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Willkommen in Irland

Die Internetliebe in den Zeiten leerer Geldbörsen

DUBLIN taz ■ Mit 68 Dollar in der Tasche kommt man nicht weit in Irland. Genauer gesagt kommt man nur bis zum nächsten Polizeirevier. Als die US-Amerikanerin Wilma Allen auf dem Flughafen Shannon landete, schaute der Einwanderungspolizist mitleidig in ihre Geldbörse und buchte sie auf den nächsten Flug nach New York. Sie solle zu Hause erst mal ein bisschen sparen. Es nützte Allen nichts, dass sie eine Einladung ihrer Internetbekanntschaft vorwies. Jim McGrath aus dem gottverlassenen Dorf Ballymacelligott wollte seine virtuelle Bekannte zwecks späterer Heirat nun leibhaftig sehen. Er beteuerte, dass er für ihre Unterkunft und täglich eine warme Mahlzeit aufkommen werde, doch der Beamte ließ sich nicht erweichen. Schließlich durften die Internetfreunde auf dem Polizeirevier zwei Stunden Händchen halten, bevor Miss Allen nach Hause geschickt wurde.

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