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Windenergie vs Atomkraft"Wind liefert stundenweise mehr Strom als AKWs"

Windräder werden künftig immer häufiger mehr ins Netz einspeisen als alle deutschen Atomkraftwerke zusammen, erklärt Energieexperte Raimund Kamm.

Ob nach installierter Leistung, Nennleistung oder tatsächlicher Einspeisung: Windkraft holt auf, vor allem im Norden Bild: dpa

taz: Herr Kamm, die installierte Leistung der deutschen Windkraftanlagen überschreitet neuen Zahlen zufolge die der Atomkraftwerke. Doch so wenig, wie die Leistung eines Autos darüber aussagt, wie oft es gefahren wird, so wenig sagt die Leistung der Windkraftanlagen über die Menge des erzeugten Stroms. Die schwankt ja je nach Windstärke.

Raimund Kamm: Deshalb bevorzuge ich statt des physikalischen Begriffs der Leistung den Ausdruck Kraftwerkskapazität. Doch auch was die tatsächliche Stromerzeugung betrifft, liegt der Wind gelegentlich schon vorne: In Deutschland kommt es stundenweise vor, dass die Windkraft mehr Energie liefert als alle AKWs zusammen. Das wird künftig immer häufiger der Fall sein.

Die Nennleistung der Windkraft liegt inzwischen über 23.000 Megawatt, wie hoch liegt denn die tatsächliche Einspeisung von Windstrom im Idealfall?

Werte bis 18.700 Megawatt wurden schon erreicht. Möglicherweise wird man beim nächsten starken Wind erstmals über 20.000 Megawatt kommen.

Aber die installierte Leistung der Atomkraft liegt noch immer höher, bei gut 21.000 Megawatt.

Auch diese Leistung ist natürlich nur eine technische Kenngröße, die nicht rund um die Uhr erreicht wird. Im letzten Jahr lag die mittlere Erzeugung aller deutschen Atomkraftwerke bei rund 16.000 Megawatt. Und die aktuellen Werte liegen, wie man auf der Internetseite der Strombörse nachlesen kann, nur zwischen 13.000 und 14.000 Megawatt.

Wenn die Windkraft immer häufiger die Erzeugung aus Atomstrom überschreitet, was bedeutet das für das Stromnetz?

Die Kraftwerke müssen flexibler werden. RWE und Eon veröffentlichen ihre Kraftwerksdaten, und daran kann man erkennen, dass die Unternehmen Steinkohle- und Gaskraftwerke herunterfahren, wenn viel Wind weht. Mit Atomkraftwerken geht das nicht so einfach, deshalb passen sie auch nicht mehr zur boomenden Windkraft, deren Stromerzeugung sich in den letzten sechs Jahren verdoppelt hat. Heute erzeugt der Wind in der Jahressumme schon ein Drittel so viel Strom wie die Atomkraft, und die Entwicklung geht rasant weiter.

Sie wohnen in Bayern, wo es wenig Windkraftanlagen gibt. Muss da nicht mehr geschehen?

Unbedingt, Süddeutschland muss die Windkraft ausbauen, auch wegen der Verteilung. Ein Hochdruckgebiet, das üblicherweise mit wenig Wind einhergeht, hat einen Durchmesser von maximal 1.000 Kilometern, und deswegen ist es vorteilhaft, wenn man die Windkraft in unterschiedlichen Regionen nutzt. INTERVIEW: BERNWARD JANZING

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15 Kommentare

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  • WN
    Wolfgang Nabers

    In ganz Deutschland ist es scheinbar schwierig sich mit dem wichtigen Thema der erneuerbaren Energien professionell auseinanderzusetzen. Bei vielen fehlt einfach das nötige Basiswissen und einige sind deshalb sehr anfällig für allerlei Unsinn, was von verschiedenen Interessengruppen und selbst ernannte Ökoexperten wie Herr Raimund Kamm hierzu gepredigt wird. Um diesem ein wenig abzuhelfen, erlaube ich mir Ihnen die neueste Studie der deutschen physikalischen Gesellschaft (DPG) vom Juni 2010 vorzustellen. (Siehe unter http://www.dpg-physik.de/veroeffentlichung/broschueren/studien/energie_2010.pdf) Niemand wird ernsthaft diese Studie anzweifeln. Besonders das aktuelle und viel diskutierte Thema der Windenergie wird nun wohl von einigen mit anderen Augen gesehen werden müssen. Im Folgenden habe ich aus dieser Studie die wichtigsten Aussagen in Punkto Windenergie zusammengefasst:

