Wochenübersicht: Lautsprecher : Jörg Sundermeier sichtet die soziale Lage in der Stadt
Heute eröffnet die Druzbar wieder, diesmal im New Yorck im Bethanien, das ja das ehemalige Yorck 59 am neuen Ort ist. In der Druzbar, die nun wieder jeden 1. und 3. Montag im Monat öffnen soll – zumindest, solange es die Dulder in den Behörden zulassen –, geht es heute allerdings nicht um den eigenen Nabel, sondern um braune AktivistInnen im Bremer Umland. Das ist eine lobenswerte Sache, denn die KreuzbergerInnen und ihre Nachbarn sind sich ja inzwischen einig, dass Nazis nur ein Ostproblem sind und dass die Nazihochburgen im Teutoburger Wald in den Achtzigerjahren gar nicht so schlimm waren. Aber nur, weil sich die braune Masse im Westen nicht so archaisch zeigt, heißt das nicht, das sie nicht da sind.
Am Donnerstag wird in der SBZ Krähenfuß in der Humboldt-Uni wieder einmal über die Kontrolle und ihre Bedeutung für den kapitalistischen Produktionsprozess geredet, diesmal werden ReferentInnen von der „Wildcat“- Redaktionsgruppe über die Videoüberwachung am Arbeitsplatz reden, die das Prinzip der Stempeluhr perfektioniert.
Die Offene Uni dagegen lässt am Freitag die AktivistInnen von „Reclaim The Streets“ und „Direct Action“ aufeinander treffen. Es geht darum, inwieweit sich öffentlicher Raum für Aktionen aneignen lässt, also zum Beispiel durch Besetzung von Straßen, Häusern oder durch spontane U-Bahn-Partys und inwieweit man auf diese Weise politisch etwas bewirken kann. Eigenes Anschauungsmaterial kann mitgebracht werden.
Der frühe Samstag dann zieht wie immer die Antifas auf die Straße. Diesmal möchten NPD-Mitglieder durch Marzahn marschieren und das muss selbstredend verhindert werden. Dagegen soll ab 10.30 Uhr am Bahnhof Ahrensfelde demonstriert werden. Zahlreiches Erscheinen wäre angebracht.