piwik no script img

Zeit der Verbote"Selbst ungesunde Laster bilden Kultur"

Auf ein paar Zigaretten mit Friedrich Kittler: Deutschlands berühmtester Medientheoretiker über das Rauchen - in Zeiten zunehmender Verächtlichmachungen.

Auf ein paar Benson & Hedges mit Friedrich Kittler - und diverse Camel ohne Filter mit Detlef Kuhlbrodt Bild: dpa

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

30 Kommentare

 / 
Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • I
    Ironbyte

    "Immer neue Ideen der Bürokraten schränken unsere Freiheit ein. Warum sollen wir nicht in der Kneipe rauchen? Die Nichtraucher können ja auch woanders hingehen. Und die armen Kellnerinnen, die können sich ja Gasmasken aufziehen. Arbeitsplatzschutz können wir uns in der globalisierten Welt sowieso nicht leisten, sonst kommen die Chinesen und Inder und schnappen sich unsere Arbeitsplätze in der Gastronomie.

     

    Wohin man auch blickt, überall das gleiche Bild: die Freiheit einer kleinen Minderheit wird eingeschränkt. So ist es zum Beispiel überhaupt nicht nachzuvollziehen, warum wir unseren Chemiekonzernen aus Umweltschutzgründen verbieten die Gewässer zu verpesten. Jeder Mensch kann sich ja aussuchen, ob er sein Trinkwasser aus dem Rhein haben möchte oder aus einer sauberen Quelle. Und dann wollen die Ökofundamentalisten auch noch aus der Atomenergie aussteigen. Völlig unverständlich. Wer Angst vor Strahlung oder anderen GAUs hat, soll halt wegziehen."

     

    @ Joe: Das kann ja wohl nicht dein Ernst sein!!!!!!

  • J
    Joe

    Schön, dass sich endlich mal jemand für die Freiheit der Raucher einsetzt, die in unserer kulturlosen Gesellschaft wie Aussätzige behandelt werden. Endlich traut sich mal jemand die Wahrheit auszusprechen. Immer neue Ideen der Bürokraten schränken unsere Freiheit ein. Warum sollen wir nicht in der Kneipe rauchen? Die Nichtraucher können ja auch woanders hingehen. Und die armen Kellnerinnen, die können sich ja Gasmasken aufziehen. Arbeitsplatzschutz können wir uns in der globalisierten Welt sowieso nicht leisten, sonst kommen die Chinesen und Inder und schnappen sich unsere Arbeitsplätze in der Gastronomie.

     

    Wohin man auch blickt, überall das gleiche Bild: die Freiheit einer kleinen Minderheit wird eingeschränkt. So ist es zum Beispiel überhaupt nicht nachzuvollziehen, warum wir unseren Chemiekonzernen aus Umweltschutzgründen verbieten die Gewässer zu verpesten. Jeder Mensch kann sich ja aussuchen, ob er sein Trinkwasser aus dem Rhein haben möchte oder aus einer sauberen Quelle. Und dann wollen die Ökofundamentalisten auch noch aus der Atomenergie aussteigen. Völlig unverständlich. Wer Angst vor Strahlung oder anderen GAUs hat, soll halt wegziehen.

     

    Von daher möchte ich dem berühmtesten Medientheoretiker aus tiefstem Herzen danken, dass

    er den Mut hat die unangenehmen Wahrheiten trotz des vorherrschenden Klimas der Repression von Seiten fundamentalistischer Nichtraucher anzusprechen und sich so zum Sprachrohr einer schweigenden Mehrheit aufzuschwingen. Denn unsere Freiheit wird nicht nur am Hindukusch oder in der U-Bahn bedroht, sondern auch in unserer geliebten Eckkneipe.