     

    In 2008 waren ca. 20% der weltweit installierten Windleistung in Deutschland aufgebaut (23,6 GW). Diese Windleistung trug lediglich 6,35% zur Stromproduktion in Deutschland bei. Es wurden nur 1.700 Vollaststunden (knapp 71 Tage) erreicht. D.h. in den restlichen 7.060 Stunden wurde weniger bis gar kein Strom durch Windkraftwerke erzeugt.

    Selbst in dem angeblich so windstarken Schleswig-Holstein wurden lediglich 2.200 Vollaststunden erreicht. In Bayern gar nur 1.000.

    Nach der Studie sind mittlerweile die meisten Standorte mit guter Windhäufigkeit bereits belegt, so daß eine Leistungssteigerung des bundesweiten Windparks nur durch ein Repowering erreicht werden kann. Dabei gäbe es aber immer häufiger Akzeptanzprobleme, da die Bevölkerung sensibel auf den Neubau von Windkraftwerken mit Leistungen im MW-Bereich reagiere (Optik, Lärmbelästigung u.a.).

    Aus diesem Grunde werde der Offshoreausbau der Windenergie vorangetrieben. Aber auch hier erreichen die Windkraftwerke lediglich 3.800 Vollaststunden.

    Die erste deutsche Offshore-Windfarm „Alpha Ventus“ hat eine Leistung von insgesamt 60MW, ging 2009 in Betrieb und ist 2010 (zumindest teilweise) wieder kaputt.

    Die Kosten für die Windfarm betrugen ca. 250 Mio. Euro, d.h. etwa 4.200 Euro je installierte kW Leistung. Die Anschlusskosten an das öffentliche Stromnetz sind hierbei noch nicht berücksichtigt – warum auch, die sind ja vom Stromkunden zu tragen.

    Im Offshore-Bereich geht man von 2,7 GW installierter Leistung bis 2013 aus. Die DENA (Deutsche Energie Agentur) hatte noch 2005 eine installierte Leistung von 9,8 GW bis 2015 prognostiziert. Ein wichtiger Grund für diese erfolgreiche Reduzierung war der Druck der Öffentlichkeit, da man die Windkraftwerke von Land aus nicht sehen wolle. Das Bundesministerium für Umwelt geht in seinem aktualisierten „Leitszenario 2009“ von 9 GW bis 2020 aus (DENA: 20,4 GW) und bis 2030 von 26 GW. Ob wir diese Windkraftwerke dann überhaupt noch brauchen, hängt auch von den Fortschritten bei der Entwicklung der Kernfusion ab (siehe Seite 122 – 124 der Studie).

    Dankenswerter Weise geht die Studie auch auf das EEG ein. Obwohl Windkraftwerke immer mehr und immer höher werden und somit in Regionen vordringen, die einen höheren Ertrag zulassen, haben sich die Vollaststunden kaum verändert. Grund hierfür ist das EEG. Zum einen ist da die zu geringe Mindestanforderung (60% des Referenzertrages), zum anderen, daß Windkraftwerke an windschwachen Standpunkten länger gefördert werden als an „guten“ Standorten. Diese Regelung fordert geradezu den ineffizienten Ausbau der Windenergie heraus.

    3 Mrd. Euro mußten die Stromkunden für diese unsinnige Regelung 2008 ausgeben.

    Der größte Schwachpunkt der Windenergie ist die Unstetigkeit des Windes. Im Schnitt war 2008 Windenergie nur zu 6,35% an der Stromproduktion in Deutschland beteiligt. An sehr windstarken Tagen hatten die Windkraftwerke aber soviel Strom produziert, daß dies zu „negativen“ Strompreisen an der Strombörse führte. Hat man schon jemals davon gehört, daß VW einem Aktionär Geld dafür gibt, daß er VW-Aktien nimmt?

    Der „Leistungskredit“ sollte ebenfalls ein Nagel im Sarg der Windenergie sein. Unter „Leistungskredit“ versteht man den Betrag installierter konventioneller Leistung, die nötig ist, um Windenergie nutzen zu können.

