piwik no script img

Zensur in KinderbüchernWichsen verboten

Die Sprache im Kinderbuch „Die kleine Hexe“ wird bereinigt: Nach dem Thema Rassismus sind nun die sexuell konnotierten Wörter dran.

„Durchgewichst“ wurden Kinder früher (auch im Buch „Die kleine Hexe“) gerne mal. Mit onanieren hat das nichts zu tun. Bild: Ausschnitt Buchcover/Thienemann Verlag

Jetzt ist also auch „wichsen“ bald verboten: Der Thienemann Verlag will das Wort aus Otfried Preußlers Kinderbuchklassiker „Die kleine Hexe“ verbannt sehen. Damit geht die Debatte um Zensur in Kinderbüchern munter weiter. Und nachdem das Thema Rassismus (Pippi und der „Negerkönig“, Jim Knopf und das „Negerbaby“) durch ist, konzentriert man sich nun offenbar auf sexuell konnotierte Wörter.

Man erinnere sich: Vor Weihnachten erregte die Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) Aufmerksamkeit, als sie in der Wochenzeitung Die Zeit erklärte, wie sie ihrer Tochter Kinderbuchklassiker vorlesen möchte: Das „Negerbaby“ in „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ werde bei ihr zu einem „Baby mit dunkler Hautfarbe“.

Bei der Gelegenheit fiel auf, dass der Oetinger Verlag bereits seit 2009 aus dem „Negerkönig“ in „Pippi in Taka-Tuka-Land“ einen „Südseekönig“ macht, „Tom Sawyer“ seit 2011 ebenfalls in bereinigter Form vorliegt (aus „Nigger“ wurde „Sklave“), und der Kika, der gemeinsame Kinderkanal von ARD und ZDF, die Augsburger Puppenkiste („Jim Knopf“) bereits 2011 nicht mehr zeitgemäß fand und unter Protesten aus dem Programm strich.

Jetzt also: wichsen. Nun kann „wichsen“ ja zweierlei bedeuten. Zum einen ist es die hässliche Schwester des ungleich vornehmeren Wortes „onanieren“. Zum anderen sagte man es früher schlicht anstelle von „Schuhe putzen“. Und Kinder wurden, wie in der „Kleinen Hexe“, „durchgewichst“, sprich: geschlagen. In jeder Hinsicht vergangene Zeiten. Deshalb, so der Thienemann Verlag, halte man eine Modernisierung bei alten und ungebräuchlichen Wörtern für sinnvoll.

Dass Sprache sich verändert, hat man also schon mal erkannt. Dass darin auch genau der Reiz von Sprache liegt, nicht. Und dass „durchwichsen“ schon von ganz alleine aus dem aktiven Sprachgebrauch verschwunden ist, zeigt, dass Zensur auch immer etwas Künstliches und eigentlich Überflüssiges hat.

Die Generation, die jetzt den „Negerkönig“ streichen will, hat genau diesen von ihren Eltern vorgelesen bekommen. Trotzdem, und vielleicht auch genau deswegen, hat die Sensibilisierung für diskriminierende Sprache, für richtig und falsch, hervorragend funktioniert.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

49 Kommentare

 / 
  • AU
    Andreas Urstadt

    Die Bedeutung von Worten liegt immer im Kontext und das wird alles retuschiert und Transparenz geht verloren. Damit fehlt auch Wirklichkeitskompetentz.

     

    Bereinigte Fassungen landen dann gern im Müll oder Antiquariat - sind die Rechte abgelaufen, kommt die authentischen Fassungen wieder raus.

     

    Was läuft ist schlimmer als die Schikanen gegen Burroughs, der anfangs in den USA nicht erhältlich war, aber dafür in Europa. Dasselbe gilt für Henry Miller. Usw.

     

    Jetzt übernimmt man hier die schlimmsten antiquitierten US Verhältnisse.

     

    Was Kinderbücher angeht sprachen sich über Cornel West, Henry Louis Gates jr, Maxine Hong Kingston, Ishmael Reed, Rev Jackson usw usw usw alle für die unzensierten Kinderbücher aus - in Deutschland hatte niemand der Migranten oder Afro-Deutschen etc diese Souveränität, es sind die neuen Reaktionäre.

     

    Die Streichungen der Originalworte sind positiver Rassismus, --- wer Worte in Kinderbüchern verbietet, macht sie dadurch nur interessanter und bewirkt das Gegenteil. Kinder fühlen sich immer erwachsen durch das Verwenden des für sie Verbotenen. Immerhin wird klar, wo die Familienministerin keine Peilung hatte.

     

    Ein Buch kann nur organisch entstanden glaubhaft sein, alles andere ist billiger Verschnitt.

     

    Gilt auch für das TV. Stromlinienförmige Langeweile macht depressiv!

