: Wigalaweia
■ Wogend: „The Cure“ in der Stadthalle
Es ging piepsig los. Eine schwangere Frau Alison Shaw stand da auf der viel zu großen Bühne der Stadthalle und versuchte, mit dünnem Stimmchen dem schwer verhallten Vortrag ihrer Band The Cranes gerecht zu werden, allein es ging nicht. Nach 30 Minuten ging die Vorgruppe dann.
Der fast ausverkaufte Saal donnerte trotzdem vor Beifall und das Gejubel kannte keine Grenzen, als ER am Bühnenrand stand und leise „Hello“ sagte. Robert M. Smith, schwarz gekleidet, schwarzgelockt, stimmte „Pictures of you“ an, und das Publikum war hin und weg. Feuerzeuge und Wunderkerzen illuminierten die Ränge, große blaue Sterne, an die Decke projiziert, leuchteten anheimelnd. Tausende Händepaare klatschten, in die Höhe gereckt, im Takt. Ein Fest.
Der eingenebelte Robert, unter dem stilisiert griechischen Bühnenbild, den schiefen Ebenen und den wehenden Tüchern im Hintergrund hatte es nicht nötig, seine Fans in Stimmung zu bringen. ER stand einfach im Licht, spielte Gitarre zu „Spiderman“ und den anderen Hits und wurde geliebt.
Computergesteuerte Lichtkegel umspielten den Sänger, wie er melancholische Songs intonierte, und die Menschen wiegten sich.
Daß noch vier andere Musiker mitmachten, war nicht so wichtig. ER stellte sie erst gar nicht vor, im Grunde brauchte ER sie nicht. Die Live-Titel, sauber gespielt, hörten sich ohnehin an wie auf Platte oder CD. Perfekt spielte sich das Phänomen The Cure alias Smith auf den Wogen der morbiden Verzückung durchs Programm und vergaß bei den Zugaben nicht einmal ein paar harschere, weil jaulende Gitarren-Klänge. Über zwei Stunden gekonnte Unterhaltung. Aber: Ist Robby-Boy schlanker geworden? Cool J.F.
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