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Wenn sich Schlange stehen (nicht) lohnt

Gibt es hier was umsonst?“, fragt uns ein Autofahrer aus dem geöffneten Fenster. „Nö, hier ist gleich eine Wohnungsbesichtigung“, antwortet meine Freundin. Etwa 80 Menschen reihen sich auf dem Kölner Gehweg entlang. In der Schlange wird getuschelt. Jemand hat ein paar D-Promis gesehen. Wollen die auch hier einziehen? Andere wissen: Die stehen nebenan für eine exklusive Gummibärchenparty vom Süßwarenhersteller Hitchies an. Im Vergleich zu unserer ist die Süßkramschlange mickrig. Dafür aber viel besser gelaunt.

Da kommt der Hitschies-Chef aus seinem Laden und schaut sich die Konkurrenz an. Wofür wir denn anstehen? Tja, leider nicht für seine Gummibärchen. „Och, ihr Armen!“, bemitleidet er alle und taucht ein paar Minuten später mit Gummischlangen und Wassereis wieder auf. Großzügig teilt er das Naschzeug aus und behandelt unsere Schlange wie seine eigene.

Köln-Innenstadt

126.700 Ein­wohner*innen.

Wer etwas tiefer beim Süßkram eintauchen will, findet hier im Stadtbezirk im Schokoladenmuseum Köln die weltweit umfangreichsten Darstellungen der Geschichte und Gegenwart von Kakao und Schokolade.

20 Minuten später haben wir uns endlich bis zur Wohnung gestaut. Der Vermieter ist allerdings nicht in Sicht. Auf einem Zettel an der Tür lese ich „Bewerbungen bitte an diese E-Mail“, während mir das Wassereis über die Hand läuft. Amelie Müller

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