  • G
    Gaby54

    lasst doch endlich unsere alten kinderbücher in ruhe kinder brauchen märchen und letztlich haben sie uns auch nichts geschadet warum sollten sie jetzt plötzlich schaden und wer sich daran stört ist ja wohl schon geschädigt.

  • J
    Jan

    Den Grundgedanken, dass man Wörter wie "Neger" aus Kinderbüchern streicht, um ihnen später die Bedeutung erklären zu können, weil sie älter und reifer sind, finde ich tatsächlich naiv. Kinder nehmen solche Wörter bereits sehr früh auf, sei es in Büchern, auf dem Schulhof oder in der eigenen Cli­que. Ich vertete daher die Auffassung, dass man gerade mit solchen Wörtern in Kinderbüchern die Möglichkeit hat, Kinder viel früher für entsprechende Themen zu sensibilisieren. Es ist also vielmehr eine Chance als eine Gefahr.

     

    Ferner sollte man, wenn man seinem Kind ein Buch vorliest, IMMER über das Gelesene sprechen. Bildung entsteht im Elternhaus und dazu gehört auch die Auseinandersetzung mit kritischen Inhalten. Nur so kann ein Kind auch ein Erkenntnisgewinn erzielen und auf das Leben vorbereitet werden. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass Eltern selbst eine Ahnung davon haben, worum es geht.

  • Q
    Querulant

    Die übertriebene politische Korrektheit ist schon nervig. Inzwischen kann man nicht mal mehr einen "Mohrenkopf" kaufen ohne schief angeschaut zuwerden...

  • WK
    Wilhelm K

    Hier von Zensur zu sprechen ist ja wohl völlig absurd, jedenfalls wenn man einen Begriff von dem Wort Zensur hat.

    Und verboten ist das Wort wichsen nicht. Jeder darf es benutzen, wenn er Spaß daran hat.

    Allerdings ist das eine keine Konnotation des anderen, sondern eine ganz andere Bedeutung. Wenn der frisch belesene 6-jährige auf dem Schulhof einem Drittklässler droht, pass auf, gleich werde ich dich durchwichsen, wird er wohl Furore machen. Oder wenn er seinen dunkelhäutigen Mitschüler als Neger anspricht. Das ist dann wohl Reiz des Sprachwandels, den Anna Klöpper meint.

    Noch absurder ist die Argumentation, wenn sie sich auf Übersetzungen bezieht, nämlich auf Lindgren. Jede/r Übersetzer/in müht sich doch darum, eine zeitgemäße Übersetzung zu liefern, die dem Wesen des Originaltextes und der Intention der Autorin gerecht wird. Und dann am "Neger" festzuhalten, heißt doch, gegen die Intention der Autorin zu übersetzen. Aber wahrscheinlich lesen die Originaltext-Fetischisten Pippi Langstrumpf ihren Kindern auf Schwedisch vor. Dann schlafen die auch schneller ein. Und im Theater: Shakespeare nur noch auf Englisch. Für die Ungebildeten dann die Übersetzungen von Schleiermacher oder Tieck - viel Spaß dabei. Wer für die tausendmal bessere Übersetzung von Erich Fried plädiert ist ein Faschist, will Shakespeare, die taz, Ann Klöpper, Astrid Lindren und auch alle Telefonbücher verbrennen. Die werden ja auch dauernd umgeschrieben.

  • KK
    Karl K

    Was ist mit " Im vollen Wichs"?

    - na ok, kennen nur noch Verbindungsstudenten.

     

    Is mir doch glatt durchgegangen.

    Rotwelsch- , Gossen-, Argot-Konnotierung - und ab dafür!

    Jau - schon mein Cousine merkte gerügt bei Frau Dr. C.

    im breitesten balinerisch an: " Mama, ob man nun Häufchen, Aa oder Scheiße sagt,

    stinken tut's ja doch!"

     

    Gut, daß die meisten der selbsternannten Hunter über eine nur

    eingeschränkte Bildung verfügen, vieles gar nicht erkennen und auch

    schön ihren Teufel mit dem Beelzebub austreiben.

    "Putzen"? statt "wichsen"? wat höbt wi lacht!

    - einfach mal passendes Lied- und Gedichtgut

    zu Gemüte führe. Aber ok - das könnte unnötig verwirren!

     

    Auch wüßte ich da ein nahezu endloses Betätigungsfeld.

    Bekanntlich ist kein - na gut, kaum ein brasilianischer oder cubanischer Song

    ohne sexuelle Konnotierung:

    La Pelota - " Mama no quere que yo juege a la pelota…"

    Klar!?

    Also ran an' n Speck. Keine halben Sachen.

  • PG
    Petra Große-Stoltenberg

    Wieso ist "wichsen" eigentlich die hässlische Schwester? Vielleicht ist es ja auch der hässliche Bruder, wer weiß?

  • BI
    Bertram in Mainz

    Vor solchen Leuten bekommt man Angst. Ernst nehmen kann man das in der Sache nicht. Aber man muss leider ernst nehmen, dass solche Sturköpfe Einfluss haben.

