund 90 Prozent mehr Heroin aus dem Nahen Osten sichergestellt worden als 1990.

Die Zollgewerkschaft hält Meldepflichten für die Ein- und Ausfuhr sowie den Transfer von Geldbeträgen schon ab 20.000 Mark für notwendig. Die Banken sollen ebenfalls schon bei Bargeldeinzahlungen von 20.000 Mark zur Identifizierung der Kunden verpflichtet werden. Im Gesetzentwurf der Bundesregierung gegen Geldwäsche sind Kontrollpflichten erst ab Beträgen von 30.000 Mark vorgesehen.

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