  • J
    Jengre

    Das Beklagen eines Verlustes der Rauchkultur kommt um Jahre zu spät. Sämtliche Zigarettenmarken, die aromatische und qualitätsvolle Tabakmischungen mit türkischen und griechischen Tabaken aus Anbauregionen wie Xanthi, Izmir und Samsun enthielten, sind vor Jahren vom Markt verschwunden. Die Mehrzahl der RaucherInnen hat das nicht einmal gemerkt, und die Tabakkonzerne weigern sich, für die Minderheit eine gute Zigarette auf den Markt zu bringen, die mit Recht einen Preis wie 10 Euro für 10 Stück hat und so profitabel wäre. Lieber wird die stinkende Suchtzigarette angeboten, die zweifelhafte Inhaltsstoffe enthält und für GenußraucherInnen, die sich nicht nur als Ausrede so nennen, eine echte Geruchsbelästigung ist.

  • J
    Jengre

    Das Beklagen eines Verlustes der Rauchkultur kommt um Jahre zu spät. Sämtliche Zigarettenmarken, die aromatische und qualitätsvolle Tabakmischungen mit türkischen und griechischen Tabaken aus Anbauregionen wie Xanthi, Izmir und Samsun enthielten, sind vor Jahren vom Markt verschwunden. Die Mehrzahl der RaucherInnen hat das nicht einmal gemerkt, und die Tabakkonzerne weigern sich, für die Minderheit eine gute Zigarette auf den Markt zu bringen, die mit Recht einen Preis wie 10 Euro für 10 Stück hat und so profitabel wäre. Lieber wird die stinkende Suchtzigarette angeboten, die zweifelhafte Inhaltsstoffe enthält und für GenußraucherInnen, die sich nicht nur als Ausrede so nennen, eine echte Geruchsbelästigung ist.

  • ML
    Mynah Lortzing

    Liebe Leute,

    warum schaut man sich bei derartigen Entscheidungen nicht im Ausland um? In Irland vier Wochen nach dem Rauchverbot standen die Leute an den Straßenecken, auch Nichtraucher dabei, haben nachbarschaftlich mit allem Möglichen gehandelt - subversiv wie immer.

    Ich gehöre zu der verschwindend kleinen Minderheit, die rauchen kann, aber nicht abhängig wird. Mit sechzehn habe ich mir eine Pfeife zugelegt, das machte Eindruck. Bei den angesagten Leuten konnte ich sowieso nicht wirklich dazugehören, und zur sexuellen Befreiung der Jungs wollte ich auch nicht beitragen.

    Heute gehe ich am Arbeitsplatz mit den Rauchern nach draußen, rauche auch mal eine mit, aber nicht, wenn ich wie jetzt erkältet bin. Ich kann jetzt auch dazugehören.

    Aber ich freue mich ohne Ende darüber, dass ich jetzt ausgehen, tanzen, essen und Musik hören kann, ohne von Rauch belästigt zu werden. Ich habe keine Lust auf Familienlokale sondern auf Szene. Ein Lob den Bhagwan-Diskos der Achtzigerjahre - die haben im Sinne von Alexis Zorbas das Rauchen nicht verboten, aber dennoch über Klimaanlage und fruchthaltige Drinks für körperliches Wohlbefinden gesorgt.

    ...Auf Geschäftsreisen habe ich auch die bekannten Eckkneipen kennengelernt, ein Raum, ein alter Fernseher, einige Männer, die alle mit der Wirtin und mit mir reden. Was habe ich da für Lebensgeschichten, Politik, Delirien und Jägerlatein gehört.In Niedersachsen sind einige von diesen nun geschlossen. Vielleicht machen sie im Sommer in der Garten- und Hinterhofsaison noch mal auf.

    Aber was ist mit den nicht so jungen Männern, die sich da abends an zwei Bier zu EUR 1.20 und Fußball hochgezogen haben? Und den anderen, für die Alkohol ein Problem ist? Hängen sie jetzt nur noch vor dem Fernseher, statt abends mal unter die Leute zu gehen?