     

    Als nächstes kann man Schlager und andere Lieder säubern. Vorhin lief im Radio "Zwei kleine Italiener ...". Einst gab es doch mal ein Lied "... da tanzen black Bambinas, Bambinas, oho ...". Gerade beim Fastnachts-Jux gibt es bestimmt viel Verdächtiges.

     

    Hoffentlich lässt sich nicht die EU-Bürokratie anstecken. Man könnte eine große Studie in Auftrag geben, in jedem EU-Land Literatur, Schlagertexte, Volkslieder, Märchen zu durchforsten.

     

    Das sind die gleichen Leute, die auch Gurkenkrümmung reglementieren, naziverdächtige Worte suchen (entlausen, entartet, Jedem das Seine) oder durchgestrichene Hakenkreuze beanstanden. Das ist leider nicht zum Lachen. Solche Leute gibt es nicht nur, sie haben Einfluss!

     

    So etwas könnte sogar teuer werden für den Steuerzahler, wenn z.B. Schulbücher oder Bücher in Bibliotheken aus dem Verkehr gezogen und durch teure Neuauflagen ersetzt werden. Verbrennen muss man die alten gar nicht. Die neuen werden einfach als Standard im Unterricht eingeführt.

  • G
    gcp

    Was die rassistischen Ausdrücke betrifft, so halte ich es für sinnvoll, dass sie in den Büchern bleiben und sich statt dieser Zensur die Eltern oder Erzieher die Zeit nehmen, den Kindern den historischen Kontext zu erklären.

    Die Selbstzensur der sexuell interpretierbaren Worte aber ist wirklich eine Ausgeburt aus der Hölle der mititanten Feministinnen(Wobei ich an dieser Stelle - wie immer - ausdrücklich betone dass ich für die absolute Gleichberechtigung der Geschlechter bin!), sowie der sagrotanabhängigen Personen aller Kaliber. Dieser "Neusprech" verfälscht die Bücher bis zur Unkenntlichkeit und ich frage mich ernsthaft, wann die ersten Bücher verbrannt werden.

    Und das Endresultat? Irgendwann wird auch der Sex abgeschafft und komplett durch künstliche Besamung ersetzt. Arme Kinder!

    Als wirksame Gegenmaßnahme, da möchte ich mich Williy G. anschließen, ist Günther Amendts Sexbuch zu empfehlen - jedenfalls solange es noch unzensiert erhältlich ist.

  • B
    Blümchen_1980

    Ich habe zwar noch keine eigenen Kinder, aber noch alle Kinderbücher aus meiner Zeit! Und genau diese werde ich auch meinen Kindern später zu lesen geben bzw. noch besser vorlesen in einem gewissen Alter. Und die Augsburger Puppenkiste habe ich komlett auf DVD!

     

    Und - nur nebenbei - ich bin aktiv in 2 antirassistischen lokalen Initiativen. Zum Beispiel gegen die Abschiebepraxis in Deutschland. Hier wird der wahre Rassismus gelebt aber dies ist Frau Schröder sicherlich recht.

     

    Grausam!

  • W
    wauz

    Neusprech

     

    Wer die Sprache kontrolliert, kontrolliert das Denken.

  • MH
    Marco Hoffmann

    Anlässlich dieses Gedankens

    "

    Warum nicht dann, wenn si e da fü r lä ng s t selbstverständlich nicht- diskriminiere nd e , e rn i e dri g e nd e W ö rt e r haben? Wenn sie sie dann kennenlerne n, w er de n s i e a uc h w is s e n " aha, so sagte man also früher, tja jetzt ni c ht me hr u nd zw ar au s dem und dem grund" .

    "

    ( 11. 01. 2013 22: 23 UHR von nachtrag)

     

    fiel mir auf, das es keine diskriminierenden Wörter, sondern nur gruppenspezifische und zeitgeist-gewichtungen, gibt.

     

    Das Negerkussbeispiel ist mir nahe, denn Dickmanns ist ein Markenname und ich weiss auch, dass mn zum zwiebeln zerkleinern eine moulinex benutzt und dem weihnachtsmann zu Werbezwecken die coca-cola-farben angezogen wurden/werden.

     

    Kinder haben durchaus einen Sinn für Gerechtigkeit und machen das nicht an lautfolgen der Begriffe fest. Kinder in Büchern manipulieren geht anders, israelische Schulbücher und die darin enthaltenen anti-arabischen Stereotype und Denkstrukturen sind Fallbeispiele aus der Praxis.