    2010 wird der Leistungskredit bei einer 99%igen Versorgungssicherheit bei etwa 10% liegen. D.h. etwa 90% der installierten Windleistung müssen von konventionellen Kraftwerken vorgehalten werden. Bis 2030 wird der „Leistungskredit“ auf etwa 3% sinken. Dementsprechend müssen dann 97% durch konventionelle Kraftwerke vorgehalten werden. Sollten wir 2050 beim Leistungskredit dieselben Erfolge wie an der Strombörse erzielen – ein negativer Leistungskredit?

    Generell kann festgestellt werden, daß durch Windkraftwerke keine konventionellen Kraftwerke (und deren Investitionskosten) eingespart werden, sondern nur ein (Bruch)Teil ihrer Brennstoffkosten.

    Bei den langfristigen Prognosen geht die Studie von realistischeren Aussichten und Erwartungen aus, als die DENA-Studie. Bei der DENA stellt man sich vor, daß in weiterer Zukunft (etwa 2030) ein Großteil der Windenergie in Elektroautos gespeichert wird. Die Studie der physikalischen Gesellschaft sieht die Sache pragmatischer: Wenn zuviel Windstrom produziert wird, sollte er einfach nicht abgenommen werden müssen. Ein sehr reizvoller Gedanke.

    Auch wenn sich die Verfasser der Studie sehr um Neutralität bemüht haben, ist zu bemängeln, daß sie den Ausbau der Windenergie auf See (und Land) befürworten und damit den Ausbau des Stromnetzes. Sie gehen davon aus, daß bei den anfallenden Strommengen durch Windkraftwerke die Hochleistungs-Gleichstrom-Übertragus- (HGÜ) Technik herangezogen werden muß. Der Auf- und Ausbau eines solchen Netzes würde ca. 30 Mrd. Euro kosten. Nur gut, daß dieser Betrag von Stromkunden und Steuerzahlern aufgebracht werden muß und nicht von den Windkraftwerksbetreibern. In ihren Augen ist der Aufbau eines europaweiten (Super-)Verbundnetzes unbedingte Voraussetzung für den erfolgreichen Einsatz der Windenergie

    Merke: Dieses Netz besteht nicht, somit ist auch der Einsatz der Windenergie erfolglos.

     

    Fazit:

    Die deutsche physikalische Gesellschaft ist sicher nicht gegen erneuerbare Energien – genau das Gegenteil ist der Fall. Diesem werden Sie sicher zustimmen, wenn Sie diese Studie gelesen haben. Die besten Wissenschaftler Deutschlands auf diesem Gebiet haben daran mitgewirkt. Eigentlich müßte nach der Veröffentlichung der DPG auch der größte Windkraftbefürworter in unserem Land einsehen, dass er mit seiner bisherigen Einstellung leider einigen gezielten Fehlinformationen aufgesessen ist.

    Ich weiß, dass dies auch für Ihre Zeitung ein sehr heikles Thema ist und Ihre Berichterstatter haben es sicher nicht leicht sich in diesem Wust von Informationen und selbst ernannten Ökoexperten ein objektives Bild zu erhalten. Aber die Einseitigkeit ist bei diesem Thema fehl am Platze.

  • WN
    Wolfgang Nabers

    Regenerative Energien sind wichtig und wertvoll – aber nur dort, wo sie effektiv eingesetzt werden können. Windräder in Bayern gehören nicht dazu.

    Windräder in Süddeutschland erbringen den erhofften Nutzen nicht. Haben Sie schon bemerkt, wie oft sich die Windräder nicht drehen? Es ist nachgewiesen, dass die ca. 400 Windräder in Bayern nur ca. 0,6% unserer Strom-erzeugung in Bayern decken! Ihr Beitrag zur CO2-Minderung beträgt klägliche 0,07%. Im Klartext: Die Windhäufigkeit lt. Bayerischem Windatlas ist in ganz Bayern zu gering! Wir werden mit solchen Anlagen das Klima überhaupt nicht beeinflussen. Aber wir verunstalten unsere wertvolle Kulturlandschaft auf lange Sicht! Glauben Sie ernsthaft, dass es den Windkraftbetreibern, um den Klimaschutz geht? Glauben Sie wirklich, dass diese Investoren auch nur eine Spur von Interesse an unserer Landschaft haben? Bedrückend ist dabei die Tatsache, dass die Windkraftbetreiber oft in einem schleichenden, von der Öffentlichkeit kaum bemerkten Prozess ihre Ziele durchsetzen. Ehe die Bewohner eines Dorfes bewusst wahrnehmen, was im Hintergrund läuft, ist eine Windkraftanlage bereits genehmigt und nicht mehr zu verhindern. Das dürfen wir alle gemeinsam nicht zulassen.

