Zahl der „Kleinen Waffenscheine“ steigt: Deutsche rüsten (ein bisschen) auf
Einem Bericht der „Welt“ zufolge stieg die Zahl der kleinen Waffenscheine um 49 Prozent. Er ist etwa für Schreckschusswaffen oder Pfefferspray notwendig.
Mehr Schusswaffen hat sich die Bevölkerung dem Bericht zufolge jedoch nicht zugelegt. Die Zahl der Waffenbesitzkarten sei laut Ministerium leicht auf 1,894 Millionen im ersten Halbjahr gesunken. Ein Jahr zuvor seien es 1,898 Millionen gewesen.
2002 war der kleine Waffenschein nach Amokläufen an Schulen eingeführt worden. Gegen eine Gebühr wird er von der Polizei, Gemeinden, Kreisverwaltungen, Ordnungs- und Landratsämtern ausgestellt. Sie überprüfen die Zuverlässigkeit und Eignung der Antragsteller. So dürfen sie nicht von Drogen und Alkohol abhängig sein.
Die Innenexpertin der Grünen-Bundestagsfraktion, Irene Mihalic, forderte Verschärfungen beim Waffenschein. „Wir halten es für geboten, dass auch für den Erwerb von Reizstoffwaffen die Vorlage des kleinen Waffenscheins notwendig wird“, sagte sie der WamS. Bisher genügt ein Nachweis der Volljährigkeit, Kauf und Besitz der Waffen sind frei gestellt. Wer sie aber mitführen will, braucht den kleinen Waffenschein.
Der Bundesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, sagte der Zeitung: „Es ist doch klar, dass die Anträge für den kleinen Waffenschein in die Höhe schnellen. Die Menschen haben zunehmend Angst vor Terror und Kriminalität. Und sie lassen sich nicht länger mit Statistiken, Beschwichtigungen oder Ankündigungen beruhigen.“ Die Bürger wollten wenigstens das Gefühl haben, selbst etwas für ihre Sicherheit zu tun, wenn der Staat sie nicht ausreichend schützen könne.
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