     

    "

    " Mich hat die Perfektion und Raffinesse überrascht , mit der Text und Bilder zu einer rassistischen Darstellung der Palästinenser zusammengefügt werden . "

     

    Dazu gehört zum Beispiel, dass die besetzten Gebiete auf Landkarten in Schulbüchern nicht erkennbar sind. Da reicht Israel grundsätzlich bis zum Jordan, manchmal, unter Bezug auf Bibelstellen, sogar darüber hinaus. Auf Karten, die die Bildungseinrichtungen der Region zeigen, fehlen die palästinensischen Universitäten . Auf Karten mit Israels Bevölkerungszentren fehlen Städte mit palästinensischer Mehrheit , zum Beispiel Nazareth. Die Existenz der Palästinenser wird d en israelischen Kindern weitgehend versch wiegen, sagt Nurit Peled. Auch auf Fotos sind sie nicht zu sehen. Bilder v on F lüchtlingslagern zeigen leere Straßen, Bilder von Straßenkontrollpunkten im Westjordanland zeigen israelische Soldaten , aber keine Palästinenser, die an diesen Checkpoints anhallten müssen:

    "

    http://www.dradio.de/dlf/sendungen/andruck/1970712/

     

    In Worten:

     

    "

    " Die Kinder lernen, dass Mitleid etwas ist , was auf die eigene Volksgruppe oder Religion beschränkt ist. Palästinenser werden nie als Opfer, imm er n ur als " Leichnam " bezeichnet . Der ganze Ansatz lehrt die Schüler, dass diese Leute einfach kein Mitleid verdienen . "

    "

    http://www.dradio.de/dlf/sendungen/andruck/1970712/

  • C
    Chris

    Wehret den Anfängen! Zuerst werden Worte verändert...und was kommt dann?

  • TL
    Tim Leuther

    Schreibt einfach neue Kinderbücher. Wenn die alten weder wegen den Wörtern, noch wegen dem Inhalt (kinder schlagen) gehen, was doktort ihr da rum?

  • DB
    Dirk B.

    Wenn es schon um Sprachgerauch geht... An den Autor des Artikels: Onanieren hat mit Wichsen nichts zu tun, es ist nicht die hässliche Schwester des Wortes Wichsen! An dieser Stelle müsste es masturbieren heissen, denn Onanieren bedeutet coitus interuptus, wörtlich.. den Samen auf den Boden fallen lassen, nach Onan, der seine Frau nicht schwängern wollte...

     

    Da sprach Juda zu Onan: Gehe zu deines Bruders Weib und nimm sie zur Ehe, dass du deinem Bruder Samen erweckest. Aber da Onan wusste, dass der Same nicht sein eigen sein sollte, wenn er einging zu seines Bruders Weib, ließ er's auf die Erde fallen und verderbte es, auf dass er seinem Bruder nicht Samen gäbe. ( Genesis 38)

  • E
    Ella

    na, da bin ich ja mal gespannt, wie Grimm's Märchen nach der "Bereinigung" aussehen.

  • M
    manfred (61)

    Sprache ist Ausdruck des Denkens. Wer anderen vorschreibt, was gesagt werden darf und was nicht, schreibt vor, was gedacht werden darf und was nicht. Ich empfehle die Lektüre der Tagebücher des Victor Klemperer oder wenigstens die seines Büchleins "LTI". Dort kann man sehr anschaulich nachvollziehen, wie Gehirnwäsche durch "Säuberung" der Sprache funktioniert. Und man versteht, weshalb diese Angriffe auf Literatur durchaus faschistische Züge tragen.

  • A
    atalaya

    Und was ist eigentlich mit der "Muhme" Rumpumpel, die ja in der kleinen Hexe auch vorkommt?

     

    Und wird der Struwwelpeter jetzt auch verboten (es ging spazieren vor dem Tor, ein kohlpechrabenschwarzer Mohr...)?

     

    Und was ist mit Wilhelm Busch? Schließlich kann man doch keine bösen Kinder durch die Mühle drehen...

  • J
    Joba

    Die Änderung des Wortes "durchwichsen" hat für mich nichts mit Prüderie oder "Political Correctness" zu tun (anders bei rassistischen Konnotationen, die m.E. nicht unbedingt geändert, sondern erläutert gehören), sondern schlicht mit Verständlichkeit. Das Wort wichsen lernen Kinder heute eben in der einschlägigen Bedeutung kennen (ohne pfui, aber mit einem gewissen Schamfaktor, weil er Intimes betrifft), so dass "durchgewichste Kinder" zu unnötigen Irritationen führen. Kinderbücher sollten nicht mit Fußnoten überfrachtet werden.Bei Büchern für Erwachsene, die ohnehin in der Regel einen größeren Wortschatz haben, ist das anders. Sprachkonservatismus bei Kinderliteratur ist ebenso ideologisch wie übertriebene "Political Correctness".

    Noch eine kleine Anekdote zum Schluss:

    In Mendelssohns Oratorium "Paulus" heißt es in einem Rezitativ: "Und wie sie ausgesandt von dem Heil'gen Geist, so schifften sie von dannen."

    Dies löste in einem Chor während einer Probe schallendes Gelächter aus. Nur der mitsingende Engländer wusste nicht, worum es ging.