    WIR KÖNNEN UNS ERFOLGREICH WEHREN!

     

    Es gibt in Bayern etwa 30 Bürgerinitiativen, die sich energisch gegen die Windräder in der Nähe ihrer Wohngebiete und damit gegen die Verunstaltung der wertvollen Kultur-landschaft wehren. Diese können beachtliche Erfolge für sich verbuchen. Der gewünschte Erfolg tritt immer dann ein, wenn die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger zusammen mit den verantwortlichen Kommunalpolitikern offenen und massiven Widerstand leisten.

    Machen Sie es sich bewusst: Der Windradwahn und die Parole „Wir müssen das Klima retten“! hat bei vielen Menschen das kritische Nachdenken ausgeschaltet. Windkraft ja – aber nur dort wo ausreichend Wind weht und wo Menschen und Natur nicht darunter leiden müssen. Derartige Gebiete gibt es in zahlreichen Regionen der Welt.

    Aber auf keinen Fall in Bayern!

    Misstrauen Sie also den Aussagen: „Das neue Windrad kann x-tausend Haushalte mit Strom versorgen!“ Ein Windrad kann zwar wetterabhängig Strom erzeugen, aber durch die starken Windschwankungen keinen Verbraucher bedarfsgerecht versorgen. Und wenn der Wind dummerweise mal nicht weht? Tja, dann müssen die Energieunternehmen jedes Mal ihre Reserven hochfahren, was deutlich teurer kommt, als was die ganzen Windräder überhaupt einbringen. Von der dadurch erzeugten, deutlich höheren Umweltbelastung, als im normalen Regelbetrieb herkömmlicher Kraftwerke, ganz zu schweigen.

     

    WINDRÄDER SIND ZU VERHINDERN!

     

    Leider müssen wir davon ausgehen, dass die zuständigen Genehmigungsbehörden und Kommunalpolitiker über Jahre

    hinweg von den Vertretern der Windindustrie völlig einseitig informiert worden sind. Der ökologische und der wirtschaftliche Nutzen und die rechtliche Situation wurden falsch dargestellt. Auch Freibier, Bratwürste und Windradfeste ändern daran nichts! Windkraftbetreiber berufen sich auf den §35 des Baugesetzbuches, wonach Windkraftanlagen privilegiert zu behandeln sind. Tatsache ist, dass derselbe Paragraph vorschreibt: Anlagen, die die natürliche Eigenart einer Landschaft und ihren Erholungswert beeinträchtigen oder das Orts- und Landschaftsbild verunstalten, können abgelehnt werden! Wie sehr Windkraftanlagen unser schönes fränkisches Land kilometerweit verunstalten, kann jeder sehen, der mit offenen Augen zum Beispiel in Unterfranken unterwegs ist.

     

    WINDRÄDER SIND EINE GEFAHR

     

    Erfahrungen betroffener Menschen belegen eindeutig:

    Windräder gefährden Mensch und Natur!

     

    1.Windkraftanlagen (WKA) zerstören die Harmonie einer Landschaft und verschlechtern die Lebensqualität der Anwohner

    2.Drehende Rotoren von der Spannweite eines Jumbojets erzeugen eine ständige Unruhe

    3.In der Dunkelheit stören blinkende Flugsicherheitsleuchten die Nachtruhe der Menschen und Tiere.

    4.WKA erzeugen rhythmische Dauergeräusche.

    5.WKA erzeugen Infraschall. Kopfschmerzen und verminderte Leistungsfähigkeit können die Folge sein.

    6.Bei Sonneneinstrahlung entsteht unerträgliche Licht-Schatten - Wirkung, der sog. „Disco-Effect“.