    Hier in meiner Wohngegend gibt es keine Kneipen mehr. Der letzte Bäcker ist pleite. Die Männer hängen schon seit zehn Jahren zu Hause rum und werden von ihren Frauen verpflegt oder angebrüllt.

    Tatsache ist, dass diese Kneipen alle im Sterben liegen, und das Rauchverbot gibt ihnen jetzt einen Grund, in den Sack zu hauen.

    Freiheit, das bedeutet für mich in diesem Zusammenhang Kommunikationskultur. Wenn ich in guter Luft tanzen gehe, vor die Tür zu den Rauchern gehe usw., ist das förderlich. Wenn die Arbeiterkultur und das Philosophieren am Stammtisch stirbt, ist es ein Verlust, aber am Rauchen liegt es nicht.

    Vielleicht könnte man gegen teure Lizenz Raucherbars erlauben, aber ohne Livemusik, ohne Küche und mit durch die Lizenz notwendigen hohen Getränkepreisen. So wie es Striplokale gibt.

    Dann werden wir sehen, wie vielen Leuten das Rauchen wichtiger ist, als der sonstige Flair eines Lokals.

     

    Danke, dass ich hier mal etwas dazu sagen darf!

  • CG
    C. Grafe

    Lieber Michael, kleine Korrektur:

     

    in den Niederlanden wird ab 1 Juli ein strengeres Rauchverbot gelten als in Dänemark oder Belgien.

    Die Calvinisten, die seit geraumer Zeit das Land in ihrer Macht haben (über Fundamentalistenstaaten gesprochen) lassen überhaupt keine Ausnahmen zu. Selbst Rauchverbote auf Caféterrassen werden ernsthaft diskutiert und auch respektabele Medien wie das NRC Handelsblad rufen Raucher gerne zu Parias der modernen Gesellschaft aus - und sind dabei keineswegs ironisch.

     

    Damit also das Aus für die Braunen Cafés in Amsterdam - Fahrt noch hin, solange es sie gibt!

     

    Und wie die Grünen in Deutschland, hat sich auch Groenlinks mit voller Überzeugung dafür ausgesprochen, die Grenze zwischen Staat und Privatsphäre zu verschieben.

  • M
    Michael

    Warum hat sich der Gesetzgeber nicht an den Niederlanden orientiert?Jeder Gastwirt kann selbst entscheiden ob er eine Raucher-oder Nichtraucherkneipe betreibt.Ich meine jetzt keine Coffeshops.

    Vielleicht mußte einfach ein neues Feindbild her.Raucher gegen Nichtraucher ist doch besser wie Bürger gegenUmweltsünder,Atomkraft,Überwachung etc.

  • L
    lorelei

    Man hätte sich ja mal ein Beispiel an der Art und Weise nehmen können, in der in diesem Land normalerweise Wirtschaftspolitik betrieben wird: Eine freiwillige Selbstverpflichtung der Gastronomie bis zum Jahr 2020 den Anteil an Raucherlokalen pro Gemeinde auf unter 30% zu drücken, bei Nichterfüllung dann zehn Jahre später mit einem mehr oder weniger zahnlosen Gesetz drohen.

    Aber nein, hier geht es ja nur um Normalsterbliche und Kleinst-Wirte, die leider keinen Platz für Raucherräume haben, da muß man ja keine Rücksicht nehmen.

    Stattdessen wird fröhlich Blockwartmentalität und Denunziantentum gefördert.

     

    Nunja. Über das Verbot des Rauchens in Speiselokalen freue ich mich ja wirklich, aber das jetzt.. Immer diese protestantische Lustfeindlichkeit! Ist wohl (mal wieder) der neue Zeitgeist.

     

    Frohes Neues, Allerseits.

  • F
    Frauke

    "Es ist erstaunlich, dass fanatische Raucher auch dann ihre Kommentare abgeben müssen, wenn sie von diesem Artikel gar nicht betroffen sind. Ganz offensichtlich geht es ihnen nur darum, anderen das Recht auf einen eigenen Lebensstil abzusprechen.