  • OM
    Olaf Mertens

    Irgendwie völlig unverständlich, wieso man das Ganze nicht über erläuternde Fußnoten regeln kann. Das wäre doch wohl die naheliegendste Möglichkeit gewesen. Können die Kinder auch gleich lernen, dass Fußnoten keine Quantenzensuren sind.

    Im Übrigen frage ich mich: würde man in den Büchern auch so wild rumstreichen und ändern wenn es sich um Goethes oder Thomas Manns Werke handeln würde?

  • TF
    Thomas Fluhr

    Es findet keine Zensur statt, nur vorauseilende Selbstzensur. Bald brennen wieder Bücher, oder werden einfach gelöscht.

  • H
    Horsti

    Warum wird derart "entartete" Literatur nicht einfach verbrannt? Damit haben wir Deutschen doch Erfahrungen...

  • DS
    Der Schreiber

    Wenn man gerade dabei ist, warum ändert man nicht auch Goethes "Faust" oder Schillers "Die Räuber"?

    Nicht zeitgemäß, wie schon ein anderer Kommentator sagte, Bücher sind ein Spiegel ihrer Zeit.

    Das ein Wort wie "Mohr" nicht automatisch rassistisch oder negativ gemeint ist, merkt man wunderbar im Struwwelpeter. Wo der gute Nikolaus die Buben in Tinte tunkt weil sie einen "Mohr" wegen seiner Hautfarbe hänseln.

    Und Tom Saywer zu ändern ist schlichtweg ein Verbrechen da es mit den wichtigsten Inhalt des Buches verändert.

    Es geht schließlich um Rassismus und Sklaverei!

    Da könnte man auch die Tagebücher von Anne Frank ändern, oder Professor Mamlock.

  • KK
    Kein Kunde

    Solange die Versionen gekennzeichnet sind und die originalen Texte auch noch zu erwerben, wo ist das Problem?

     

    Wenn es von Märchen eine zensierte und eine originale Version gibt, was wird wohl die Folge sein?

     

    Mama, Ich will aber das ECHTE Buch!

     

    Locker sehen, als ne gute Leselustkampagne.

  • NB
    Nikolas Böhm

    Die Debatte ist völlig absurd! Man kann doch jetzt nicht alle alten Kinderbücher bereinigen in Hinblick auf alte Ausdrücke, die heute irgendwie als vulgär oder politisch nicht korrekt gelten. Darüber muss man doch mit den Kindern reden! Man nimmt so der Sprache ihren Reichtum, kappt einfach eine historische Bedeutung - und später im Literaturunterricht verstehen die Jugendlichen es nicht. Man kann doch auch sagen: "Neger, das sagt man heute nicht mehr, das verletzt". Auch andere historische Sichtweisen oder Zusammenhänge müsste man, so betrachtet, ersetzen, damit die Kinder bloß nichts falsch verstehen. Das Vorhaben ist ebenso end- wie ziellos. (Übrigens: Falls "durchwichsen" wirklich ersetzt werden muss, schlage ich "die Fresse polieren" vor, da ist die eigentliche Bedeutung von "wichsen" wenigstens noch enthalten.)

  • T
    T.V.

    Und keiner stellt die Frage warum Kinder nichts über Sex wissen sollen. Dank der Zensur gibts dann wieder ein paar verklemmte Jugendliche mehr, vielen Dank.

  • G
    gorter

    Das Wort "Opfer" hat neuerdings auch eine ganz böse Konnotation bekommen - "Du Opfer!". Ich empfehle, es vorbeugend aus allen Jugendbüchern zu entfernen.

  • WG
    Willy G

    Die Zensur beginnt im eigenen Kopf. Wie wäre es, wenn man nicht nur in der Literatur die Dinge beim Namen nennen kann, sondern auch im echten Leben? Mal ehrlich, welcher gute Papa redet denn mit seinem Jungen übers Wichsen? Muss man das den Gleichaltrigen überlassen (woher haben die denn ihr Wissen)? Oder dem Aufklärungsunterricht? Wo bleibt denn da die Weitergabe der persönlichen Erfahrung an die nächste Generation? Oder kommt man in Grenznähe zum Kindesmissbrauch, wenn der Vater dem Kinde erklärt wie mans richtig macht? Oder darf man als erwachsener Mann (und Frau!) nicht zugeben, dass man auch noch regelmässig seinen individuellen Freuden nachgeht? Sex ist gut und schön in allen Varianten, solange alle Beteiligten Spass daran haben. So oder so ähnlich hat es uns doch Altvater Günter Amendt beigebracht. Schenkt mal wieder das Sexbuch!

