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Wohnst du noch, oder lebst du schon?

Rund 631.000 Haushalte bezogen im vergangenen Jahr Wohngeld, so das Statistische Bundesamt

Von Antonia Groß

Steigende Preise und knappere Wohnräume, insbesondere in Großstädten – nicht wenige MieterInnen in der Bundesrepublik leiden unter der Entwicklung auf dem Wohnungsmarkt. Wer bestimmte Kriterien zu Einkommen und Miete erfüllt, kann jedoch staatliche Zuschüsse beziehen. Und das waren laut Statistischem Bundesamt im vergangenen Jahr etwa 171.000 Haushalte mehr als 2015.

Rund 631.000 Haushalte – und damit 1,5 Prozent aller Haushalte in Deutschland – haben Ende 2016 Wohngeld bezogen, teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag mit. Im Jahr 2015 waren es noch etwa 460.000 Haushalte. Das entspricht einer Zunahme von etwa 0,4 Prozentpunkten. Oder, noch dramatischer: 2016 bezogen rund 38 Prozent mehr Haushalte Wohngeld als noch im Jahr zuvor.

Doch das liegt nicht daran, dass viele MieterInnen im vergangenen Jahr ärmer geworden wären. Vielmehr lässt sich das Mehr an wohngeldberechtigten Haushalten im Wesentlichen auf die Wohngeldreform 2016 zurückführen. Der Wohngeldbetrag wurde darin sowohl an die Mieten- als auch die Einkommensentwicklung seit 2009 angepasst. Die Reformmaßnahmen werden nun in der Statistik sichtbar.

Das Bundesland mit dem größten Anteil privater Haushalte, die auf Wohngeld angewiesen sind, war 2016 Mecklenburg-Vorpommern mit einem Anteil von 3,3 Prozent, während nur 0,9 Prozent der Bayern den Zuschuss bekamen.

2016 gaben Bund und Länder zusammen 1.146,7 Millionen Euro für Wohngeld aus, das entspricht im Vergleich zu 2015 einem Anstieg von 68 Prozent. Für Haushalte, in denen alle Personen einen Anspruch auf Wohngeld hatten, stieg der Beitragssatz von durchschnittlich 115 auf 157 Euro.

Auch die Miethöchstsätze wurden Anfang 2016 angehoben – also die Mietbeträge, innerhalb welcher MieterInnen wohngeldberechtigt sind. Wegen der steigenden Mieten waren einige jedoch aus der Berechtigung herausgefallen – Nun können wieder mehr Leute Anspruch auf Wohngeld erheben.

Laut Statistischem Bundesamt profitierten vor allem Rentner und Familien von der Reform.

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