    Aus Neid, weil sie keinen eigenen Lebensstil haben, den sie auch verteidigen können, weil sie dazu stehen?" Zugegeben, ich hab das Zitat ein wenig verändert, aber erstaunlich, wie es auch aus der anderen Sicht zutrifft.

    Nichtraucher lieben es, ihren Lebensstil rauchfrei zu pflegen. In die Kneipe ihrer Wahl zu gehen, um ein Bier oder ein Glas Wein rauchfrei zu genießen (und vor allem, zu schmecken). Nichts anderes passiert gerade, als dass Nichtraucher aus ihre jahrzehntelangen Nichthandlungsstarre aufwachen und ihren Lebensstil verteidigen. Und nicht sie sind diejenigen, die anderen Leuten durch ihr Verhalten Lungenkrebs und Schrumpelhaut verpassen. Und mal ehrlich, das Rauchverhalten vieler Raucher (sich die neue Zigarette am Stummel der alten anzuzünden) hat mit Genuß wohl nix mehr zu tun.

  • M
    micha

    Es ist erstaunlich, dass fanatische Anti-Raucher auch dann ihre Kommentare abgeben müssen, wenn sie von diesem Artikel (übrigens sher gut geschrieben) gar nicht betroffen sind. Ganz offensichtlich geht es ihnen nur darum, anderen das Recht auf einen eigenen Lebensstil abzusprechen.

    Aus Neid, weil sie keinen eigenen Lebensstil haben, den sie auch verteidigen können, weil die dazu stehen?

  • A
    Aranxo

    Der jakobinische Tugendterror greift wieder um sich!

     

    Nichtraucherschutz schön und gut, aber man vergisst, dass es sich bei Gaststätten um etwas ganz anderes handelt als die übrigen "öffentlichen" Gebäude. Rauchverbot in Schulen, Ämtern, Krankenhäusern usw. finde ich vollkommen korrekt, denn da wird man - zumindest gelegentlich - zum Besuch gezwungen. Aber Kneipen sind eine rein privatwirtschaftliche Angelegenheit. Niemand muss eine bestimmte Kneipe besuchen. Es hätte daher vollkommen genügt, eine eindeutige Kennzeichnung an der Eingangstür zu verlangen, ob geraucht werden darf oder nicht. Schließlich gibt es schon genug Beispiele, wo Wirtschaften mit dem Argument rauchfrei warben und damit gut überlebt haben.

     

    Die Folge wird sein, dass es ein großes Kneipensterben geben wird, weil es mehr und mehr Schwarzgastronomie auf der Bildfläche erscheint. Deutschland ist eben nicht Italien.

  • MB
    Michael Borg-Laufs

    Die taz hat lange ausschließlich Pro-Rauchverbot geschrieben, so dass ich schon befürchtete, nicht nur meine bevorzugte Partei zu verlieren (die ich nicht mehr wählen werde, weil sie die schlimmste Anti-Raucher-Gang bei den Parteien ist), sondern auch die taz, die ich seit fast 30 Jahren lese. Nun gibt es auch immer wieder mal kritische Artikel zum Rauchverbot, die darauf eingehen, dass Nichtraucherschutz das eine, Raucherbevormundung und -erziehung das andere ist. Schön!

  • CG
    C. Grafe

    Ihren Kommentar hier eingeben

     

    Ob es um Verlust der Ehre geht, oder einfach um einen Eingriff in die Privatsphäre, ist eigentlich egal. Fakt ist, daß die Verbote für Bereiche gelten, aus der Staat sinnigerweise zurückhalten sollte. Daß genau die Leute, die es vor Allem treffen wird, sich vielleicht bei der nächsten Wahl irgendwie rächen könnten, nämlich als Protestwähler, scheint niemanden zu interessieren; kurzsichtige Nachlässigkeit.