  • EL
    Ernst Lehmann

    In der Stadtverwaltiung Bern hat man doch tatsächlich "Vater" und "Mutter" wegzensiert. Stadtdessen heisst es jetzt "Das Elter". (kein witz, kann gegoogelt werden)

  • BG
    Bruno Gotenhaupt

    Damit müsste das neue `Neusprechdictionary` unter den Verlegern kursieren was `Doppelplusgut` für die selbsternannten Sprachmoralwächter ist, damit sie einer Beschäftigung nachgehen können und Lesern in Zukunft vorschreiben können was sie zu lesen/verstehen haben und `Doppelplusschlecht` für die Sprachkultur die bis zur Unkenntlichkeit von ihren Ursprungswerken entstellt wird und damit Unverständlich wird für zukünftige Leser. Gut, dass der sog. `Negerkönig` in Pippi Langstrumpf zum `Südseekönig` mutiert mag dem Werk noch eine zusätzliche exotische Nuance verleihen aber wenn man bei Jim Knopfs `Negerbaby` plötzlich ein `dunkles gebräuntes Baby` macht ist einerseits die Herabwertung immer noch vorhanden zum anderen kann der Leser in Zukunft nicht nachvollziehen was unter einem `dunklen gebräunten Baby` gemeint ist, etwa ein Kleinkind mit schweren Sonnenbrand? Andererseits, um bei diesen Beispiel zu bleiben, wird durch die Wortzensur der `Zeitgeist` verdrängt unter denen die Werke entstanden sind was es für die Leser in Zukunft schwerer macht, die Differenzierung von Rassismus und seinen unscharfen Grenze zu erkennen. George Orwell hat in seiner Dystopie `1984` recht behalten, heute leben wir in dieser.

  • MH
    Marco Hoffmann

    Doppelplusgut: hörspielkasseten statt vorlesen, dann müssen die Eltern nichmal mehr mit dem kind kommunizieren und erklären, warum was was ist und so, sondern nur noch auf play klicken.

     

    Mit amputiertem Präputium und keratinierter Eichel über wichsen sprechen ist ja auch ziemlich blöd.

     

    Kindern Phosphorbomben auf den Kopf werfen - ok. Kindern das Wort Neger erklären - pfui bä'! ...der Buchverlag macht mir die Welt, wie es ihm gefällt.. kommentierte Ausgaben mit Anhang für Eltern sind ja selbst bei der Bibel selten.

  • TZ
    Tutnich Zursache

    @ R. G. Mehlhorn

     

     

    oh doch - ich benutze entweder Lederfett oder Schuhwichse zum wichsen meiner Stiefel.

     

    Und oft benutze ich das Wort Schuhwichse sogar sehr laut - damit die ganzen Kleingeister und Spießer so herrlich dämlich dreinschauen.

     

     

    @ Geschichtsfälschung

    @ grefel

     

    sehe ich genauso

  • RW
    Reinhard W. Moosdorf

    Die Sache ist meines Erachtens nicht so einfach, wie es sich hier in der Kommentarspalte einige Sprachfreunde machen, wenn ich ihnen auch punktuell zustimmen mag.

    Ich empfehle, mehr zu differenzieren.

    Richtig: Huck Finn macht ohne "Nigger" keinen Sinn, weil es gut widerspiegelt, wie zugleich die Achtung vor dem erwachsenen Farbigen, die Tom & Huck ihm im Unterschied zu anderen entgegenbringen, mit ihrem eigenen immanenten Rassismus zusammenspielte. Wenn man die Geschichte aber heute z.B. einem farbigen Jungen vorliest, kann er nicht ohne Weiteres das tun, was uns früher leicht fiel: Die Identifizierung mit dem oder den Helden. Falls er das doch tut, zwingt ihn die Geschichte innerlich "weiß" zu werden - ein Problem, das später seine Identitätsfindung mit Sicherheit beeinträchtigen wird. Ein farbiges Kind kann diese Geschichten also nur begleitet und distanzierend erleben - hier müssen Eltern und Erzieher tatsächlich mitarbeiten. Da wird es dann leider oft dünn - auch viele Eltern sind da arg gefordert. An Kinderbüchern mit in dieser Hinsicht unproblematischen Helden ist die Welt übrigens nicht unbedingt reich.

    Ganz anders ist wohl die Sache mit dem "Südseekönig" zu werten. Hier wurde lediglich ein Lapsus bei der Wortfindung der deutschen Übersetzung berichtigt.

    Dass man ansonsten Sprache dem zeitgemäßen Gebrauch anpasst, ist nun wirklich nicht neu und nicht verwerflich. Klar klingt dem Gourmet die alte Fassung oft edler, aber dem Normalmensch ist das nun wirklich nicht zuzumuten. Wer anders denkt, dem sei mal die Lektüre der Original-Lutherbibel empfohlen. Ohne erklärenden Apparat geht für die meisten da gar nichts. Eine gern gestellte Frage: Weiß jemand auf Anhieb, was eine "Schnur" ist?

     

    Ob ich Frau Schröder als Politikerin gut finde, ist die eine Sache. Mir sagt ihre Politik überhaupt nicht zu.

