■ Yankee flats: Mietverträge, aber nicht für Bonner
Die Grünen-Fraktionsvorsitzende im Berliner Abgeordnetenhaus, Michaele Schreyer, hat den Bund aufgefordert, die Zwischenmietverträge in den ehemaligen Alliierten-Wohnungen für die bleibewilligen Mieter in Dauermietverträge umzuwandeln. Zugleich müßten die noch anhängigen Räumungsklagen zurückgezogen werden, erklärte Schreyer am Dienstag. Der Berliner Bausenator schiebt diese Entscheidung bereits seit dem Juli 1998 vor sich her.
Die Grüne begründete ihre Forderung damit, daß der Bund für die Versorgung von umziehenden Bonner Bediensteten weniger Wohnraum einplanen müsse als ursprünglich vorgesehen. Zum einen falle die Anzahl der umziehenden Bediensteten geringer aus, zum anderen sei festgestellt worden, daß ein großer Teil der Betroffenen direkt auf dem Berliner Wohnungsmarkt nachfrage und vor allem auf die grüne Wiese ins nahe Brandenburg wolle.
Dennoch bestehe der Bund weiter auf der fristgerechten Räumung der 4.000 Wohnungen, überwiegend bis zum dritten Quartal 1999, kritisierte Michaele Schreyer. Sie appellierte an Bundesbauminister Franz Müntefering (SPD), entsprechend den veränderten Bedingungen die drohende Räumung abzuwenden und die berechtigten Interessen der Berliner Mieter zu berücksichtigen. ADN
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