WAS MACHT EIGENTLICH ... Nofretete? : Wieder für Ärger sorgen
Leicht haben es schöne Frauen nicht. Gut, das ist womöglich eine Männerfantasie. Doch dass es für eine der Schönsten wirklich schwer ist, stimmt. Sind doch ganze Nationen hinter ihr her. Die Rede ist von der wunderbaren Büste der Nofretete. Das 3.000 Jahre alte Abbild der Gattin des Echnaton dürfte einmal mehr für Ärger zwischen Deutschland und Ägypten sorgen. Die Nil-Schönheit, ausgestellt in der Ägyptischen Sammlung, wird seit Jahren von den Nachkommen Echnatons zurückgefordert. Doch die Deutschen rücken den 1912 ausgegrabenen und an die Spree entführten Fund nicht raus. Die Nofretete sei rechtmäßig erworben worden, lautet ihre Position.
Ein bislang von der Deutschen Orient-Gesellschaft (DOG) verheimlichtes und nun im Spiegel aufgetauchtes Schriftstück kratzt nun an dieser Version heftig. Grabungsleiter Ludwig Borchardt, so die Schrift, soll 1913 den ägyptischen Antiken-Inspekteur in Sachen Nofretete regelrecht verarscht haben. Er legte ihm schlechte Fotos von dem Fund vor, soll die Kiste mit dem Schatz nur einen Schlitz breit geöffnet haben und gab vor, das Ganze sei aus Gips – also Kunst minderer Güte.
Verfasst wurde das Dokument 1924 vom damaligen DOG-Sekretär, der beim Feilschen um die Schöne „im Wüstensand mit dabei war“. Die DOG bestätigte nun die Schrift – um den Deckel aber gleich wieder zuzumachen. Die blöden Ägypter hätten ja richtig nachgucken können. Ihr Pech! ROLA FOTO: AP