    Aber ich kann nicht umhin, zuzugeben, dass sie sich als Mutter offenbar Gedanken macht und finde es andererseits merkwürdig, dass hier im "linken" Spektrum so viele Leute rassistische Sprache soweit sie sich in Texten findet, die wir als Kinder geliebt haben, nunmehr als Erbhof betrachten, den es zu verteidigen gilt.

  • N
    nachtrag

    Zu den rassistischen Wörtern:

     

    Sprache reproduziert auch immer gesellschaftliche Machtverhältnisse. Sie steht im Zusammenhang mit Bedeutungen. Wörter wie N... haben eine Bedeutung, die immer im Zusammenhang mit Kolonialismus und somit Sklaverei, grenzenlosem Unrecht und Unterdrückung stehen.

     

    Mir fällt es bis heute schwer, nicht N...kuss zu sagen. Weil ich es in der Kindheit als feststehenden Begriff kennengelernt habe. Für schwarze Menschen ist dieser Begriff aber verletzend. Auch habe ich 10 kleine N..., den N...könig etc als Kind vorgelesen bekommen. Dennoch finde ich es - vor allem nach Auseinandersetzungen mit sowohl schwarzen als auch weißen FreundInnen - wichtig, dieses und ähnliche Wörter nicht mehr zu benutzen.

     

    Ich (weiß) bin bei meinen eigenen Kindern bzgl. Kinderliteratur (Pipi, 5 Freunde, Lukas etc.) auch sehr vorsichtig, weil ich nicht möchte, dass sie diese Wörter überhaupt in dem oben genannten Zusammenhang kennenlernen. Dann können sie sie später auch nicht so benutzen. Sie werden diese Wörter doch eh irgendwann kennenlernen. Warum nicht dann, wenn sie dafür längst selbstverständlich nicht-diskriminierende, erniedrigende Wörter haben? Wenn sie sie dann kennenlernen, werden sie auch wissen "aha, so sagte man also früher, tja jetzt nicht mehr und zwar aus dem und dem grund".

     

    Warum tun wir uns so schwer daran, diskriminierende Wörter loszulassen? Woran halten wir fest? wofür sind sie noch wichtig?

     

    gut, "wichsen" zu ersetzen verstehe ich nun auch nicht, ich finde, das in den Zusammenhang mit der Streichung von rassistischen Begriffen zu bringen oder zu vergleichen allerdings auch unter allem niveau.hier werden dinge verglichen, die rein gar nichts miteinander zu tun haben.

  • KJ
    Klaus J.

    Liebe taz,

     

    jetzt wundere ich mal ein bisschen, also gegen "Neger" in der Umgangssprache habt ihr nichts, das ist so OK.

    Da seid ihr ganz auf der Linie der, na sagen wir mal etwas unterprivilegierten Kristina S., die ja auch deutschkritische Äußerungen als Rassismus abtut.

     

    Gute Nacht liebe taz,

    schlaft schön

     

    Gruß

    Klaus

  • W
    Wüstenratte

    Achtung Ironie! Wann wird dann endlich aus Toilette wieder Scheißhaus? Aus Boulette ein Bratklops und aus einem Döner ein stinkendes türkisches Dreieck? Königsberger Klopse werden dann zu Kaliningrader Fleischbällchen, oder was? Ironie aus! Dummfug! An die Menschen mit überschaubarer Bildung (Ersatz für "Dummdödel"): in meiner Kindheit trugen die Mädels ihren Muff oder ihr Fellchen vor dem Bauch und wenn es kalt war und wärmten auch noch ihre Hände darin. Verbieten, ersetzen gegen "röhrenförmigen Fellhandwärmer".

    P.S. von "Mama" Schröder war ja nichts anderes zu erwarten, allerdings sollte sie doch besser "Kleinstkind mit stark pigmentierter Hautfarbe" benutzen.

  • L
    Lupo

    Ich bin davon überzeugt, das die Menschen, die sich über die Sprache in alten Büchern aufregen, die selben sind, die noch die Toilette so sauber scheuern das Mensch daraus Essen könnte. Und sich dann wundern wenn ihr Nachwuchs auf jeden Staubkrümel allergisch reagiert.

     

    Davon mal abgesehen werden die Bücher durch diese "Säuberung" nich besser.

  • W
    w.-g.esders

    echt geil der beitrag

  • W
    Wahnsinn

    Wenn das Wort aus der Sprache verschwindet, sollte es trotzdem bleiben und mit einer Fußnote erklärt werden.

  • F
    Florian

    Bücher, auch Kinderbücher, spiegeln immer die Zeit wieder in der sie geschrieben wurden. Ich denke es ist für Kinder eher zuträglich als schädlich wenn man sie auch erkennen lässt das sich Zeiten, Gesellschaft und Sprache ändert.

    Aber das würde nun natürlich wieder Gesprächsbereitschaft und Erklärungsarbeit auf Seite der Eltern fordern, was wohl zu viel verlangt ist.