    7. Ablösende Eisbrocken fliegen über hunderte von Metern ( Dieses soll zwar bei beheizten Rotorblättern nicht mehr der Fall sein, uns liegen jedoch Informationen vor, die behaupten dass dieses System vollkommen versagt hat)

    8.Immobilien wie Häuser und Grundstücke in der Nähe von WKA verlieren erheblich an Wert. Mit finanziellen Einbußen von 30% und mehr ist zu rechnen.

    9.Der Tourismus wird erheblich beeinträchtigt. Welcher Besucher hat schon Lust, in einer von Windrädern zerfledderten Landschaft Urlaub zu machen.

    10.Unsere heimische Vogelwelt wird gefährdet.

     

     

    WINDRÄDER:

    EIN EPOCHALER IRRTUM

     

    Politiker, Energiewissenschaftler, aber auch die überregionale Presse(DIE WELT, FAZ, Handelsblatt, DER SPIEGEL,

    Sendungen der ARD und des ZDF) haben die Unwirtschaftlichkeit der Windkraft längst erkannt und immer wieder angeprangert:

     

    Der Windstrom wird erzeugt, wenn der Wind weht und nicht wenn gerade viel Strom gebraucht wird. Windstrom wird also nicht bedarfsgerecht erzeugt, sondern je nach Laune der Natur. Und: Strom kann in der notwendigen Größenordnung nicht gespeichert werden.

     

    Die faktischen Stromgestehungskosten sind mit ca. 11Cent/kWh etwa drei bis vier Mal so hoch (Einspeisevergütung, Regelenergie, Transport) wie ihr Wert. Den volkswirtschaftlichen Verlust tragen wir Verbraucher mit derzeit 3.500 Mio. € pro Jahr, mit wachsender Tendenz.

     

    Von der installierten Leistung (Ende 2009: ca25.000MW) sind nach Analysen der DENA –Studie nur ca. 8%, bis 2015 nur 6% kalkulierbar einzusetzen. Der Rest 92-94%-muss durch konventionelle Kraftwerke bereitgestellt werden. Ohne konventionelle Kraftwerke ist keine WKA-Stromerzeugung möglich.

     

    Der derzeit schon viel zu hohe Anteil der nicht planbaren Windenergieeinspeisung, gefährdet derzeit bereits die Sicherheit unserer gesamten Stromversorgung.

     

    Windenergie trägt nur wenig zur Verminderung der CO2 – Emissionen bei – und das zu einem mehrfachen Preis als sinnvoll eingesetzte Energien und Energieeffizienz-maßnahmen.

     

    Und das härteste Argument: Gemäß dem Windatlas des deutschen Wetterdienstes (DWD) ist Süddeutschland wegen zu geringer Windhäufigkeit für WKA bedingt bis gar nicht geeignet!

     

    Schließlich: Die Betreiber von WKA stecken in der peinlichen Flaute-Situation! Das Windangebot hat (außer im Jahr 2007) in den letzten sechs Jahren deutlich nachgelassen, die „Windernte“ ist schlecht (s. DIE WELT vom 25.07.2006). Im Jahr 2009 lag die Windstromeinspeisung um ca. 4% niedriger als im Jahr 2007 und dies trotz einer um ca. 14% höheren installierten WKA – Leistung.

     

    WINDRÄDER: NUTZEN FÜR WENIGE, SCHADEN FÜR VIELE!

     

    Die Betreiber, die Verpächter oder Grundverkäufer, die Großinvestoren und die Hersteller profitieren von den Windkraftanlagen.

     

    Sie profitieren auf Kosten der Allgemeinheit, der Natur unserer gesamten, so ungemein wertvollen Kulturlandschaft!

    Wie sagte jemand so treffend: „Mit jeder Umdrehung schaufeln die Windräder das Geld aus den Taschen vieler, vor allem von kleinen Leuten, in die Taschen weniger.“ Umverteilung von unten nach oben.

     

    Ist diese Situation nicht paradox und empörend? Windkraftanlagen verschandeln in bisher nicht bekanntem Maße unsere schöne Landschaft, machen Ortsbilder kaputt, fügen den Anliegern körperliche und seelische Schäden zu, bringen keinen erwähnenswerten Energiegewinn, schaffen finanziellen Nutzen nur für wenige – und die Masse der Bevölkerung leidet darunter und muss als Stromverbraucher dies auch noch bezahlen!

