piwik no script img

Wie viel Arbeit schafft das ISP?

■ Grüne kritisieren „ungenauen“ Senatsbericht

Auf Drängen der SPD-Fraktion hat der Senat erstmals einen Bericht über die „Arbeitsmarkteffekte des ISP“ (Investitions-Sonder-Programms) vorgelegt. Quintessenz des 36 Seiten starken Berichtes ist: Nichts Genaues weiß man nicht. Eine Kostprobe: „Hauptergebnis der Simulationsrechnung“ sei, dass die Förderprogramme „bis 1999 zwischen 8.000 und 12.000 Arbeitsplätze gesichert oder geschaffen haben dürften“.

Der Bericht sei offenbar bewusst „ungenau“, kritisierte die grüne Wirtschaftspolitikerin Helga Trüpel, Zahlen seien nicht differenziert dargestellt. Aktuelle Themen wie das Musical fehlen ganz, bei Kongresszentrum und Messehallen wird keine Zwischenbilanz gezogen, sondern darauf verwiesen, was „nach Überwindung der erforderlichen Vorlaufphase“ erhofft wird.

Finanzsenator Hartmut Perschau verwies auf methodische Probleme. Im Auftrage des Landes arbeiteten in Bremen die Prognos mit Professoren der Uni unter der „Steuerung“ durch den Bremer Ausschuss für Wirtschaftsforschung (BAW) an einer vorbildlichen „Evaluationsstruktur“.

Dagegen benannte Helmut Zachau (Grüne) die Millionen-Investitionen, die nichts bewirkt haben, und über die es im Senatsbericht keine Rechenschaft gibt. Problematisch sei, wenn der „Vater des ISP“ jetzt die Evaluation des Erfolgs steuere. Für Helga Trüpel ist der Bericht ein „reines Legitimationspapier“. K.W.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen