Youtube deckt auf: Oettinger talking English
There is One who can reach Westerwave the Water: Mr. Oettinger. Wie ein Youtube-Video zeigt, hat der gravierende Englisch-Lücken. Und das, obwohl er "von jedem Facharbeiter" Englisch-Kenntnisse einfordert.
"Englisch wird die Arbeitssprache", war sich EU-Kommissar Oettinger noch vor einiger Zeit sicher. Jeder, "egal ob er Facharbeiter an der Werksmaschine oder ob er Geschäftsführer" ist, müsse "Englisch verstehen und sprechen können". Ein sinnvolles Anliegen.
Doch Oettinger selbst ist nicht in der Lage, die von ihm selbst gesteckten Anforderungen zu erfüllen. Das zeigt ein liebevoll zusammengeschnittenes Video auf Youtube.
Schon der FDP-Außenminister Guido Westerwelle hatte die Weltöffentlichkeit mit eher mageren Englischkenntnissen verblüfft.
Ist es also gar nicht so weit her mit den Englischkenntnissen der Freunde aus der christlich-konservativen Ecke? Wo bleibt sie denn, die vielgerühmte transatlantische Freundschaft – unterhält man sich da nur via Dolmetscher? Oder sollte gar auch die politische Linke in der Bundesrepublik – die schon rein weltanschaulich über den Nationalstaat hinaus orientiert sein dürfte – ebenfalls von der Sprachlahmheit betroffen sein?
Das wird es sein: Jetzt, da die Globalisierung wirklich fordert, das Schulenglisch mal anzuwenden, offenbart sich das große bittere deutsche Geheimnis: Die ganze Hetze gegen die Franzosen und deren mangelnde Englischkenntnisse sollte nur von den Schwächen der Deutschen ablenken. Leuchtende Beispiele wie Verteidigungsminister Guttenberg, Model-Schinderin Heidi Klum (sowie jeder Erasmus-Student) täuschen nur darüber weg, dass sich Deutschland einer bitteren Wahrheit stellen muss: Auch zwischen Berlin, Bonn, Brandenburg und Buxtehude ist Englisch eine Sprache, die man nur theoretisch beherrscht.
Wäre Bildung nicht Ländersache, müsste Schwarz-Gelb "sofort" einen 50-Millionen-Sonderfonds zur Finanzierung eines Ausstiegsprogramms für lückenhaft Englisch-sprechende Spitzenpolitiker auflegen. Denn so kann es nicht weiter gehen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Müntefering und die K-Frage bei der SPD
Pistorius statt Scholz!
Kampf gegen die Klimakrise
Eine Hoffnung, die nicht glitzert
Krieg in der Ukraine
Biden erlaubt Raketenangriffe mit größerer Reichweite
Unterwanderung der Bauernproteste
Alles, was rechts ist
Die Brennelementefabrik und Rosatom
Soll Lingen Außenstelle von Moskaus Atomindustrie werden?
Rentner beleidigt Habeck
Beleidigung hat Grenzen