     

    Ob der Hinweis auf die Lex Berlusconi trifft, ist übrigens auch noch diskutabel: immerhin ist Italien kein Land der Cafés, in die man sich zwecks Überwinterung zurückzieht.

     

    Ansonsten würde ich es (als Nichtraucher) inzwischen begrüßen, wenn es ausgewiesene Raucherclubs geben würde, in denen man der widerlichen Blockwart-mentalität der Moralschützer entkommen könnte.

  • RK
    Roland Kuhnert

    @Monika

    Verehrte Monika, Ihre Einlassung ist völlig unbegründet. Die taz hat das Rauchverbot in deutlich überwiegendem Maße, insbesondere in zahllosen Artikeln von Georg Löwisch, stets positiv begleitet.

  • V
    viv

    versteh ich nicht, das die taz rauchen so toll findet, das diese rauchen-ist-kultur beiträge erscheinen.. raucht ihr alle, in der redaktion? oder wie macht ihr das, habt eine raucherecke? was sagen die nichtraucher bei der taz? rauchen die aus solidarität passiv mit?

    naja. ich versteh nicht, nachdem jahrzehntelang die raucher die kneipen besetzt hielten, sind doch jetzt mal die dran, die gute luft für kultur halten. oder?

  • G
    George

    ich bin selbst Nichtraucher, aber was noch mehr nervt als stinkende Kleider am naechsten Morgen ist der Geruch von Schweiss und Pfuerzen der einem neurdings beim Betreten eines Clubs entgegenstroemt.Guter Text, natuerlich einseitig, aber Pro und Kontra gerade in bezug auf Rauchen (jeder weiss dass Passivrauchen ungesund ist) ist langweilig, dafuer lese ich dann die FAZ.

  • M
    Michael

    Klar, wir müssen alle sterben.

    Und toll, diese Edel-Kultur: ich möchte gar nicht so alt werden in dieser schnöden Welt.

    Und dann noch dieses pseudo-wissenschaftliche Gelaber über das gleich bleibende Spektrum der Todesursachen mit Blick auf selbstschädigendes Verhalten.

    Wann waren die beiden Plauderer denn zum letzten mal (oder jemals?) auf einer onkologischen Station bei einem Patienten oder einem lieben Freund mit Lungen- oder Bronchial-Karzinom?

    Und haben Sie mal einen Freund oder die liebe rauchende Freundin mit Lungenkrebs in einer Palliativstation oder in einem Hospiz beim Sterben begleitet?

    Dabei gefriert einem dann der Atem aus anderen Gründen als bei einem winterlichen Spaziergang im Park.

     

    Rauchen Sie, so lange Sie wollen, wenn möglich mit viel Genuss und Freude.

    Aber lassen Sie mich mit Ihrer Sucht und dem gesundheitschädlichem Qualm, den Sie dabei absondern, als Nichtraucher bitte unbehelligt.

    Und weil das seit vierzig Jahren nicht in das ungeschriebene informelle Benimmbuch von Rauchern gepasst hat, wurde es jetzt eben als formelle und verbindliche gesetzliche Verordnung aufgeschrieben.

    Mehr ist nicht geschehen!

  • RL
    roberto largo

    rauchen ist eine dieser unzulänglichkeiten des lebens.

    der raucher zerstört sich bewusst selbst mit lust daran.

    der raucher der davon losgekommen ist kann auch zu einem nervigen nichtraucher werden.

    der raucher der wieder anfängt sieht ein das er

    lustvolle selbstzerstörung als den besseren lebensweg begreift.

    philososophisch gesehen ist rauchen gelebter fatalismus. selbstmord ist cooler als angst.

  • M
    Matthias

    Ein schöner Artikel.

