■ Rekordwerte in Dresden gemessen: Wismut-Halde noch strahlender als befürchtet
Dresden (dpa) – Extrem hohe Radioaktivitätswerte sind bei der Sanierung eines Gewerbegebietes in Dresden-Coschütz gemessen worden. Das berichtet die Sächsische Zeitung. Die Strahlungswerte auf dem Gelände, einer Abraumhalde der früheren Sowjetisch-Deutschen AG Wismut, hätten bis zu 500 Becquerel pro Gramm betragen. Der Grenzwert liegt den Angaben des Blattes zufolge bei 0,2 Becquerel pro Gramm.
Die Wismut habe bei ihrem Rückzug aus dem Gebiet im Jahre 1962 offenbar alles wahllos auf die Halde geschüttet. So fänden sich unter anderem Ionenaustauscher und hochgradig belastete Filter. Die Schicht mit Abfallprodukten aus der Uranaufbereitung der Wismut sei bis zu 20 Meter dick. Der giftige Müll wird nach Angaben von Chefsanierer Frank Ohlendorf unter strengen Sicherheitsvorkehrungen auf eine Sonderhalde gebracht, mit Kalk neutralisiert und später mit einer speziellen Tonschicht abgedeckt.
Die Sanierungsarbeiten hatten 1993 begonnen. Aus dem verseuchten Gebiet soll mit finanzieller Hilfe des Bundes ein modernes Gewerbegebiet werden. Die Wismut hatte zwischen 1945 und 1990 in großen Teilen Sachsens und Ostthüringens Uran abgebaut.
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