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Woher kam „I LOVE YOU“?

War der Supervirus eine Examensarbeit? Vorsicht bei angeblichen Virenkillern!

Auf der Suche nach dem Urheber des Computervirus I LOVE YOU verdichten sich die Hinweise auf eine Hochschule in der philippinischen Hauptstadt Manila. Ein Mitbewohner des vorübergehend festgenommenen Bankangestellten hat ein Programm geschrieben, das dem in der vergangenen Woche weltweit aufgetauchten Mailvirus ähnlich ist. Der Student Onel de Guzman habe es als Abschlussarbeit eingereicht, sagte der stellvertretende Leiter der Computerhochschule AMA, Manuel Abad. Die Hochschule habe sie jedoch mit dem Vermerk „Das ist illegal“ abgelehnt.

Onel de Guzman wird von der Polizei gesucht. Seine Schwester ist die Freundin des 28-jährigen Bankangestellten, der am Montag nach der Durchsuchung der gemeinsamen Wohnung im Stadtteil Pandacan festgenommen und einen Tag später wieder auf freien Fuß gesetzt worden war. In seiner der Nachrichtenagentur AP vorliegenden Arbeit schreibt Guzman, dass sein Programm für viele Leute nützlich sein werde, besonders für Internetnutzer, um Windows-Passwörter wie etwa Internet-Accounts zu bekommen und so kostenlos mehr Zeit im Internet verbringen zu können.

Die amerikanische Bundespolizei ist immer noch dabei, die Software zu untersuchen, die ihr von den philippinischen Ermittlern zur Verfügung gestellt wurde. Nach Informationen des Online-Nachrichtendienstes „ZDNet“ ist inzwischen eine weitere Variante des Liebsbrief-Wurms aufgetaucht. Der Dateianhang heißt diesmal „LOOK.vbs“. Vorsicht ist aber ebenso bei angeblichen Antivirenprogrammen geboten. Eine immer noch umlaufende Mail mit der Betreffzeile: „Yeah, Yeah another time to DEATH . . .“ enthält die Botschaft „This is the Killer for VBS.LOVE-LETTER.WORM.“ und den Anhang „Vir-Killer.vbs“.

Einmal gestartet, überschreibt das Programm Dateien mit der Endung „.rar“, „.vbs“, „.vbe“ und „.zip“. Schließlich trägt sie sich in die so genannte Windows-Registry ein, um dann beim nächsten Neustart des Computers wieder geladen zu werden.

AP, taz

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