  • P
    polyphem

    Thema eindeutig verfehlt. Raucht Euch doch zu Tode, wenn ihr mögt. Darum geht es nicht. Es geht um Schutz von Menschen, die nicht belästigt werden wollen und um Schutz z.B. von Kindern, die ihre Rechte selbst nicht durchsetzen können. Es wird doch auch Niemand mehr zugemutet, in asbestverseuchten Räumen zu leben oder zu arbeiten.

     

    P.S.: Es gab schon immer und gibt noch immer Raucher, die rücksichtsvoll ihren Dampf dort ablassen, wo es Andere nicht stört. Als jemand, der aufgrund eines Augenschadens extrem an Tabakrauch leidet, bedauere ich, dass zukünftig "Freiluftgastronomie" wohl besonders beraucht werden wird.

  • JT
    Jörg Tiedemann

    Jetzt könnt Ihr noch Euren Bruder im Geiste, den BILD-Kolumnisten F. J. Wagner, zitieren, der in seinem Kommentar gestern die Zigarette als eine lebenslang treue und verständnisvolle Geliebte versinndbildlichte, der herzlose Politiker und ahnungslose Mediziner nun mit einem Mal den Zugang zu seinen Kneipen und Restaurants verboten und damit getrennt hätten, was eng und liebevoll zusammengehöre. Nichtraucherschutz also als so eine Art Apartheid-Politik.

     

    Liebe Schöngeister, Ihr könnt noch so viele Metaphern drechseln und Nebelkerzen auswerfen: Eure Freiheit endet genau da, wo die Freiheit und Unversehrtheit Eurer Mitmenschen beginnt. Ist das so schwer zu begreifen?

  • E
    Ergk

    Sehr gut zu lesen und ein schöner Fingerzeig auf eine Kultur die verloren geht.

    Eine Kultur des Miteinanders wird zu einem Gegeneinander weil Lobbys mit schmierigen Tricks Rechte durchsetzen, die nicht nur gegen Raucher, sondern auch gegen gewachsene Kultur sind.

    Es schwappt über den grossen Teich herüber und muss per Gesetz umgesetzt werden, weil die Masse geselliger Menschen es gar nicht will.

    So schafft man Miteinander und Geselligkeit ab.

    "Begründet" mit haltlosen Studien, die nicht hinterfragt werden dürfen, abgenickt von Handhebern, die nicht wissen, was sie überhaupt tun und verbreitet und verteidigt mit massenhaften nachgeplapperten Vorurteilen wird durchgedrückt was ach so tolle Gutmenschen wollen.

    3301 sag ich nur.

    Unhaltbar - Aber jeder glaubt es zu wissen!

    Und selbst wenn wäre was nicht ist -

    Wozu sollen alle Leute 120 Jahre alt werden, wenn sie dafür 119,99 Jahre ihres Lebens verbrauchen?

    Darin finden nur Puritaner einen Sinn(und der Pharma- Medizin- Bereich), aber nicht Leute, die was erLeben wollen.

  • M
    Martin

    Jaja, die Zigarette danach! "Das habe ich gerade erleben dürfen, deshalb musste ich das erzählen." Schön, dass ihm das noch mal widerfahren ist. Das Gehabe alternder Männer kann ganz schön unappetitlich sein. Überhaupt habe ich selten so etwas Selbstgefälliges wie dieses nicht stattfindende Gespräch gelesen, Rauchen hin oder her.

  • DT
    Dirk Thamm

    Ein wirklich guter Artikel. Sagt mal, ihr militanten Nichtraucher: Sonst regelt doch anscheinend auch alles der Markt. Warum sollte das beim Rauchen nicht auch so sein. Lastt die Wirtinnen und Wirte doch selbst entscheiden, ob sie eine Raucherkneipe oder eine Nichtaucherkneipe aufmachen. Ihr könnt doch dann dort hingehen, wo es rauchfrei ist. Wundert euch aber nicht, wenn es dort einfach langweilig ist.

