: Wohltätige Chirurgen
Berliner Ärzte behandeln kostenlos Terroropfer. Erste Patientin ist eine Ukrainerin, die angezündet wurde
Ein Team von plastischen Chirurgen aus Berlin will von diesem Mittwoch an entstellten Terroropfern ohne Bezahlung helfen. Erste Patientin ist eine 22-jährige Ukrainerin, die in ihrem Heimatland von einer Mafiabande mit Benzin übergossen und angezündet worden war. „Wir wollen mit unseren ehrenamtlichen Operationen einen kleinen Beitrag für die Menschen leisten, die eine solche Behandlung nicht finanzieren könnten“, sagte Hans-Werner Peter, plastischer Chirurg, am Dienstag.
Das Gesicht der ersten Patientin sei durch Narben so grotesk entstellt und deformiert, dass sie sich kaum noch in die Öffentlichkeit wage, schildert der Arzt seinen Fall. „Sie verhüllt ihr Gesicht immer mit einem Tuch.“ Zehn Mal wollen drei Ärzte die junge Frau in den kommenden drei Monaten operieren. Den Aufenthalt der Patientin im Krankenhaus und in einer kirchlichen Einrichtung finanziert der gemeinnützige Verein „placet“, den Chirurg Peter im Oktober mitgegründet hat.
„Placet“ steht für „Plastisch- Chirurgisches Zentrum für Terroropfer“. Der Verein will mittellosen Menschen im Ausland helfen, die durch Krieg, ethnische Verfolgung, Attentate, Folter oder Minen entstellt oder verstümmelt wurden. Die Behandlung eines zweiten Terroropfers ist geplant. DPA