: Wo Spenden enden
■ Hamburger Spendenparlament verteilte 257.000 Mark an 19 Projekte
Manchmal ist Weihnachten gleich viermal im Jahr. So häufig tagt das Hamburger Spendenparlament im Audimax der Universität und ziehen seine Mitglieder ihre Spendierhosen an. Am Montagabend war es wieder so weit. 19 Hamburger Projekte, die sich zur Aufgabe gemacht haben, armen, obdachlosen oder einsamen Menschen zu helfen, erhielten diesmal insgesamt 257.000 Mark.
3000 Mark erhielt beispielsweise der Verein „Emmausgemeinschaften“ für Warmhaltekannen und eine Gulaschkanone, für die Versorgung von Obdachlosen an Sonntagen. 28.000 Mark für ein Wärmebett erhält der Verein „Sternipark“ für sein Projekt „Findelbaby“. Weitere Spenden gingen an ein Projekt zur Gewaltprävention in Hamburger Schulklassen und eine Hilfe- und Beratungsinitiative für migrierte Prostituierte.
Dass nur 19 von 40 gestellten Anträgen zur Abstimmung – oder Absegnung – standen, lag an der vorherigen Überprüfung durch die neunköpfige Finanzkommission. Denn die Unterstützung eines Projektes erfolgt nur einmalig und auch nur dann, wenn dessen Restfinanzierung steht. Außerdem wolle man kein Lückenbüßer für die Versäumnisse mancher Behörden sein, so der Sprecher des Parlaments, Horst Böhmer. Wer indes in der Finanzkommission einen Befürworter seines Projektes findet, dem ist Hilfe gewiss. „Die Gegenstimmen konnte man an zwei Händen abzählen“, berichtet Böhmer.
Das Hamburger Spendenparlament selbst erfreut sich großer Unterstützung. Mit seinen 3200 Mitgliedern geht es ihm besser als ähnlichen Institutionen in Berlin, Wien oder Zürich. Nächster Weihnachtstermin ist der 27. November. tic
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