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Wiedergeburt der Fußgängerzone

■ Runder Tisch einigt sich auf Strukturkonzept für Bergedorf und Lohbrügge

Rechtzeitig vor der Sommerpause und der Wahl hat sich der Runde Tisch zur Entwicklung des Zentrums von Bergedorf und Lohbrügge auf zentrale Teile eines Strukturkonzepts geeinigt. Demnach soll der Einzelhandel an der Einkaufsachse Sachsentor/Alte Holstenstraße konzentriert, die Bundesstraße fünf nicht beschnitten und die Zahl der Parkplätze eher erhöht werden. Wie der ZOB und damit der Bahnhofsvorplatz umgebaut werden soll, ist weiter offen.

Das Gremium war nach dem erfolgreichen Bürgerentscheid gegen ein Einkaufs- und Vergnügungszentrum vor dem Bergedorfer Bahnhof gegründet worden. Fast 60 Prozent der AbstimmungsteilnehmerInnen hatten sich gegen entsprechende Pläne des Investors Hochtief gewandt. Die GegnerInnen hatten davor gewarnt, dass ein in sich geschlossenes Zentrum entstehen könnte, das einen Fremdkörper in der kleinteiligen Bergedorfer Innenstadt bilden und den vorhandenen Geschäften das Wasser abgraben würde.

Wie von der Bürgerinitiative Bahnhofsvorplatz Bergedorf (BBB) gewünscht, wurde ein Runder Tisch aus VertreterInnen von Vereinigungen und zufällig ausgewählten BürgerInnen gegründet. Nach neun moderierten Arbeitssitzungen einigte er sich am Montag auf die wesentlichen Züge eines Strukturkonzepts (siehe Grafik).

Demnach sollen B 5 und Weidenbaumsweg in ihrer Leistungsfähigkeit als Verkehrsachsen nicht beeinträchtigt werden. Die B 5 soll jedoch das Aussehen einer innerstädtischen Straße bekommen. Statt eines geschlossenen Einkaufszentrums auf dem Bahnhofsvorplatz sollen nördlich der B 5 neue Einzelhandelsstandorte mit insgesamt 10-15.000 Quadratmetern gefunden werden. Nur im Notfall kann ein Teil davon südlich der B 5 entwickelt werden.

Dorthin sollte idealerweise das Bille-Bad verlegt werden, dazu könnten Gewerbe und Freizeit-Einrichtungen kommen, etwa ein Kino. Ein bei Masuch & Olbrisch in Auftrag gegebenes Gutachten soll die möglichen Varianten eines neuen Busbahnhofs bewerten.

Die Mehrheit der Mitglieder des Runden Tisches will nach den Wahlen weiterarbeiten; nicht so die CDU, der der Arbeitsaufwand zu groß ist und ihrem Fraktionschef Herbert Paege zufolge höchstens noch einmal über den ZOB reden würde. Gernot Knödler

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