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Wetteraussichten in JapanWohin die Wolke weht

Wechselhaft mit Niederschlägen – so wird das Wetter in Japan. Die Wolke wurde in Richtung Tokio geblasen, ab Donnerstag wird es weniger regnen und der Wind dreht sich.

Eine Wolke, diese allerdings fotografiert in Deutschland im August. Bild: apn

BERLIN taz | Wie bereits am Wochenende vorhergesagt, wehte am Dienstag im Katastrophengebiet schwacher Wind aus unterschiedlichen Richtungen, vorübergehend aus Nord bis Ost. Damit wurden radioaktive Partikel, die aus den zerstörten Reaktoren des AKW Fukushima I stammen, in Richtung der nur rund 200 Kilometer entfernten Hauptstadt Tokio befördert, in deren Großraum rund 35 Millionen Menschen leben.

Ursache für den zwischenzeitigen Wechsel der Windrichtung – zuvor wehte Westwind – war ein Tiefdruckgebiet, das direkt über Japan lag. Dieses Druckgebilde verlagert sich nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes jedoch rasch hinaus auf den Pazifik, wodurch sich über Japan wieder eine west- bis nordwestliche Strömung mit teils kräftigen Winden einstellt. Dadurch werden Schadstoffe wieder auf das offene Meer verlagert.

Diese würden – je nach Höhe der Luftschicht – ostwärts in Richtung Pazifik und der USA bzw. nordostwärts in Richtung Ostsibirien/Alaska wehen, sich dabei aber verteilen. Bis Donnerstag bleibt es in Japan wechselhaft mit Niederschlägen, wodurch Schadstoffe ausgewaschen werden können. Ab Donnerstag stellt sich in Japan eine Hochdruckwetterlage ein.

Wo ist die Wolke?

Eine täglich aktualisierte 26:Berechnung zur Wolke hat der staatliche Wetterdienst Österreichs ins Netz gestellt.

Für das Katastrophengebiet erwarten Meteorologen dann, dass die Niederschläge nachlassen und der Wind leicht bis mäßig aus westlichen Richtungen weht. Die nukleare Wolke wird also weiter auf den Pazifik getrieben. Aktuellen Prognosen zufolge soll sich diese Wetterlage etwa bis zum Wochenende halten.

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1 Kommentar

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  • V
    vic

    Bei anhaltend ungünstigen Wetterverhältnissen ist Japan schlicht nicht groß genug für diese Katastrophe.

    Ferner stellt sich die Frage; wovon will sich Japans Bevölkerung in den kommenden Jahrzehnten ernähren?

    In Teilen Deutschlands werden, noch 25 Jahre nach Tschernobyl, weit erhöhte Strahlenwerte zum Beispiel in Wild und Pilzen gemessen.

    In Japan treibt die Strahlung derzeit auf`s Meer; Meerwasser das zur Kühlung genutzt wurde, wurde danch belastet wieder zurückgepumpt. Und Japan ernährt sich überwiegend aus dem Meer.