     

    Wir begrüßen den Einsatz von erneuerbaren Energien. Wir sprechen uns für Energiesparmaßnahmen aus. Wenn wir alle in dieser Hinsicht bewusster und aktiver handeln würden, wäre jede Diskussion und jedes Windrad überflüssig!

     

    Unsere Meinung ist: Windkraft in unserer Region ist in jeder Hinsicht der falsche Weg!

     

    Wir rufen alle Bürgerrinnen und Bürger auf, wir wenden uns an alle Entscheidungsträger in den Behörden, Gemeinde – und Stadtparlamenten:

     

    Verhindern Sie weitere Windkraftanlagen in unserer Kulturlandschaft! Ihr Nutzen ist mehr als gering, ihr Schaden riesengroß und eine Belastung für unsere Zukunft.

  • BG
    Bürger G.

    @Bark Wind:Sie schreiben ja selbst, dass sie nur "behaupten"...des weitern habe ich sie widerlegt: siehe unten: Aber sie sind eben tatsachenfern und beratungsresistent!

     

    ist mir aber recht egal, denn ihre "behauptungen" kann ich ganz einfach jederzeit und im halbschlaf widerlegen

    Wann kommen endlich mal von ihnen handfeste argumente und richtige physik ins spiel? ;-)

  • BW
    Bark Wind

    @ Bürger G: Sie haben keine einzige meiner Behauptungen widerlegt, oder?

     

    Davon abgesehen haben Sie offenbar weder von langfristigen volkswirtschaftlichen Effekten eine große Ahnung (Stichworte: Energiewende ... Arbeitsplätze ... Kaufkraftsteigerung ... dazu ein guter Buch-Tipp: Gero Jenner: Energiewende ...), noch haben Sie offenbar große ethische Motivationen, tatsächlich für künftige Generationen oder für Menschen in äquatornahen Ländern, die schon heute verstärkte Opfer des Klimawandel sind, zu tun.

     

    Wie schon gesagt: Das Jahrzehntelange Gerede von Leuten wie Ihnen ist gerade einer der Hauptgründe, weshalb wir heute noch nicht komplett den Strom aus EE erzeugen, weltweit (neben anderen, v.a. mitlitärstrategischen, die nämlich de facto der Hauptgrund für die Favorisierung der Atomtechnik waren und sind - nicht bei allen EinzelwissenschaftlerInnen, aber bei den wichtigsten politischen Entscheidungsträgern und ihren Hauptberatern von Truman bis Bush und von Stalin bis Putin u.s.w.).

  • BG
    Bürger G.

    @Bark Wind:

    1. Annahme: wir lassen mal die Investitionskosten für Dein tolles Projekt beiseite (Wir in der BRD haben ja genug Geld für sowas und Geld ist uns ja nicht soo wichtig, wir wollen ja angebl. Gutes tun für zukünftige Generationen)

    2. Annahme: wir lassen mal die ganzen Schwierigkeiten beiseite (spez. Halterungen der Module auf Grund des erhöten Windstärken und vibrationsresistentere Module)

    3. Annahme: ich nehme Deine Zahlen als realistisch an und habe es mir erspart sie nachzurechnen

    Antwort: Du sprichst von einer Leistung von 50 MWp. Bei der günstigen Annahme, dass man pro kWp 1000 kWh/a erzeugen könnte, hätten wir gerade mal einen Ertrag von 50 GWh pro Jahr, das hat ja sogar die Windkraft am 29.07.2008 an einem Tag geschafft! s.u. Du siehst also, dass das ziemlicher Quatsch ist! Des Weiteren haben wir eben damit immer noch keinen grundlastfähigen Strom den eben die Kernenergie erzeugt!

    ...und damit zu:

    @bernhard wagner: Du sprichst davon, dass gerade das und das ENTWICKELT wird und dies und jenes in DIESEM JAHRHUNDERT zur Verfügung steht!: Wir haben 2008 und im Jahr 2020 geht das letzte Kernkraftwerk vom Netz; in 12 Jahren! Wir haben dann eine Lücke von 140.000.000.000 kWh pro Jahr!!!! Erkläre mir bitte plausibel, wie das mit Energieeinsparung und regenerativen Energien REALISTISCH geht!

