„Wollen Sie? Kriegen Sie aber nicht!“

„Och, mein Schätzchen, hat das weh getan?“ Der Schülerin in der ersten Reihe auf dem Marktplatz hat das Polizeihaus aus Pappe, das mit Schmackes auf ihrem Kopf landet, bestimmt wehgetan, „aber“, ruft der Moderator und lacht, „es tut uns allen ein bisschen weh!“ Nach und nach verscherbelte gestern vor der Bürgerschaft ein schmieriger wie gutgelaunter Moderator im Dreiteiler (alias Pago Balke) ein Papp-Objekt nach dem anderen, das der Bremer Volkshochschule bereits als zentrales Bildungshaus versprochen wurde. Nach Weserburg, Zentralbad, Schule am Barkhof oder Post an der Domsheide war es zuletzt die ehemalige Hochschule für Künste am Wandrahm – die der VHS zwar zugesagt war, wofür jetzt aber das Geld fehlt. Eine besonders perfide Absage, gegen die gestern die VHS auf die Straße ging. „Ein besonders schönes Objekt“, so Pago Balke, den Schülern in ihren Blaumeier-Masken die Papierfassade vor der Nase schwenkend, „wollen Sie? Kriegen Sie aber nicht – ein Traum zerplatzt“. Sprach‘s und ließ den Papier-Wandrahm in Flammen aufgehen. Zehn Minuten reichten der VHS, um auf vergnügliche Art eine bittere Historie darzustellen, die zwar schon 50 Jahre dauert, aber offenbar unendlich ist. sgi/Foto [M]: S. Bargstedt