  • S
    schlabund

    Solange die Auspuffrohre der Autos auf Kinderwagenhöhe sind, finde ich diese ganze Anti-Raucherdiskussion, mit Verlaub, etwas merkwürdig.

     

     

    mfg

     

    Schlabund

  • R
    Raffaele

    Wieso sind die Deutschen immer so dogmatisch steif und katastrophal? Existenzbwedrohung, Ehrenverlust, die Welt geht unter!!! Nichts geht unter, man raucht weiter, nur eben an der frischen Lust und nicht ins Gesicht meiner Kinder im Restaurant.

     

    In Italien ist das seit 5 Jahren normal, das Rauchen vor der Tür, kein Raucher findet es existenzbedrohend oder demütigend! War vor 2 Jahren noch Raucher, fand das sogar interessant weil man die Frauen ansprechen konnte! Haste mal Feuer, oder so....

     

    Oder seid ihr zu faul um mal aufzustehen und 5 Minuten draussen zu rauchen ?

  • MJ
    Maass, Jörn

    Es geht ja gar nicht um das Rauchen... sondern nur um die persönlichen Freiheiten einiger die sich einschränken müssen... genauso wie sich Junkies auf einige wenige Orte konzentrieren müssen um sich da ihren Schuss zu setzen.. tja die würden sich auch darüber freuen nicht in ihrer freien wahl eingeschränkt zu sein und es ins trinkwasser gemischt zu bekommen... fänden die junkies sicherlich toll.. der rest müsste zwar diese freiheit mitgeniessen aber es wäre denen ja egal.. wie kommt man zu solchen ansichten.. was geht hier vor? woher kommt diese lust an der egomanie? was muss diesem menschen passiert sein? ich hab einfach nur aufrichtiges mitleid mit dem "führenden medientheoretiker".

  • C
    Connie

    Alles richtig, Nichtraucher zu schützen und Kinder usw.,

    aber natürlich wird es Rauchern untersagt, gemütlich bei einem Bier eine Zigarette zu rauchen, denn die Kneipen, die sich kein Raucherzimmer leisten können, müssen rauchfrei sein- wer geht denn da noch hin?

    Ich wäre dafür, dass jeder sich aussuchen kann, was er betreibt, und jeder Gast, wohin er geht.

    Außerdem: Ein anständiger Raucher nimmt Rücksicht und viele Nichtraucher stört es nicht, mal neben Rauchern zu sitzen- viele sind Gelegenheitsraucher und schnorren dann sogar - gut - das jört ja nun auf, da die Raucher sich verstecken oder auf offener Straße posieren müssen...

     

    - es regelt sich eigentlich ganz von selbst - je nach Situation!

     

    In 10 Jahren wird darüber keiner mehr reden - werden dann aber alle gaaaanz gesund leben?? ich wette - wie bereits im Text angesprochen - gibt es dann andere nette Süchte zur Selbsttötung ...

     

    wann verbieten wir endlich Alkohol, Medikamente, Süßigkeiten, ....

  • PG
    Peter Gabriel

    Ja. Ganz toll das alles, und sogar zeitweilig lustig geschrieben.

    Aber es geht hier nun mal nicht darum, Menschen davon abzuhalten womit sie sich umbringen.

    Es geht darum Nichtraucher vor Rauchern zu schützen.

    Mich als Nichtraucher kotzt die selbstverständliche Rücksichtslosigkeit die Raucher an den Tag legen schon immer an.

    Es wird Zeit hier nachzuhelfen. Auf freiwilliger Basis geht das nun mal nicht. Leider.

    Zudem wird das Rauchen mitnichten verboten.

    Alle Süchtigen können weiterhin rauchen. Nur nicht im Beisein von Nichtrauchern. Sollte eigentlich selbstverständlich sein.

  • M
    Monika

    Eure ständige und ausschließliche Pro-Raucher-Berichterstattung und -Kommentierung nervt.