    Das kann nämlich kein Grüner, kein Roter und keiner der spendeneintreiber Organisationen (BUND, DUH, "Green"peace"")realistisch darstellen!!!!

  • BW
    bernhard wagner

    @ Bürger G: Schön, wie Sie zeigen, wie gigantisch die Fehler der Energiepolitik des 20 Jh.s waren. Nun langsam ändert sich ja was, z.B. werden zurzeit Windräder an der Ostküste Nordamerikas mit integriertem Druckluftspeicher entwickelt, so dass sich das Problem bald stark entschärft (wobei der Markt leider hier bremsend wirkt, wg. Verträgen für alte Modelle, Vormachtstellungen von Unternehmen, die nicht auf dem neuesten Stand sind etc.).

     

    Übrigens prophezeihe ich, dass es noch in diesem Jahrhundert schwimmende Windräder geben wird, die offshore auch in größeren Tiefen einsetzbar sind, wodurch weltweit viele sehr windreiche Standorte erschließbar sind. Dazu gehören in Europa z.B. das Mittelmeer zw. Griechenland u. der Türkei, sowie östlich von Kreta, wo es jeweils z.B. in 80 m

    Höhe hohe Jahresdurchschnitts- windgeschwindigkeiten gibt (ca. 9 m/s laut einer Studie von 2004).

  • BW
    Bark Wind

    @ Bürger G: Sie möchten sicher beweisen, wie krass die Versäumnissse der letzten Jahrzehnte bzgl. einer 'Energiewende' sind (der erste Solarofen in Südfrankreich ging immerhin schon 1970 ans Netz, und seitdem ist wenig geschehen, weil man damit keine A-Bomben bauen kann) - und wie unglaublich unverantwortlich 'unser' Energieverbrauch noch ist, oder?

     

    Kleine Ergänzung zu meinen anderen Beiträgen für alle Detail-Liebhaberinnen/-liebhaber:

     

    Angenommen, 3/4 der ca. 20 000 deutschen Windräder würden im Jahr 2010 unterhalb der Rotorblätter, durchschnittlich ca. 30 m x 5 m der Turmfläche nutzend, mit (in Schräglage am Sonnenstand ausgerichteten und wg. des Eigenschattens in ausreichdendem Abstand untereinander befindlichen, Lamellenjalousien ähnlichen) Photovoltaikanlagen ausgestattet, mit je Turm ca. 75 m2 effektiver PV-Modul-Fläche, wobei die untersten Module ca. 8 bis 10 m Abstand zum Boden oder Meeresspiegel lassen und jede Etage z.B. aus 4 an die Rundung des Turmes leicht angepassten Modulen mit insgesamt 5 m2 Fläche bestehen (dann wären es ca. 15 Etagen im Abstand von gut 2 m), so wäre das eine photovoltaisch genutzte Fläche von mehr als 1 Mio m2, nämlich 1,125 Mio m2, was - je nach Lux-Werten des Standorts - eine Leistung von insgesamt ca 40 bis 50 MWp erbächte, was dem derzeitigen Stromverbrauch von ca. 12 560 bis 15 700 Haushalten in Deutschland entspricht. Viele weniger, als alle geeigneten Berliner Dächer für Strom- u. Warmwassererzeugung zu nutzen, aber das eine schließt das andere ja nicht aus.

  • BG
    Bürger G.

    gestern 02.08.2008: 29762 MWh Windenergie, das entspricht ca. 5% der Installierten Leistung!!

     

    "Wind liefert stundenweise mehr Strom als AKWs"????

  • BW
    Bark Wind

    'sorry, ich hätte vielleicht noch ergänzen sollen, 1. dass die Module natürlich selbst nicht einfach senkrecht gedacht habe, sondern eher so ähnliche wie Lamellen-Jalousien, so dass die einzelne kleineren Flächen jeweils schräg sind, - und natürlich in einem gewissen Abstand wg. der Schattenbildung.

    2. sind evtl. die Flächen auszusparen, die von den Rotorschatten gestreift werden, und nur die weiter unten am Mast zu nutzen (je nach Kosten-Nutzen-Abwägung).