  • M
    MoritzH

    Das Wort Nigger bei Tom Sawyer und Huck Finn hat mir in frühen Jahren ganz nebenbei beigebracht, wie diskriminierende Sprache und soziale Ungerechtigkeit zusammenhängen. Die negativen Wörter waren nämlich kontextualisiert. Bei Mark Twain wird man nicht zum Rassisten, sondern erhält das lebensnahe Bild vor den Abgründen einer rassistischen Gesellschaft. Es sind die Weißen, die ihre Kinder und Sklaven prügeln, in die Schulbank zwingen, sich gegenseitig betrügen und wegen Familienfehden umbringen. Dank der beflissenden Selbstzensur des neuen Wohlfühlbürgertums bleibt uns der ungeschönte Blick in soziale Verhältnisse und ihren sprachlichen Ausdruck nun erspart. Alles be-rein-nigt.

  • K
    Kempe

    Hände auf die Decke!!

     

    wer die Lieblingsbeschäftigung aller 14-jährigen Jungen nur noch mit dem ekligen, kalten Fachausdruck benennen mag, bei dem jeder Junge an weiße Kacheln, weiße Kittel und Muttis strafenden Blick beim Erwischtwerden denkt, benennen will, ist entweder katholischer Bischof oder hat nicht mehr alle Tassen im Schrank. (Zugegeben: kein wirklicher Unterschied...)

    Den Sprachpolizisten ist nun wirklich das Handwerk zu legen! Zum Beispiel durch öffentliches Massen-Schuheputzen. Bei Ansicht der dabei verrichteten Tätigkeiten würde den Kurzen vielleicht auch der Grund für die semantische Übertragung klar werden.

  • RG
    R. G. Mehlhorn

    Nun gut, es mag ja sein, daß man die alten Wörter heute nicht mehr verwendet, weil sie eben veraltet sind. Es wichst eben heute niemand mehr den Schnurrbart oder die Schuhe. Daß Wörter einer Verschiebung ihrer Bedeutung unterliegen ist ebenfalls nichts Neues.

    Nichts Neues ist allerdings auch, aus einer, wie auch immer gearteten Ideologie heraus Wörter zu Unwörtern deklariert werden. Dabei ist ja nur die Frage, welche Ideologie gerade angesagt ist. Und somit ist die Kinderbuchzensur vom Prinzip auf eine Stufe zu stellen mit der Zensur im Nationalsozialismus oder in den Diktaturen des Ostblocks. Denn auch diese hatten mit ihrer Zensur aus ihrer eigenen Sich nicht unrecht...

  • G
    grefel

    Ist schon schlimm wenn Texte dem allgemeinem Sprachgebrauch angepasst werden. Ich empfehle demnächst Grimms Märchen in der Urfassung vorzulesen.

  • DO
    Dieter Offergeld

    Pardon, aber diese politisch korrekten Pappnasen haben einen Knall.

    Oder werden die jetzt auch die Löschung des berüchtigten Götzzitats betreiben "Er aber sage ihm, er kann mich i.A.l." von J.W.v.Goethe(Rassist/Sexist)

  • B
    Bücherfreund

    Ein Irrsinn. Bisher waren es immer nur schlimme Diktaturen, in denen diese Art Zensur praktiziert wurde. Einmal mehr ein Beleg dafür, daß hier offenbar versucht wird, in nahezu faschistoider Manier Political Correctness durchzudrücken. Der wohlmeinende und letztlich versöhnliche Artikel der TAZ macht mich fassungslos. Man darf sich ernsthaft fragen, wann hier wieder Bücher brennen...

  • G
    Geschichtsfälschung

    Wenn man in "Tom Sawyer" von "Sklaven", statt von "Niggern" spricht, machen die entsprechenden Stellen überhaupt keinen Sinn mehr! Das ist so was von illiterat!

    Was kommt als nächstes? Streichen wir auch noch "Sklave", weil das ja auch nicht schön ist und sprechen dann davon, daß der Sklave (sorry!) der Arbeitnehmer Jim von seinem Herrn (shit!) vor seinem Arbeitgeber davongelaufen ist, weil sie sich nicht über seinen Urlaubsanspruch einigen konnten?

     

    Ich bin Antirassist. Aber ich will, daß die Menschen heute und morgen gut miteinander umgehen und ich will nicht darüber angelogen werden, wie sie früher miteinander umgegangen sind!

  • JA
    Juergen Arne Klein

    In Österreich wird "wichsen" oft auch im Sinne von "reiben" oder "scheuern" verwendet und das durchaus auch von Menschen über 60.

     

    Dass die #Schröder sozial und kulturell so kompetent ist wie ein trockener Küchenschwamm ist ja klar aber ich dachte, wenigstens in deutschen Verlagen arbeiten Menschen mit Phantasie und Gefühl für Sprache und Kultur. Was für eine Welt.

  • OB
    Oliver B.

    Oliver B. findet das superplusungut.