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Zahl der WocheTop Ten der Flugzeugabstürze

Fliegen ist schaurig

Letzten Mittwoch: Ein Airbus der arabischen Linie Gulf Air stürzt vor Bahrain in den Persischen Golf, reißt 143 Menschen mit sich in die Tiefe. Furchtbar. Uns schaudert alle paar Monate, wenn wir in den Nachrichten die Bilder von im Meer treibenden Flugzeugwrackteilen sehen oder von einsam am Strand angespülten Koffern.

Hat sich nicht jeder Flugzeugpassagier – nachts, irgendwo über dem Atlantik – schon mal ausgemalt, wie es wäre, wenn ein Triebwerk plötzlich Feuer finge?

Furchtbar. Trotzdem wird es der Airbus mit den 143 Toten auf der Homepage www.airSafe.com nicht einmal in die Top Ten der „fatal events“ schaffen. Denn dort geht es auf Platz 10 mit 259 Toten los – mit jenem gerüchteumwobenen Pan-Am-Flug, bei dem am 21. Dezember 1988 über dem schottischen Lockerbie eine Bombe explodierte.

Platz fünf: die saudische Boeing 747, die am 12. November 1996 sieben Minuten nach dem Start von Neu-Delhi mit einem Flugzeug aus Kasachstan zusammenstieß: 349 Menschen starben. Auf Platz zwei: Die Maschine der Japan Air Lines, die am 12. August 1985 über dem Urwald von Mount Ogura abstürzte. 520 Menschen wurden getötet – 4 überlebten. Und die Nummer eins: Auf dem Flughafen von Teneriffa stieß am 27. März 1977 eine Boeing 747 der holländischen Linie KLM mit einer Pan-Am-Boeing zusammen. Die KLM-Maschine wollte gerade starten, der Pilot sah offensichtlich den anderen Flieger wegen schlechter Sicht auf dem Rollfeld zu spät. Alle 578 Insassen der beiden Flugzeuge kamen ums Leben.

Glaubt man der Website, ist indes ein Flug mit der kubanischen Linie Air Cubana am riskantesten: Sie erhält dort ein Rating von 24 – so viele Crashs ereignen sich pro eine Million Flüge. Es folgen Aeroflot mit 17 und Aero Peru mit 16,7. Doch egal an Bord welchen Flugzeugs, Fliegen kann immer gefährlich sein: Das zeigt das Beispiel eines Boten, der auf einem Flug von Memphis nach San José die Crew mit mehreren Hämmern attackierte. Mehr dazu auf obiger Website unter: „If I had a hammer“.

Zum Trost für alle, denen beim Gedanken an die nächste Flugreise schon der Schweiß rinnt: Unter „Fear of Flying, A Personal Story“ schreibt ein Flugsicherheitsanalyst: „Je mehr mein Wissen über Fluzgzeuge wuchs, desto mehr wurde Fliegen für mich zur nervenaufreibenden Erfahrung.“ Na bitte.

KATHARINA KOUFEN

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