    3. ist das natürlich nicht als Ersatz für die Nutzung von Gebäudeflächen gedacht, aber da WKA schon im Besitz von Energieunternehmen sind, aber die meisten Gebäude nicht, könnte es den Ausbau der EE beschleunigen.

  • BW
    Bark Wind

    Ich schlage vor: Zuerst oder zugleich mit dem Bau neuer Anlagen die bestehenden auf ca. 1/3 der Sonnenseite (in Deutschland also: Süden, in Neuseeland: Norden) an den Masten mit Photovoltaikmodulen auszustatten.

     

    Außerdem könnte v.a. bei Offshoreanlagen der Sockel zugleich als Speicher dienen - z.B. im Meer als Hohlraum, der durch die Windkraft (ohne vorherige Umwandlung in elektr. Energie) leergepumpt wird. Je nach Strombedarf wäre der Holaraum (z.B. trichterförmig in die Sockel eingelassen - unten mit dickerer Wand wegen des stärkeren Drucks von Außen) wieder voll laufen zu lassen, wobei dann Turbinen Strom erzeugen. So könnten v.a. Grund- und Spitzenlastproblematik besser bewältigt werden.

  • BG
    Bürger G

    Liebe® kombeko: In Westeuropa wird etwa 30 % des ELEKTRISCHEN STROMS mit Hilfe von Kernenergie erzeugt, in Deutschland 28 % und in der Schweiz knapp 40 %. Weltweit sind es ca. 15-20%. Was Du meinst ist die Zahl, die Ökofanatiker immer bringen und das ist der PRIMÄRENERGIEVERBRAUCH!!! Der Prim. Energ. Verbrauch in Deutschland 2007, wenn wir dabei bleiben möchten: gedeckt von 1% Wind, 0,5 % Wasser und 11 % Kernenergie!!

     

    Zu den anderen alternativen Energiequellen: das wäre schon, ist aber nicht leistbar in 12 Jahren, nur dann ist laut "Ökö" Ausstiegsplan kein KKW mehr am Netz!

     

    Gestern hatten wir übrigens 49 GWh was einem Wirkungsgrad von 9 % entspricht!!! Wann kommt denn die angebliche "Wind liefert stundenweise mehr Strom als AKWs"???

  • K
    kombeko

    Das tolle an den erneuerbaren Energien ist ja die Tatsache, dass es nicht nur die Windenergie gibt.

     

    wenn mal wenig Wind weht kann man immernoch Strom aus anderen alternativen Energiequellen gewinnen (Solar, Wasserkraft, Biomasse, Geothermie, Gezeitenkraft) Der Mix machts. Kraft-Wärme-Kopplung und Energiespeicherung werf ich nur mal so als Stichworte in die Runde.

     

    P.S. Kernenergie deckt weltweit übrigens gerade mal 2% des Energiebedarfs.

  • BG
    Bürger G.

    Gestern waren es immerhin 45.438 MWh, was einen Wirkungsgrad von gerademal 8 % ergibt...

     

    @ Bürger L.: So, so, dann nehmen wir mal an, dass wir alle Anlagen zu 5 MW Kolossen ausbauen (Die Ökos haben damals (80er) übrigens gegen das Projekt GROWIAN (3MW) heftigst demonstriert)! Dann haben wir also eine Deckung von 30 % und der REST??? Des Weiteren werden wir Kraftwerke benötigen, die die unkalkulierbare Windenergie vertritt! Was wird das sein? Kohlekraft?

  • BL
    Bürger L

    Bedeutet das, dass wir damit ca. die 30 fache Menge an Windrädern bräuchten?

    ------------

    Nein, der momentane Bestand an Windrädern speist sich überwiegend aus alten, schwachen Modellen.

    Ersetzt man die alten Modelle durch moderne Anlagen (Repowering) hat man bei gleicher Anlagenzahl 3 bis 5-mal mehr Energieproduktion.

  • BG
    Bürger G.

    z.B. Gestern, 23.07.08 lag die Windleistung bei 17247 MWh, das macht einen Wirkungsgrad von 3 %....

     

    ...wer liefert in Zukunft den Rest? Kernenergie!

     

     

    Bedeutet das, dass wir damit ca. die 30 fache Menge an Windrädern bräuchten? Viel Spaß beim bauen ;-)