: Wenn es drei Anläufe zur Ausstellung braucht
Zum Endspurt des Kulturhauptstadtjahres ging die Reise doch noch nach Chemnitz. Der 22. Stock im Hochhaushotel aus DDR-Tagen verspricht guten Blick auf die Ostmoderne in der Stadt. Aber Pustekuchen. Das miese Oktoberwetter mit Nebel und Nieselregen verhagelt die Weitsicht.
Die Edvard-Munch-Ausstellung (schon in Oslo gesehen) lassen wir links liegen und besuchen was Innovatives: die „Sicht Beton“-Ausstellung in einem weitläufigen ehemaligen Industrieareal. Na ja, wir suchen nach ihr. Die Straße stimmt, aber die aus dem Internet herausgesuchte Hausnummer ist nicht existent. Also rein ins Kulturhauptstadt-Informationszentrum und nachgefragt. Kein Problem, sagt eine freundliche Frau, und schaut auch nur im Internet nach. Und findet eine ganz andere Hausnummer als wir. Also wieder hin und die Ausstellung endlich gefunden: „Heute geschlossen!“ Ab Donnerstag ist auf.
Chemnitz
245.600 Einwohner*innen,
von 1953 bis 1990 Karl-Marx-Stadt, ist neben dem slowenischen Nova Gorica (mit dem italienischen Gorizia) Europäische Kulturhauptstadt 2025 mit einem immer noch umfangreichen Programm, Infos unter chemnitz2025.de.
Beim dritten Anlauf hat’s dann geklappt. Die künstlerische Auseinandersetzung mit Beton ist sehenswert. Aber sorry, hinfahren bringt nichts, die Ausstellung ist schon wieder vorbei. Die Munch-Schau aber läuft noch bis zum 2. November. Andreas Hergeth
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