: Weniger Totschlag
■ Innensenator dementiert: Kapitalverbrechen rückläufig
Als ein „laienhaftes Werk von Dilettanten“ hat Innensenator Dieter Heckelmann (CDU) gestern einen Bericht der Morgenpost bezeichnet, wonach sich die Zahl der Tötungsdelikte in den ersten elf Monaten des Jahres 1993 mehr als verdoppelt habe und die Aufklärungsquote drastisch gesunken sei (siehe taz von gestern). Tatsächlich, so Heckelmann, sei die Zahl der Straftaten gegen das Leben im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar um knapp vier Prozent zurückgegangen, die Aufklärungsquote liege bei 80 Prozent. Demnach kamen bis Ende November 292 Menschen durch Tötungsdelikte ums Leben. Die Morgenpost hatte berichtet, bis Ende November seien 695 Menschen umgebracht worden. Laut Heckelmann sind in diese Zahl zu DDR- Zeiten an der Mauer begangene Tötungsdelikte eingeflossen. Die Opfer seien aus statistischen Gründen zum Teil im Jahr 1993 registriert worden, weil die Ermittlungsverfahren jetzt abgeschlossen seien. plu
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