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Zeit für eine Obstkur

■ Außer Rindfleisch erweicht vielleicht auch Milch das Hirn. Das Pfund Sterling ist schon abgemagert

Berlin (taz) – Auch in Schokoladenosterhasen stecken möglicherweise Erreger für Rinderwahn. Und Joghurt sollten Menschen, denen ein intaktes Hirn wichtig ist, ebenfalls von ihrem Speiseplan streichen. Alle Produkte, für deren Herstellung Gelatine, Milch oder Milchpulver verwendet wurde, sind eventuell mit dem BSE-Erreger infiziert. Darauf weist das Bremer Institut für Präventivforschung und Sozialmedizin (Bips) hin.

Die WissenschaftlerInnen begründen ihre Warnung damit, daß in Großbritannien auch Kälber am Rinderwahn erkrankt sind, die niemals verseuchtes Tiermehl gefressen haben. Die Infektionswege seien möglicherweise wesentlich vielseitiger, als von der britischen Regierung proklamiert. Deshalb sollten die KonsumentInnen zunächst auf alle Produkte verzichten, die mit irgendeinem Rinderprodukt hergestellt wurden.

Gestern beriet der EU-Veterinärausschuß über ein generelles Importverbot für britisches Rindfleisch. Dafür war auch die Zustimmung des britischen Vertreters vonnöten. Zu Redaktionsschluß gab es noch kein Ergebnis. Die Finanzmärkte reagierten allerdings schon vor der Entscheidung, denn zehn EU-Länder haben bereits letzte Woche ein Einfuhrverbot erlassen. Das Pfund Sterling sackte um 1,5 Pfennig ab. Auf den niederländischen Schlachtviehmärkten stieg dafür der Preis für Rindfleisch um fünf Prozent: McDonald's will ab sofort seine „Burger“ für die britischen KundInnen mit niederländischem Fleisch füllen. Seiten 6 und 10

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