■ Bürgersprechstunde
: „Wie bei Asterix und Obelix im Irrenhaus“

Karla Fromm, 56 Jahre, Rentnerin

Ich war schon bei der Bürgerberatung, das war vor Weihnachten, da hatte ich Probleme mit der Umweltkarte und auch mit dem Wohngeld. Um das alles zu klären, bin ich da hingegangen. Die sind hervorragend, die haben mir sehr geholfen und haben mir aufgeschrieben, was für Unterlagen nötig sind, was ich mitzubringen habe und dann ging das seinen Weg und hat geklappt.

Ulrich Priller, 40 Jahre, Berufsschullehrer

Die Bürgersprechstunde könnte sinnvoll sein. Es könnte schon was von Bürgernähe vermitteln, wenn die Politiker bürgernah wären. Das sind sie aber meines Erachtens nicht. Ich erwarte mir von denen keine Hilfe. Ich helfe mir selbst, dann weiß ich, woran ich bin. Hilfe erwarte ich von Beziehungen oder einem Rechtsanwalt. Zur Bürgersprechstunde würde ich nicht gehen.

Hans Werner, 55 Jahre, Verwaltungsangestellter

Wenn ich irgendwelche Probleme hätte, die ich nicht selbst lösen kann, würde ich vielleicht zur Bürgersprechstunde gehen. Wenn es ein richtiges Problem ist, also keine Larifari-Sache, würde ich mich auch an den Petitionsausschuß wenden. Ob das was nützt, ist allerdings fraglich, weil man bisher wenig Gutes gehört hat. Die Politiker haben zu viel mit sich selbst zu tun.

Kathrin Balzer, 29 J. Angestellte

Von der Sache her finde ich Bürgersprechstunden gut. Ich war schon mal in einer, aber gebracht hat es gar nichts. Ich wurde von einer Instanz zur nächsten geschickt, wie bei Asterix und Obelix im Irrenhaus. Ich hatte dann so die Nase voll, daß ich aufgegeben habe. Schluß, aus, vorbei. Vielleicht würde ich es noch mal versuchen, aber ich betone das vielleicht, besonders optimistisch bin ich nicht.

Jörg M., 26 Jahre, Student

Auf keinen Fall würde ich zu einer Bürgersprechstunde gehen, weil ich Politiker in jeder Hinsicht für inkompetent halte. Warum sollte mir ein Politiker helfen? Die kümmern sich wenig um die Interessen der Bürger. Im Endeffekt wird das bloß ein Austausch von Gedanken sein, wobei konkrete Hilfe bestimmt nicht zu erwarten ist. Die Einrichtung als solche wäre schon gut, wenn sie effektiv wäre.

Heidi Schmidt, 53 Jahre, Lehrerin

Einen Versuch wäre es schon wert, mal zu einer Bürgersprechstunde zu gehen. Es ist zumindest eine Möglichkeit, Politiker zu befragen. Weniger sinnvoll wäre wahrscheinlich eine Eingabe an den Petitionsausschuß. Das würde dann sicher eine Ewigkeit dauert, bis es an den richtigen Mann kommt. Wahrscheinlich wird das schon im Vorfeld abgebügelt. Da sitzen Leute, die doch nur dazu da sind, Eingaben schon im Vorfeld abzublocken. Umfrage: Judith Gampl

Fotos: Bente Geving